Die neusten Meldungen aus dem Feuilleton-Ressort.

Tijan Sila gewinnt Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2024

(dpa) Tijan Sila hat den renommierten Ingeborg-Bachmann-Preis im österreichischen Klagenfurt gewonnen. Das teilte die Jury am Sonntag (30. 6.) mit. Der in Sarajevo geborene und in Kaiserslautern lebende Autor setzte sich bei dem Literatur-Wettlesen gegen 13 Mitbewerber durch.

Unter den 14 Autorinnen und Autoren, die an dem diesjährigen Wettlesen im österreichischen Klagenfurt teilnahmen, hatte sich in den vergangenen Tagen ein breites Feld an Favoriten gebildet. Grosse Zustimmung von der Jury erntete unter anderem der ungarisch-finnische Schriftsteller Henrik Szanto, der in «Eine Treppe aus Papier» die Geschichte eines Hauses und seiner Bewohner von der NS-Zeit bis heute kaleidoskopartig erzählt.

Tijan Sila und die aus Slowenien stammende Tamara Stajner beeindruckten die Jury mit Texten über psychisch kranke Eltern. Grossen Zuspruch erhielten auch Miedya Mahmod aus Dortmund für eine mehrsprachige Spoken-Word-Performance und die Österreicherin Johanna Sebauer für eine Gewürzgurken-Satire.

Die Stadt Klagenfurt, die Geburtsstadt der Dichterin Ingeborg Bachmann (1926–1973), stiftet den mit 25 000 Euro dotierten Hauptpreis. Daneben werden noch vier weitere Preise verliehen. Im vergangenen Jahr gewann die deutsche Autorin Valeria Gordeev die renommierte Auszeichnung.

Er galt als der «Frank Zappa der Country Musik»: Kinky Friedman ist 79-jährig verstorben

(dpa) Der amerikanische Countrysänger und Buchautor Kinky Friedman ist im Alter von 79 Jahren verstorben. Er habe «in den letzten Jahren grosse Schmerzen und unvorstellbare Verluste erlitten, aber er hat nie seinen Kampfgeist und seinen scharfen Verstand verloren», wurde auf seinem offiziellen Kanal auf der Plattform X am Donnerstag (Ortszeit) mitgeteilt. Friedman sei im Kreise seiner Familie und Freunde in der Stadt Kerrville im amerikanischen Gliedstaat Texas gestorben.

Friedmans langjährige Wegbegleiter, der US-Schauspieler Kent Perkins und Freund Cleve Hattersley, bestätigten der US-Zeitung «The Texas Tribune» den Tod des Sängers. Nach Angaben des Mediums war Friedman an Parkinson erkrankt.

In den 1970-er Jahren galt Friedman mit seiner Band «Kinky Friedman and The Texas Jewboys» als feste Grösse der US-amerikanischen Volksmusikszene. Später schrieb der in Chicago geborene Sänger Detektivromane, in denen er selbst die Hauptrolle spielt. Friedman war bekannt für seine provokanten Ideen: Der Sohn jüdischer Eltern thematisierte etwa in einem seiner Countrylieder den Holocaust. Seine oft von Satire geprägten Songs brachten ihm den Titel «Frank Zappa der Country Musik» ein.

Aufsehen erregte Friedman auch, als er 2006 Gouverneur von Texas werden wollte. Er trat als unabhängiger Kandidat gegen den republikanischen Amtsinhaber Rick Perry an und belegte im Rennen um das Amt den vierten Platz, berichtete «The Texas Tribune».

«Ich habe nie einen ehrlicheren, witzigeren, selbstloseren, grosszügigeren und aufrichtigeren Menschen getroffen als Richard Samet ‹Kinky› Friedman», teilte Kent Perkins in einem Beitrag auf Facebook mit. Sein Freund hinterlasse «ein Vermächtnis des Lachens, der Musik, Loyalität, Barmherzigkeit, Toleranz, Dienstbereitschaft und Weisheit».

