Morgarten-Pfad beim Ägerisee: einem Mythos hinterherwandern

Es ist, als wäre man wahrhaftig dabei gewesen, kurz vor dem 15. November 1315, als die Ritter des habsburgischen Herzogs Leopold beim Ägerisee und kurz vor Schwyz standen. Plötzlich erklingt aus dem Wald die glasklare Stimme von Werner Stauffacher, dem Landammann der Schwyzer, und auch die seiner Frau. Sie spricht ihm Mut zu, sich mit seinen Mannen zu wehren, obwohl sie zahlenmässig und technisch unterlegen sind. Wie es weitergeht, ist Geschichte beziehungsweise Mythos.

Heute erfährt man dazu alles im Informationszentrum Morgarten. Oder man erlebt es mit, auf dem Audiopfad, genau dort, wo die Schwyzer bei der Talenge von Schornen die Habsburger schliesslich in die Flucht geschlagen haben.

Diese Wanderung beginnt direkt beim Informationszentrum in Schornen. Gut zu wissen: Der Zugang ist nur vom 1. April bis zum 15. November möglich, ausserdem braucht man dazu einen SMS-Code (siehe morgarten.ch).

Der Audiopfad, der von Sattel zum Morgarten-Denkmal am Ägerisee führt (und somit diese Wanderung kreuzt), ist aber ganzjährig offen und in Betrieb. Gleich neben dem Informationszentrum steht der Letziturm, ein schlichter Wehrturm, der zusammen mit einer zwei Kilometer langen Talsperre die Zugangsroute in die Innerschweiz abriegelte.

Die Wanderung führt, mit einigen schönen Ausblicken über den Ägerisee, hoch auf den Morgartenberg. Obwohl nur 1243 Meter über Meer, hat man von hier einen schönen Blick in die Innerschweizer Berge und im Osten in die Schwyzer Voralpen. Nach einem kurzen Abstieg stellt dann die Natur das Thema: Nun ist man im Ägeriried unterwegs, das Teil der grossen Moorlandschaft von Rothenthurm ist.

Übrigens: Der Name Morgarten bezeichnet tatsächlich einen Garten oder ein eingezäuntes Stück Land – aber woher stammt das Wort «Mor»? Es hat gemäss Sprachforscherinnen nichts mit einem Moor zu tun, sondern mit Schweinen und Muttersauen, die man früher so nannte.