Donnerstag, Dezember 26

Die neusten Meldungen aus dem Feuilleton-Ressort.

«James Bond» und «Doctor Who»: Schauspielerin Pamela Salem gestorben

(dpa) Die britische Schauspielerin Pamela Salem, die vor allem für ihre Rolle als Miss Moneypenny in dem James-Bond-Film «Sag niemals nie» («Never say never again») bekannt war, ist tot. Sie sei bereits am Mittwoch im Alter von 80 Jahren gestorben, teilte die Produktionsfirma Big Finish Productions mit, für die Salem als Hörspiel-Sprecherin gearbeitet hatte. Noch 2020 hatte sie an der Hörspielreihe «Doctor Who: The Fourth Doctor Adventures» mitgewirkt.

Nach einer Karriere am Theater übernahm Salem in den 1970er Jahren Gastrollen in zahlreichen TV-Serien und war in einigen Filmen zu sehen. 1978 spielte sie an der Seite von Sean Connery in dem Krimi «Der grosse Eisenbahnraub» mit. 1983 übernahm sie auf Empfehlung Connerys bei dessen 007-Comeback in «Sag niemals nie» einmalig die Rolle der Moneypenny. Das Remake des James-Bond-Films «Feuerball» zählt nicht zur langjährigen 007-Reihe der Produktionsfirma EON und lief 1983 in Konkurrenz zu «Octopussy» mit Roger Moore.

Im Fernsehen war Salem, die in den 90er-Jahren in die USA übersiedelte, in zahlreichen bekannten Serien zu sehen, darunter die britische Seifenoper «Eastenders» sowie die US-Serienerfolge «Magnum: PI», «Emergency Room» und «The West Wing». Unter Science-Fiction-Fans war Pamela Salem nicht nur wegen verschiedener Rollen bei «Doctor Who» beliebt, sondern auch aufgrund ihrer Auftritte in den Sci-Fi-Serien «Into the Labyrinth», «The Tripods» und «Blake’s».

Trauer um Gründer der deutschen Band City: Fritz Puppel ist tot

(dpa) Fritz Puppel, einer der Gründer der deutschen Band City, ist tot. Er sei bereits am 10. Februar unerwartet im Alter von 79 Jahren gestorben, sagte City-Sänger Toni Krahl am Donnerstag (22. 2.) der Deutschen Presseagentur.

Puppel hatte City 1972 zusammen mit Klaus Selmke (1950-2020) in der DDR gegründet und war bis zur Band-Auflösung 50 Jahre später Mitglied der Gruppe. City – bekannt etwa für Hits wie «Wand an Wand», «Mir wird kalt dabei» oder «Am Fenster» – zählte zu den erfolgreichsten Bands der DDR und war auch bereits zur damaligen Zeit im nicht-sozialistischen Ausland bekannt. In den Hitparaden waren die Musiker regelmässig vertreten. Nach dem Mauerfall kehrte der Erfolg nach einer Pause wieder zurück.

Beim Dreh der Nacktszenen war Nastassja Kinski gerade erst fünfzehn Jahre alt

zin. Der «Tatort: Reifezeugnis» von 1977 ist ein Klassiker und wird regelmässig wiederholt. Er zeigt Nacktszenen mit Nastassja Kinski. Sie spielte damals eine Schülerin, die eine Affäre mit ihrem Lehrer hat. Beim Dreh war sie erst fünfzehn Jahre alt. Wegen der Nacktszenen will die heute 63 Jahre alte Schauspielerin den Film in seiner vorhandenen Form verbieten lassen, wie das Magazin «Der Spiegel» am Dienstag berichtete.

Kinski habe als Minderjährige keine wirksame Zustimmung geben können, sagte ihr Anwalt Christian Schertz gegenüber dem «Spiegel». Weiter sagte Schertz: «Nastassja Kinski war damals faktisch ohne Begleitung am Set, als die Szenen gedreht wurden – eine rechtswirksame Einwilligung als Minderjährige ist damit denklogisch ausgeschlossen gewesen.» Er habe im Namen von Kinski für die Zukunft eine Einwilligung unabhängig davon widerrufen.

Mit gut 25 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern bei der Erstausstrahlung 1977 zählt «Reifezeugnis» zu den erfolgreichsten Folgen der Krimireihe aller Zeiten. Die Folge wurde seitdem regelmässig wiederholt und auch als DVD veröffentlicht. Der Norddeutsche Rundfunk teilte dem «Spiegel» auf Anfrage mit, dass der Film vorerst nicht zur weiteren Ausstrahlung geplant sei.

Untersuchung über Tod von Nobelpreisträger Neruda wird neu aufgerollt

(dpa) Die Untersuchung der Todesursache des chilenischen Literaturnobelpreisträgers Pablo Neruda wird neu aufgerollt. Ein Berufungsgericht in Santiago de Chile urteilte am Dienstag (Ortszeit), dass der Fall noch nicht abschliessend geklärt sei und ordnete neue Ermittlungen an. «Das ist eine gute Nachricht für die Wahrheit und die Menschenrechte», sagte die Anwältin der Familie Neruda, Elizabeth Flores, dem Radiosender Cooperativa.

Neruda starb am 23. September 1973 wenige Tage nach dem Staatsstreich gegen den mit ihm befreundeten sozialistischen Präsidenten Salvador Allende. Die Sterbeurkunde gab damals Prostatakrebs als Todesursache an. Neruda wollte am Tag darauf ins Exil nach Mexiko gehen.