Der «Bodyguard»- und «Night at the Museum»-Darsteller Bill Cobbs ist mit 90 Jahren gestorben

(dpa) Der US-amerikanische Schauspieler Bill Cobbs , der in seiner langen Karriere in fast 200 Film- und Fernsehproduktionen mitwirkte, ist tot. Er sei in der Nacht zum Mittwoch im südkalifornischen Inland Empire im Kreis seiner Familie gestorben, teilte sein Sprecher Chuck Jones der Deutschen Presse-Agentur mit. Cobbs wurde 90 Jahre alt.

An der Seite von Whitney Houston und Kevin Costner spielte er in der Hit-Romanze «Bodyguard» (1992) mit. Darin verkörperte er den Manager von Popsängerin Rachel Marron (Houston). In der Komödie «Night at the Museum» (2006) und in der Fortsetzung «Night at the Museum: Secret of the Tomb» (2014) mimte er an der Seite von Ben Stiller den Nachtwächter Reginald.

Nach Theaterauftritten in den frühen 70er-Jahren landete Cobbs seine erste kleine Filmrolle in dem Thriller «The Taking of Pelham One Two Three» (1974). Es folgten Rollen in Filmen wie «Silkwood», «Demolition Man», «The Hudsucker Proxy» oder «Oz the Great and Powerful». Er spielte auch in zahlreichen Fernsehproduktionen mit und wurde 2020 für seinen Auftritt in der Kinderserie «Dino Dana» mit einem Daytime Emmy Award ausgezeichnet.

Fredl Fesl ist 76-jährig gestorben

Der bayerische Liedermacher und Kabarettist Fredl Fesl ist verstorben. Nach Angaben seiner Ehefrau Monika, die dies am Mittwoch gegenüber der Deutschen Presse-Agentur bestätigte, erlag er am Dienstag einer langjährigen, schweren Krankheit. Mehrere Medien hatten bereits darüber berichtet. Fesl wurde 76 Jahre alt.

In den späten 1970er-Jahren wurde Fesl zum Symbol des humorvollen und «melankomischen» bayerischen Liedermachers. Er war bekannt für seine langen, verschlungenen Einleitungen zu Stücken wie dem berühmten «Königsjodler», dem «Taxilied» und dem «Glockensong».

«Harry Potter»-Illustration für fast zwei Millionen Dollar versteigert

(dpa) Eine Illustration, die für den ersten «Harry Potter»-Band genutzt wurde, ist in New York für fast zwei Millionen Dollar versteigert worden. Vier Interessierte hätten sich einen knapp zehnminütigen Bieter-Wettstreit per Telefon geliefert, bevor die Illustration schliesslich für 1,9 Millionen Dollar verkauft worden sei, teilte das Auktionshaus Sotheby’s am Mittwoch mit. Damit handele es sich um das teuerste «Harry Potter»-Andenken, was je bei einer Auktion versteigert worden sei.

Das Auktionshaus hatte zuvor mit bis zu 600 000 Dollar gerechnet. Die Illustration von Thomas Taylor war auf dem Cover der englischen Erstausgabe von «Harry Potter und der Stein der Weisen» zu sehen, dem ersten Buch der Fantasyreihe.

Der Roman von Autorin J. K. Rowling, der 1997 auf Englisch erschienen war, erzählt vom jungen Harry Potter, der von seinen magischen Kräften erfährt und in der Zauberschule Hogwarts aufgenommen wird. Mit seinen Freunden muss er viele Abenteuer bestehen. Die Aquarell-Illustration zeigt ihn mit Brille und Schal vor dem Hogwarts Express.

Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geht an Anne Applebaum

(dpa) Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geht 2024 an die polnisch-amerikanische Historikerin und Publizistin Anne Applebaum. «In einer Zeit, in der die demokratischen Errungenschaften und Werte zunehmend karikiert und attackiert werden, wird ihr Werk zu einem eminent wichtigen Beitrag für die Bewahrung von Demokratie und Frieden», heisst es in der Begründung des Stiftungsrats. Die Ehrung wird traditionell zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse überreicht, in diesem Jahr am 20. Oktober. Im vergangenen Jahr wurde der britisch-indische Schriftsteller Salman Rushdie ausgezeichnet.

