Vor dem sechsten Vulkanausbruch in neun Monaten hatte es ein heftiges Erdbeben gegeben. Der Fischerort Grindavik wurde erneut evakuiert.
(dpa/Reuters)
Auf Island sprudeln erneut Unmengen an Lava aus der Erde. Am Donnerstagabend begann auf der Nordatlantik-Insel der sechste Vulkanausbruch innerhalb von neun Monaten. In einem Livestream des Rundfunksenders RÚV war zu sehen, wie die Lava auf der Reykjanes-Halbinsel südwestlich der Hauptstadt Reykjavik aus einem langen Erdriss sprudelte. Nach Angaben des Senders hatte es zuvor ein kräftiges Erdbeben gegeben.
Die Erdspalte war 3,9 Kilometer lang, hat sich aber nach Angaben der isländischen meteorologischen Behörde innerhalb von 40 Minuten um 1,5 Kilometer verlängert.
Auf der Halbinsel ist es seit März 2021 immer wieder zu solchen Spalteneruptionen gekommen, bei denen das flüssige Gestein aus einer länglichen Erdspalte an die Oberfläche gelangt. Inwieweit die Eruption eine neue Gefahr für den bereits mehrmals evakuierten Fischerort Grindavík darstellt, ist noch unklar. Vorsichtshalber wurden die letzten der 4000 Bewohner des Ortes auch diesmal in Sicherheit gebracht, wie der Sender RÚV unter Berufung auf die Feuerwehr berichtete.
Auf der Reykjanes-Halbinsel leben 30 000 Isländer oder acht Prozent der 400 000 Einwohner Islands. Die Lavamassen eines früheren Ausbruchs hatten im Januar mehrere Häuser am Rand von Grindavík zerstört. Der Ort liegt rund 40 Kilometer südwestlich von Reykjavik. In Island gibt es mehr als 30 aktive Vulkane.