Samstag, November 30

Lugano braucht nach dem 3:3 gegen Besiktas Istanbul in Thun in einer Woche einen Sieg in der Türkei für den Einzug in die Europa League. St. Gallen spielt gegen Trabzonspor 0:0. Servette verliert das Hinspiel bei Chelsea 0:2.

(sda) Im dritten «Heimspiel» der laufenden Europacup-Qualifikation in der Stockhorn-Arena in Thun machte Lugano zweimal einen Rückstand wett. Unter anderem verwandelten Renato Steffen und der Brasilianer Gabriel Paulista mit einem Eigentor ein 1:3 innert sechs Minuten in ein 3:3.

Gedson Fernandes traf für die Gäste doppelt – das erste Mal zum 1:0 nach 20 Minuten mit dem ersten Schuss auf Luganos Tor, das zweite Mal zu Beginn der zweiten Halbzeit nach mustergültiger Vorlage von Rafa Silva zum 2:1. Kurz darauf erhöhte Moatasem al-Musrati nach einem Corner auf 3:1.

Beim 0:1, einem leicht abgefälschten flachen Schuss ins nahe Eck, sah Luganos Goalie Amir Saipi nicht gut aus und verteidigte Antonios Papadopoulos etwas zu passiv. 13 Minuten später glich Uran Bislimi nach einem Angriff mit Tiki-Taka-Vibes aus. Sein 1:1 stand am Ende einer Passstafette über 17 Stationen.

Unter Ausklammerung des Zweitore-Rückstands war Lugano mit dem 3:3 schlecht bedient. Die Tessiner waren dem türkischen Cupsieger, der sich im Sommer mit dem italienischen Stürmer Ciro Immobile verstärkt hat, mindestens auf Augenhöhe. Vor allem Renato Steffens Offensiv-Aktionen und technische Fertigkeiten stachen heraus.

Gleichwohl wird die Aufgabe am nächsten Donnerstag in Istanbul sehr delikat: Aus 18 Spielen in der Türkei haben die Schweizer Klubs im Europacup bisher nur zwei Siege geholt. Für einen davon war indes Lugano gegen Besiktas zuständig – letzte Saison in der Gruppenphase der Conference League (3:2 nach 0:2 dank drei Toren nach der 80. Minute).

St. Gallen dank Zigis Paraden mit torlosem Remis

St. Gallen verpasst es, mit einem 0:0 im Hinspiel zur Conference League daheim gegen Trabzonspor vorzulegen. Die Ostschweizer sind lange unterlegen, am Ende dem Lucky Punch aber näher.

Erst ganz zum Schluss kamen bei den 16 291 Zuschauern die grossen Emotionen auf. Willem Geubbels erzielte in der 87. Minute nach einem Eckball den vermeintlichen St. Galler Siegtreffer. Doch nach Videostudium nahm der Schiedsrichter zum Unmut der Heimfans das Tor zurück, mit der Begründung, der Franzose habe bei seinem Kopfball beim Gegenspieler aufgestützt.

In der Nachspielzeit verpasste der eingewechselte Kevin Csoboth nochmals den Lucky Punch. Der Schuss des Ungarn verfehlte das Tor nur knapp. So blieben die St. Galler erstmals in dieser Europacup-Kampagne und seit dem misslungenen Meisterschaftsstart (0:1 in Winterthur) ohne Torerfolg.

Dass auch Trabzonspor kein Tor erzielen konnte, lag insbesondere an Lawrence Ati Zigi. Die favorisierten Türken erspielten sich zwar zahlreiche Topchancen, doch der St. Galler Goalie machte alle zunichte.

Servette verliert Hinspiel bei Chelsea 0:2

Servette geht im Playoff zur Conference League mit einem Zweitore-Rückstand ins Rückspiel gegen Chelsea. Die Genfer verlieren in London durch zwei Gegentore in der zweiten Halbzeit 0:2.

Chelsea bekleckerte sich im Spiel gegen Servette nicht mit Ruhm. Um sich gegen den auf dem Papier krass unterlegenen Schweizer Cupsieger im Hinspiel vor eigenem Anhang dennoch ein Zweitore-Polster zu verschaffen, benötigte die englische Milliarden-Truppe einen Penalty als Dosenöffner. Christopher Nkunku vom Penaltypunkt und Noni Madueke erzielten die Tore.

Letztlich war es die individuelle Klasse, die für den Unterschied sorgte. Der ehemalige Leipziger Nkunku erzwang nach 50 Minuten mit einem schnellen Antritt das penaltywürdige Foul von Jérémy Frick und verwandelte aus elf Metern sicher. Der eingewechselte argentinische Weltmeister Enzo Fernandez bereitete das 2:0 mit einer perfekten Vorlage vor.

Servette hielt sich insgesamt gut gegen Chelsea. Ankreiden muss sich die Mannschaft von Trainer Thomas Häberli indes, dass sie ihre eigenen Chancen gegen die nachlässigen Londoner nicht zu einem Treffer nutzten. Drei Gelegenheiten verpassten die von der Bank gekommenen Jérémy Guillemenot und Tiemoko Ouattara allein nach der 80. Minute. Der satte Schuss von Ouattara prallte an die Latte.

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