Applebaum zählt zu den wichtigsten Analytikern autokratischer Herrschaftssysteme und gilt als Expertin der osteuropäischen Geschichte. Sie habe schon früh vor einer möglichen gewaltvollen Expansionspolitik Wladimir Putins gewarnt, hiess es.

Applebaum wurde 1964 als Kind jüdischer Eltern in Washington D. C. geboren. Mit Unterbrechungen lebt sie seit Jahrzehnten in Polen. Sie ist mit dem polnischen Aussenminister Radosław Sikorski (61) verheiratet und Mutter von zwei Söhnen. Unter anderem verfasste die heute 59-Jährige Bücher wie «Der Gulag» (2003), «Der Eiserne Vorhang» (2012) oder «Die Verlockung des Autoritären» (2021). Mit ihren Werken, in denen sie den Mechanismen autoritärer Machtsicherung auf der Spur ist, erlangte sie viel Aufmerksamkeit. Bereits 2004 wurde sie mit dem renommierten Pulitzer-Preis geehrt. Zuletzt erhielt sie auch den Carl-von-Ossietzky-Preis 2024 der Stadt Oldenburg.

Sie habe «mit ihren so tiefgründigen wie horizontweitenden Analysen der kommunistischen und postkommunistischen Systeme der Sowjetunion und Russlands die Mechanismen autoritärer Machtergreifung und -sicherung offengelegt», heisst es in der Begründung des Stiftungsrats. «Mit ihren Forschungen zur Wechselwirkung von Ökonomie und Demokratie sowie zu den Auswirkungen von Desinformation und Propaganda auf demokratische Gesellschaften zeigt sie auf, wie fragil diese sind – besonders wenn Demokratien von innen, durch Wahlerfolge von Autokraten, ausgehöhlt werden.»

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, die Berufsorganisation der Verlage und Buchhandlungen, vergibt den Friedenspreis seit 1950. Gewürdigt werden sollen damit Persönlichkeiten, die in Literatur, Wissenschaft oder Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen haben.

Daniel Hope wird 2025 Intendant des Menuhin Festival in Gstaad

(pd)/wdh. Der Geiger Daniel Hope wird am 1. November 2025 die künstlerische Leitung des Gstaad Menuhin Festival und der zugehörigen Festival Academy übernehmen. Er tritt die Nachfolge von Christoph Müller an, der Gstaad nach 24 Jahren mit dem Ende des Festivals 2025 verlassen wird.

Der 50 Jahre alte Hope gehört zu den international bekanntesten Geigern und Musikerpersönlichkeiten. Hope ist seit 2016 unter anderem Musikdirektor des Zürcher Kammerorchesters und fokussiert sich schon seit 2004 auf die Leitung und Konzeption von Festivals und Konzertreihen, unter anderem am Savannah Music Festival, am Schleswig-Holstein Musik Festival und an der Philharmonie Essen. Derzeit ist er künstlerischer Leiter der Frauenkirche Dresden und Präsident des Bonner Beethovenhauses.

Nach einem umfangreichen, mehrstufigen Auswahlverfahren wurde Hope, ein langjähriger Kenner Gstaads und dem Festivalgründer Yehudi Menuhin seit seiner Kindheit persönlich und musikalisch eng verbunden, vom Verwaltungsrat der Gstaad Menuhin Festival & Academy AG auf Empfehlung der Berufungskommission einstimmig zum neuen Intendanten gewählt.