Eine internationale Expertengruppe hatte zuletzt festgestellt, dass sich zum Zeitpunkt seines Todes ein Bakterium im Körper des Autors befunden hatte. Seine Familie glaubt, dass er vergiftet wurde. Bereits 2017 schloss eine andere Expertengruppe Krebs als Todesursache aus. Die Kommunistische Partei und das Umfeld von Neruda gehen davon aus, dass der linke Autor auf Anweisung der Militärjunta von General Augusto Pinochet getötet wurde.

Neruda war von 1945 bis 1948 als Senator der Kommunistischen Partei Mitglied des Parlaments. 1971 wurde der Autor des «Canto General» (Der grosse Gesang) mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.

Berlinale-Ehrenbär für Martin Scorsese

(dpa) Der amerikanische Regisseur Martin Scorsese («Killers of the Flower Moon») ist am Dienstagabend (20. 2.) mit dem Goldenen Ehrenbären der Berlinale für sein Lebenswerk ausgezeichnet worden. Mit seinen Filmen habe Scorsese im vergangenen mehr als einem halben Jahrhundert ein Markenzeichen entwickelt, sagte Filmemacher Wim Wenders in seiner Laudatio auf den 81-Jährigen. Scorsese habe immer für seine Unabhängigkeit und seine künstlerischen Ideen gekämpft.

Im Anschluss an die Verleihung wurde Scorseses Thriller «Departed – Unter Feinden» aus dem Jahr 2006 gezeigt. Scorsese selbst sieht die Zukunft des Films optimistisch. «Ich denke nicht, dass der Film stirbt, er verändert sich», sagte er in Berlin. Vom technologischen Fortschritt solle sich niemand einschüchtern lassen. Man dürfe sich von der Technologie nicht versklaven lassen, sondern müsse sie entsprechend lenken. «Die richtige Richtung geht von der individuellen Stimme aus und nicht von etwas, das einfach nur konsumiert und weggeworfen wird.»

Bei Festivals wie der Berlinale lassen sich aus Sicht Scorseses neue Filmschaffende entdecken. «Vielleicht sieht man einen Film einmal und erinnert sich das ganze Leben daran», sagte er. «Vielleicht hat sich der Film verändert, wenn man ihn 30 Jahre später wiedersieht.» Allerdings gab Scorsese zu bedenken: «Tatsächlich ändert sich nicht der Film, sondern man selbst hat sich verändert.» So könne man selbst mit einem Film wachsen. «Es ist wie eine Beethoven-Sinfonie zu hören. Sie verändert sich jedes Mal.»

Der Oscar-Preisträger wurde 1942 in New York geboren und gilt als einer der bekanntesten Regisseure weltweit. Zu seinen Werken gehören Filme wie «Taxi Driver», «Shutter Island» und «Gangs of New York».

Scorsese hatte im September gemeinsam mit zahlreichen Filmschaffenden Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) in einem offenen Brief kritisiert, nachdem sie einen Führungswechsel bei der Berlinale angekündigt hatte. Wenig später hatte das Leitungsduo Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian die Ehrung für Scorsese angekündigt.

Kulturwissenschafter Jan Assmann ist gestorben

(dpa) Der deutsche Kulturwissenschafter Jan Assmann ist tot. Er starb in der Nacht von Sonntag auf Montag, wie eine Sprecherin der Universität Heidelberg am Dienstag auf Anfrage bestätigte.

Die Universität stehe in Kontakt mit der Familie und habe die Nachricht von Assmanns Familie erhalten, sagte die Sprecherin. Laut dem «Südkurier» starb Assmann im Alter von 85 Jahren in Konstanz.

Assmann war Ägyptologe, Kultur- und Religionswissenschafter. Von 1976 bis 2003, als er emeritiert wurde, war er Professor für Ägyptologie in Heidelberg. Danach war er Honorarprofessor an der Universität Konstanz, wo seine Frau Aleida Assmann Professorin für englische Literatur und Allgemeine Literaturwissenschaft war. Das Paar wurde 2018 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Jan Assmann war Vater von fünf erwachsenen Kindern.

Der Direktor des Jüdischen Museums München Bernhard Purin ist tot

(dpa) Der Direktor des Jüdischen Museums München sei unerwartet gestorben, heisst es in einem von der Stadt München veröffentlichten Nachruf auf den 60-jährigen gebürtigen Österreicher.

Purin sei weltweit als Experte für Judaica geschätzt worden und habe zudem die internationale Vernetzung der jüdischen Museen untereinander stark geprägt. «Sein unbestechliches Urteil und sein Humor, seine Loyalität und Freundschaft, seine Integrität, seine tiefe Kenntnis und seine ungewöhnlichen und überraschenden Zugänge zur Welt der jüdischen Objektgeschichte werden uns fehlen.»

Purin wurde 1963 in Bregenz geboren. Nach seinem Studium war er der Mitteilung zufolge beim Aufbau des Jüdischen Museums im österreichischen Hohenems tätig, später an den Jüdischen Museen in Wien und Fürth. 2002 wurde er Gründungsdirektor des Museums in München, das 2007 eröffnet wurde. Beteiligt war er auch an Projekten wie dem Erinnerungsort an die Opfer des Olympia-Attentats von 1972.

«München hat mit ihm einen wichtigen Repräsentanten für die jüdische Kultur verloren», sagte Beatrix Burkhardt, kulturpolitische Sprecherin der Fraktion von CSU und Freien Wählern im Münchner Stadtrat. Mit vielen Ausstellungen habe er die Geschichte der Münchner Juden erzählt und für alle Generationen nachvollziehbar und erlebbar gemacht, ohne belehrend zu sein. «Er war kein lauter Mensch, aber gerade in seiner leisen und besonnenen Art umso deutlicher zu hören in seinem Bemühen, jüdische Geschichte deutlich zu machen.»

Exit mobile version