Samstag, April 19

Im Dezember wurde der Chef eines milliardenschweren US-Krankenversicherers mitten in Manhattan erschossen. Auf Druck des Justizministeriums droht dem mutmasslichen Täter nun die höchstmögliche Strafe.

(dpa) Nach dem Mord an einem Versicherungschef mitten in Manhattan ist der mutmassliche Täter Luigi Mangione nun auch auf amerikanischer Bundesebene offiziell angeklagt worden. Ihm würden unter anderem Mord, Stalking und Vergehen in Zusammenhang mit Waffen vorgeworfen, hiess es in der Anklage.

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Auf gliedstaatlicher Ebene wurde Mangione bereits Anfang April angeklagt. Er hat auf nicht schuldig plädiert. Seitens des New Yorker Gerichts droht ihm höchstens eine lebenslange Haftstrafe ohne Bewährung, die Todesstrafe ist im Gliedstaat nicht vorgesehen. Mit der Anklage auf Bundesebene droht Mangione nun jedoch tatsächlich die Verhängung einer Todesstrafe, sofern er verurteilt und ein Geschworenengericht einstimmig die Hinrichtung empfehlen würde.

Frühere US-Präsidenten haben sich in jüngster Vergangenheit mit der Verhängung von Todesstrafen zurückgehalten. Die Regierung des abgetretenen Präsidenten Joe Biden etwa hat keine Hinrichtungen durchgeführt. Donald Trump hingegen will die Anwendung der Todesstrafe verstärken. Er hatte bereits am Ende seiner ersten Amtszeit innerhalb weniger Monate 13 Hinrichtungen vornehmen lassen – mehr als jeder andere US-Präsident der letzten Jahrzehnte.

Der 26-jährige Mangione soll den Chef des milliardenschweren US-Krankenversicherers United Healthcare, Brian Thompson, gezielt auf einer Strasse im New Yorker Stadtteil Manhattan erschossen haben. Versicherungschef Thompson war am Morgen des 4. Dezember nahe dem Times Square aus nächster Nähe niedergeschossen worden und in einem Krankenhaus an seinen Verletzungen gestorben. Die von Überwachungskameras gefilmte Tat sowie die öffentliche Fahndung machten weltweit Schlagzeilen.

Der Schütze floh zunächst auf einem Fahrrad und verschwand dann. Fünf Tage später wurde er in einem Fast-Food-Lokal in der Stadt Altoona im US-Bundesstaat Pennsylvania erkannt und verhaftet. Nach der Tat hatte es in den USA ungewöhnlich viel Sympathiebekundungen für den mutmasslichen Schützen gegeben. Millionen US-Amerikaner verzweifeln an dem teuren Gesundheitssystem ihres Landes.

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