Sonntag, November 24

Neue EU-Regeln sollen ab Juli die Cyber-Sicherheit in Neuwagen verbessern. Doch zunächst lässt die Regelung die Modellvielfalt schrumpfen. Vor allem der VW-Konzern lichtet die Palette.

(dpa) Wegen neuer EU-Regeln für die Cyber-Sicherheit in Neuwagen nehmen mehrere Hersteller Modelle aus dem Programm. Volkswagen stellt den Kleinwagen Up und den klassischen Transporter T6.1 ein, Porsche will Macan, Boxster und Cayman in der bisherigen Verbrennergeneration nur noch für den Export bauen, wie die Hersteller mitteilten.

Die neuen Regeln gelten ab 7. Juli, bestellen lassen sich die Modelle bereits nicht mehr. Alle Fahrzeuge, die man noch bis zum Stichtag bauen könne, seien schon verkauft, hiess es bei den Herstellern. Auch Audi, Renault und Smart lassen ältere Modelle vor dem Stichtag auslaufen.

VW-Markenchef Thomas Schäfer begründete den Schritt mit dem hohen Aufwand, den man betreiben müssten, um das Auto an die neuen Regeln anzupassen. «Wir müssten da sonst noch einmal eine komplett neue Elektronik-Architektur integrieren», sagte Schäfer. «Das wäre schlichtweg zu teuer.»

Nach Einschätzung von Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach würden die Kosten pro Modell bei mehreren Millionen Euro liegen. Auch Porsche und Volkswagen Nutzfahrzeuge verwiesen auf die neuen EU-Regeln.

Für neu entwickelte Modelle gelten die strengeren Anforderungen bereits seit Mitte 2022, für Alt-Modelle gab es eine zweijährige Übergangsfrist, die jetzt ausläuft. Danach müssen die Hersteller nachweisen, dass es schon bei der Entwicklung der Fahrzeuge ein zertifiziertes Managementsystem zur Abwehr von Hackerangriffen gab.

Das sei gerade bei sehr alten Modellen nachträglich nur schwer zu machen, sagte Autoexperte Bratzel. Angesichts einer oft nur noch geringen Restlaufzeit der Modelle würde sich dieser Aufwand kaum noch auszahlen.

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