Sonntag, September 8

Kapitales Versagen im Walliser Strafvollzug: Eine Gruppe junger Straftäter überrumpelte die Wachmannschaft und floh mit einem gestohlenen Auto. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art.

hhs.

Am Samstagabend kurz vor Mitternacht sind zehn Jugendliche im Alter von 17 bis 24 Jahren aus dem geschlossenen Erziehungszentrum Pramont bei Siders ausgebrochen. Das teilte die Kantonspolizei Wallis am Sonntag mit. Zuvor hatten die Delinquenten laut den Angaben einen Wärter angegriffen, ihn leicht verletzt und in eine Zelle gesperrt. Dann flüchteten die Jugendlichen mit einem in der Nähe gestohlenen Fahrzeug.

Die Kantonspolizei, unterstützt von der Regionalpolizei der Zentralstädte, habe sofort ein schnelles und umfangreiches Polizeiaufgebot eingesetzt, hiess es weiter. Doch bisher ohne Erfolg: Die Ermittler konnten die Jugendlichen nicht festnehmen. Die Staatsanwaltschaft und das Jugendgericht haben in Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei eine Untersuchung eingeleitet, wie es zur Massenflucht kommen konnte.

Es ist nicht der erste Vorfall in Pramont. Bereits im August waren vier Jugendliche aus dem Erziehungszentrum geflohen. Drei von ihnen konnte die Polizei gleich schnappen. Der vierte jedoch, ein 16-Jähriger, knackte in der Nähe ein Auto und kollidierte bei der Flucht mit mehreren Polizeifahrzeugen, die vergeblich versuchten, ihn abzufangen. Erst zwei Tage später nahm ihn die Waadtländer Polizei gefangen und brachte in zurück in die Erziehungsanstalt.

Deren Aufgabe besteht laut dem Kanton darin, die Gesellschaft vor den jugendlichen Straftätern zu schützen und diese zu bestrafen. Gleichzeitig geht es auch darum, die Delinquenten zu resozialisieren.

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