Daniel Hope sagte zu seiner Ernennung: «Das Gstaad Menuhin Festival war der Ausgangspunkt meiner Beziehung zur Musik: Hier hatte ich als Kleinkind meine erste Begegnung mit der klassischen Musik überhaupt. Hier durfte ich auch ab meinem elften Lebensjahr für die Künstler des Festivals umblättern und als ich schliesslich im August 1992 mein offizielles Debüt beim Festival gab, sass Yehudi Menuhin selbst im Publikum. Kurzgefasst: Gstaad ist so sehr Bestandteil meiner musikalischen DNA, dass es keine Rolle spielt, wo ich mich auf der Welt befinde. Musik und Berner Oberland – dies ist für mich die perfekte Symbiose.»

Daniel Hope, der seit Juni 2024 einen Wohnsitz in der Schweiz hat, wird seine Gstaader Intendanz im Rahmen des Menuhin Festivals 2026 beginnen, der 70. Ausgabe des nach seinem Gründer Lord Yehudi Menuhin benannten Festivals.

Shifty Shellshock, der Sänger der Band Crazy Town ist 49-jährig verstorben

Der Frontmann der Band Crazy Town, bekannt als Shifty Shellshock, ist verstorben. Laut den offiziellen Dokumenten des Los Angeles County Department of Medical Examiner, der Gerichtsmedizin in Los Angeles, starb er vermutlich zu Hause. Der Sänger, mit bürgerlichem Namen Seth Binzer, wurde 49 Jahre alt und hinterlässt zwei Söhne. Die Todesursache ist noch unklar.

Er geriet wiederholt wegen seiner Suchterkrankung in die Schlagzeilen. Er nahm an verschiedenen Realityshows teil, um seinen Drogenentzug öffentlich zu dokumentieren und seine Sucht zu bekämpfen.

Im Jahr 2000 erzielten er und seine Band mit dem Song «Butterfly» einen weltweiten Erfolg. In vielen Ländern erreichte der Hit die Spitze der Charts, und in Deutschland hielt er sich sechs Wochen lang auf Platz eins.

Kirchners «Tanz im Varieté» war lange nicht öffentlich zu sehen

phi. Ernst Ludwig Kirchners «Tanz im Varieté» ist bald wieder der Öffentlichkeit zugänglich. Das war über fast hundert Jahre lang nicht der Fall. Am 7. Juni gelangte das Gemälde bei Ketterer Kunst in München zur Versteigerung. Dort wurde es von der Basler Stiftung Im Obersteg für knapp 7 Millionen Euro erworben. Ab Herbst soll es im Kunstmuseum Basel ausgestellt werden.

Das 1911 entstandene, expressionistische Werk mit der dynamischen Tanzszene wurde seinerzeit in mehreren Galerien ausgestellt. Kirchner hatte es auch mehrfach fotografiert. Für eine bestimmte Zeit hing es in dessen Haus in Davos.

Zwischen 1928 und 1931 wurde es von Max Glaeser, einem Unternehmer in Kaiserslautern, gekauft. 1944, nach dem Tod von Glasers Witwe, gelangte es in eine Badische Sammlung, wo es bis heute verblieb.

Schauspieler Donald Sutherland ist tot

ela. Der kanadische Schauspieler Donald Sutherland ist tot. Das teilte sein Sohn Kiefer am Donnerstag (20. 6.) auf X mit. Auch sein Agent bestätigte den Tod. Sutherland starb im Alter von 88 Jahren in Miami. Zum Nachruf

Schauspielerin Anouk Aimée ist im Alter von 92 Jahren gestorben

(dpa) Die französische Schauspielerin Anouk Aimée ist im Alter von 92 Jahren gestorben. Das bestätigte ihr Agent der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag in Paris.

Aimée hat mit den Grossen ihres Fachs gedreht. Sie stand für Marcel Carné, Robert Altman, Claude Lelouch und den italienischen Starregisseur Federico Fellini vor der Kamera, der von ihr sagte, sie sei die «beste Schauspielerin der Welt – nach Giulietta Masina», Fellinis Ehefrau.

