Donnerstag, Oktober 10


Stilkritik

Der Meta CEO zeigt sich in einem neuen Video auf Instagram mit einer Halskette. Wie Tech-Nerd Mark Zuckerberg die Macht der Mode entdeckt.

Mark Zuckerberg hat gerade seinen Cinderella-Moment. Der 39-jährige Gründer von Facebook und META präsentierte auf Instagram die neue Version der künstlichen Intelligenz Meta AI. Und trug dabei eine Halskette. Nicht irgendeine mit nostalgischem Wert oder eine von seinen Kindern gebastelte. Sondern eindeutig eine mit Fashion-Appeal: eine längere, mittelgrobe Gliederkette, wie sie Modevorbilder wie Musiker Harry Styles, Rapper wie Travis Scott oder Tennisspieler Ben Shelton tragen.

Der Kontrast zu Zuckerbergs sonstiger Garderobe im Steve-Jobs-Gedächtnislook ist gross. Normalerweise trägt Zuckerberg eine Art Uniform, bestehend aus einem schlichten T-Shirt von Brunello Cucinelli mit Jeans und bei offiziellen Anlässen einen klassischen Anzug mit Krawatte. Es wurde sogar gerne gewerweisst, ob er vielleicht ein Avatar, ein Roboter sei: immer gleich gekleidet und mit zurückhaltendem Auftreten. Die Internetgemeinde zeigte sich auf jeden Fall grösstenteils angetan von Zuckerbergs Typveränderung: «Er hat ein Upgrade bekommen» oder «Guter Ketten-Vibe».

Das Äussere zählt auch bei Zuckerberg

Und Zuckerberg beweist so, was gerade viele Tech-Nerds gerne verneinen: dass das Äussere einen ungemein hohen Stellenwert einnimmt – auch in seiner Branche. All seine sicher spannenden Ankündigungen wurden verschluckt vom Tumult um sein Geschmeide. Eine Erfahrung, die auch Aschenputtel machen musste: Der Prinz erkannte sie ohne ihr Ballkleid erst, als ihr der gläserne Schuh passte. Weiter ist es aber auch erfreulich zu sehen, dass ein einziges Accessoire reicht, um eine Typveränderung herbeizuführen, die mit einer Nasen-OP durchaus mithalten kann.

Geschichte voller Hoffnung

Das ist auch der Grund dafür, weshalb die «Aschenputtel»-Geschichte immer wieder erzählt wird, von «Funny Face» und «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel» über «The Devil wears Prada» hin zu «Queer Eye»: Sie steckt voller Hoffnung. Hoffnung darauf, einfach durch ein Kleidungsstück, ein Accessoire in einen anderen Menschen verwandelt zu werden – und dadurch ein besseres Leben zu haben. Die Verwandlung Zuckerbergs zeichnet sich schon des längeren ab: er lässt seine Locken länger wachsen, und geht damit weg von der akkurat geschnittenen Helmfrisur der vergangenen Jahre. Bei Besuchen in Japan und Südkorea Anfang des Jahres trug er eine fast schon hippieske Lammfelljacke.

Laut einer Expertenbefragung der «New York Times» möchte er sich mit seinem neuen, lässigeren Look beim Volk, respektive beim Mainstream, beliebter machen. Bleibt nur die Frage, weshalb der offensichtlich sehr intelligente Zuckerberg erst so spät dahinterkam, welche Macht die Mode hat. Auf seiner Plattform Meta kann man seine Avatare schon lange verkleiden. Und die Menschen zahlen sogar gerne dafür.

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