Sonntag, Oktober 6

Eine Frau hat in Siegen in Nordrhein-Westfalen mehrere Personen mit einem Messer angegriffen. Laut Polizei liegen keine Erkenntnisse zu einem Terroranschlag vor. Die Frau ist in Gewahrsam.

phg. /(dpa) Im nordrhein-westfälischen Siegen hat eine Frau in einem Bus offenbar mehrere Fahrgäste mit einem Messer angegriffen. Das teilte die Polizei Dortmund am Freitagabend mit. Drei Personen wurden demnach lebensgefährlich verletzt, eine Person schwer und eine weitere leicht. Laut der Polizei liegen aktuell keine Erkenntnisse zu einem Terroranschlag vor.

Es bestehe aktuell keine weitere Gefahr, teilte die Polizei auf X mit. Die mutmassliche Täterin wurde festgenommen. Die Hintergründe der Tat und der genaue Ablauf sind unklar. «Wir sichern Spuren am Tatort und befragen Zeugen», sagte ein Sprecher der Dortmunder Polizei. Nach Informationen der «Bild»-Zeitung gibt es Hinweise auf eine psychische Erkrankung der Frau.

Laut einem Bericht der Siegener Zeitung handle es sich dabei um eine 32-jährige Frau. Sie soll einen äusserst verirrten Eindruck gemacht haben und sei womöglich stark alkoholisiert gewesen oder unter dem Einfluss von Drogen gestanden, berichtete die Zeitung.

Nach Angaben der Polizei war der Bus auf dem Weg zu einem Stadtfest in Siegen. Zur Tatzeit hätten sich mindestens 40 weitere Fahrgäste in dem Bus aufgehalten.

Erinnerungen an Solingen

Die Tat weckt Erinnerungen an den Anschlag im rund 100 Kilometer von Siegen entfernten Solingen genau eine Woche vorher, wo ein Mann ebenfalls mit einem Messer Menschen niederstach – und mehrere tödlich verletzte.

Allerdings appellierte die Polizei Siegen-Wittgenstein: «Wir bitten die Bürgerinnen und Bürger darum, in sozialen Netzwerken oder auf anderen Kanälen keine Falschmeldungen zu verbreiten, insbesondere keinen Bezug zu einem Terroranschlag herzustellen. Der Polizei liegen dazu keine Erkenntnisse vor.»

Die Stadt Siegen feiert an diesem Wochenende ihren 800. Geburtstag. Die Organisatoren hatten sich nach der Tat von Solingen Gedanken um die Sicherheit gemacht. Das bereits vorhandene Sicherheitskonzept und die Einsatzplanung seien nochmals genau überprüft worden, wurde Bürgermeister Steffen Mues auf der Stadtfest-Homepage zitiert. «Das Stadtfest nicht abzusagen, ist auch ein Zeichen für Demokratie und Freiheit.» Besucher des Stadtfestes dürften keine Messer bei sich tragen, heisst es auf der Homepage der Stadt.

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