Aimée, am 27. April 1932 als Nicole Dreyfus in Paris geboren, hat in mehr 50 Filmen mitgespielt, darunter in Fellinis Kultfilm «La Dolce Vita», später auch in «Achteinhalb» neben Marcello Mastroianni. In der ersten Hälfte der 1960er Jahre wurde sie in Italien sogar mehr verehrt als in Frankreich. Zu ihren bekanntesten Filmen zählte «Ein Mann und eine Frau» des französischen Regisseurs Claude Lelouch.

Der bittersüsse Liebesfilm, der in Cannes 1966 mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde, verschaffte ihr endgültig internationales Renommee. Für ihre Rolle als Scriptgirl, das sich nach dem Tod seines Mannes in einen ebenfalls verwitweten Rennfahrer verliebt, gewann sie den Golden Globe sowie den British Academy Film Award und wurde für den Oscar als beste Schauspielerin nominiert. Die Lovestory gilt noch heute als eine der schönsten Liebesgeschichten des Kinos.

Als Tochter eines Schauspielerehepaars stand sie bereits mit knapp 14 Jahren auf der Bühne und vor der Kamera. Ihre Karriere begann 1949 mit der Rolle der Julia in der Shakespeare-Adaption «Die Liebenden von Verona». Sie spielte oft geheimnisvolle, rätselhafte schöne Frauen, die immer eine Wende in ihrem Leben ersehnten. Sie war mehrmals verheiratet, unter anderem mit dem britischen Schauspieler Albert Finney. Mit Warren Beatty und Omar Sharif war sie kurzfristig liiert.

US-Musikmanager Scooter Braun tritt ab

(dpa) Musikmogul Scooter Braun (42), der frühere Manager von Stars wie Justin Bieber, Ariana Grande und Demi Lovato, verabschiedet sich nach 23 Jahren aus dem Managementgeschäft. Der erfolgreiche, aber auch umstrittene Manager gab seine berufliche Entscheidung am Montag (17. 4.) in einem langen Instagram-Eintrag bekannt. Als 19-Jähriger habe er seine Karriere begonnen und sich nie träumen lassen, an dem Werdegang einiger der «aussergewöhnlich talentiertesten» Menschen der Welt mitzuwirken. Er sei in diesen Jahren rund um die Uhr für seine Klienten da gewesen, doch dies sei jetzt beendet. Er werde weiter als Geschäftsführer des Unterhaltungsriesen Hybe America tätig sein und sich nun vor allem um seine drei Kinder kümmern, schrieb Braun.

Braun schaut in seinem Beitrag auf seine Partnerschaft mit Künstlern wie Zac Brown, Tori Kelly, Carly Rae Jepsen, Quavo, Kanye West, Demi Lovato, Ariana Grande oder Justin Bieber. Grande und Bieber seien junge Teenager gewesen, als er ihr Manager wurde. Es sei für ihn immer eine seiner «grössten Ehren», zu sehen, wie die beiden «zu Legenden» herangewachsen seien.

Im vergangenen Jahr hatten sich laut Medienberichten mehrere Stars, darunter Bieber und Grande, von Braun distanziert. Der Manager schreibt jetzt auf Instagram, einige seiner grössten Klienten hätten sich entschieden, eine «neue Richtung» einzuschlagen.

Der einflussreiche Manager hat in der Branche auch Kritik für angeblich rücksichtslose Vorgehensweisen erhalten. Pop-Star Taylor Swift wirft ihm seit Jahren unfaire Praktiken vor. Eine Holding Brauns hatte 2019 Swifts früheres Plattenlabel Big Machine – und damit auch die Rechte an Swifts Alben – für mehr als 300 Millionen Dollar erworben. Dies sei ohne eine Rücksprache oder ihre Zustimmung passiert, lamentierte die Sängerin.

Bekannt für Dance-Hymnen: Musiker Dario G gestorben

(dpa) Mit Liedern wie «Sunchyme» und «Carnaval de Paris» prägte er die 1990er. Nun ist der Musiker Paul Spencer, der unter dem Namen Dario G auftrat, im Alter von 53 Jahren gestorben, wie die britische Rundfunkanstalt BBC und der Fernsehsender Sky News am Montag unter Berufung auf einen Instagrampost seiner Familie meldeten. «Mit grosser Trauer geben wir den Tod unseres geliebten Paul Spencer heute bekannt», hiess es dort in einem Post.

«Er war bis zum Ende positiv eingestellt, aber das war ein Kampf, den er nicht länger führen konnte. Er hinterlässt ein wunderbares musikalisches Erbe und viele glückliche Erinnerungen für viele Menschen. Er wird von jedem, der ihn geliebt hat, sehr vermisst werden.» Spencer hatte im vergangenen Jahr eine Krebserkrankung öffentlich gemacht.

Mit seinem Musikprojekt Dario G schuf er einige grosse Dance-Hymnen. «Carnaval de Paris» wurde zur Fussball-WM 1998 veröffentlicht und galt als inoffizielle Hymne. Das Musikprojekt, das zwischendurch ein Trio war, veröffentlichte auch Lieder wie «Voices» und den Song «Dream To Me», der sich auf «Dreams» von The Cranberries bezog.

Vor einem Jahr hatte Spencer bei Instagram mitgeteilt, er habe Darmkrebs. Die Wohltätigkeitsorganisation Macmillan Cancer schrieb unter die Nachricht zu seinem Tod, er sei unglaublich gutherzig gewesen und habe ihre Organisation im vergangenen Jahr mit Erlösen aus seiner Single «Savour the Miracle of Life» unterstützt. Er werde von allen vermisst werden, die ihn gekannt hätten, hiess es im Eintrag der Organisation.

Dario G - Carnaval De Paris (Official Music Video)

Wim Wenders erhält Grossen Deutsch-Französischen Medienpreis

(dpa) Der Filmemacher Wim Wenders (78) wird in diesem Jahr mit dem Grossen Deutsch-Französischen Journalistenpreis für sein Lebenswerk geehrt. Überreicht werden soll ihm die Auszeichnung am 17. September in Paris, wie der Vorstandsvorsitzende des Preises und Intendant des Saarländischen Rundfunks, Martin Grasmück, am Mittwoch (12. 6.) in Saarbrücken mitteilte.

Die Karriere des Filmemachers sei eng mit Deutschland und Frankreich verbunden, er habe so nicht unerheblich zu einer besseren Verständigung zwischen den beiden Nationen beigetragen. Wenders ist bekannt durch Filme wie «Paris, Texas» oder «Der Himmel über Berlin».

Der mit insgesamt 30 000 Euro dotierte Deutsch-Französische Journalistenpreis wird seit 1983 vergeben. Partner sind unter anderem das ZDF, Arte, Deutschlandradio, die «Saarbrücker Zeitung», Google, France Télévisions und Radio France. Die Auszeichnung wird abwechselnd in Paris und Berlin überreicht. Geehrt werden journalistische Arbeiten in fünf verschiedenen Kategorien. Zu den früheren Preisträgerinnen und Preisträgern zählen unter anderen Simone Veil, Alfred Grosser, Valéry Giscard d’Estaing und Helmut Schmidt.

Sally Buzbees Abgang mitten im Präsidentschaftswahlkampf überrascht

(dpa) Die Chefredakteurin der renommierten US-Zeitung «Washington Post», Sally Buzbee, hat ihren Posten aufgegeben. Ihr Rücktritt komme überraschend und als Folge eines Wechsels des Verlegers im Januar, hiess es in einem Bericht der Zeitung selbst vom Sonntag (Ortszeit). Der neue Verleger und Geschäftsführer William Lewis kündigte den Personalwechsel an der Spitze der Chefredaktion demnach am Sonntagabend selbst an. An Buzbees Stelle wird bis zur Präsidentschaftswahl im November zunächst Matt Murray, ehemaliger Chefredakteur des «Wall Street Journal», treten.

Buzbee stand als erste Frau an der Spitze der fast 150 Jahre alten, preisgekrönten Zeitung. Sie war zuvor bis 2021 Chefredakteurin der Nachrichtenagentur Associated Press gewesen. Für eine Stellungnahme zu ihrem Rücktritt sei sie nicht sofort zu erreichen gewesen, schrieb die «Washington Post» weiter. Die Ankündigung in den letzten Zügen des Präsidentschaftswahlkampfes und vor der Wahl im November – traditionell ein herausragendes Ereignis für die Zeitung – habe viele in der Redaktion überrascht.

Zudem erfolgt er in einer ohnehin schon turbulenten Zeit für die Zeitung, die im vergangenen Jahr 77 Millionen Dollar (etwa 71 Millionen Euro) verloren hat, wie Lewis kürzlich einräumte. Die «Washington Post» verbreitet seit 1877 Nachrichten und bekam unter anderem zahlreiche Pulitzer-Preise. Lewis kündigte kürzlich unter anderem ein neues und stärker nach Inhalten ausgerichtetes Bezahlmodell für Abonnenten an, um die Einnahmen anzukurbeln. Ende 2023 seien ferner einigen Hundert Mitarbeitern Abfindungen angeboten worden, um die Kosten zu reduzieren, schrieb die Zeitung weiter.

Schauspielerin Ruth Maria Kubitschek gestorben

(dpa) Die Schauspielerin Ruth Maria Kubitschek ist tot. Sie starb nach Angaben einer Sprecherin am Samstag im Alter von 92 Jahren in der Schweiz. «Die Grande Dame des deutschen Film- und Fernsehschauspiels hat in ihrer Wahlheimat der Schweiz nach kurzer, schwerer Krankheit leise Abschied vom Leben genommen», hiess es am Sonntag. Sie sei in einem Krankenhaus gestorben, sagte ihre Sprecherin der Nachrichtenagentur dpa. Ihre letzten Worte seien gewesen: «Die Erde gab mir ein wunderschönes Zuhause auf dieser Welt. In tiefer Dankbarkeit wechsele ich in die andere Welt. Es gibt sie, Sie können es mir glauben.» Die Trauerfeier soll im engsten Familienkreis stattfinden.

Über viele Jahre hinweg hatte Kubitschek das deutsche Fernsehen geprägt. Sie war auf dem ZDF-«Traumschiff» an Bord, spielte im ARD-«Tatort» mit oder in der Serie «Das Erbe der Guldenburgs» im Zweiten. Kultstatus erlangte Kubitschek an der Seite von Helmut Fischer als Annette von Soettingen alias «Spatzl» in der TV-Serie «Monaco Franze – Der ewige Stenz» des Bayerischen Rundfunks.

Geboren wurde die Schauspielerin 1931 in Komotau (heute Tschechien) am Rande des Erzgebirges. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges floh die Familie nach Sachsen-Anhalt. Nach dem Besuch von Schauspielschulen in Halle und Weimar gab sie ihr Debüt als Fina in Brechts «Herr Puntila und sein Knecht Matti» in Halle. Innerhalb weniger Jahre wurde sie zu einem Star des DDR-Fernsehens und DEFA-Films. 1959 ging sie mit ihrem Sohn in den Westen. Ihr Mann, der Opern- und Theaterregisseur Götz Friedrich, blieb in der DDR, durfte aber auch im Westen inszenieren.

Am Schlosstheater in Celle begann Kubitscheks westdeutsche Karriere. Schon bald folgten Rollen in Fernsehproduktionen – Auftritte in «Lysistrata» (1961), «Die Powenzbande» (1973) oder die Titelrolle in «Melissa» (1966). Mit Helmut Dietl drehte sie 1985 auch die Kult-Serie «Kir Royal», in der die Münchner Schickeria auf die Schippe genommen wurde. 2013 spielte sie in dem Kinofilm «Frau Ella» schliesslich ihre letzte Rolle. Seit 2013 war sie Schweizerin und lebte in Ascona.

Exit mobile version