Mittwoch, Oktober 23

Nach einem Partnerschaftsabkommen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un sucht Kremlchef Putin nach weiteren Verbündeten in Asien. Mit Vietnam will er eine strategische Partnerschaft besiegeln.

(dpa/Reuters)

Russlands Präsident Wladimir Putin ist nach seinem Nordkorea-Besuch in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi eingetroffen. Das berichtete die russische Nachrichtenagentur Interfax am Mittwochabend. Putin wurde zum Auftakt seines Staatsbesuchs demnach mit militärischen Ehren empfangen – allerdings nicht so hochrangig wie zuvor in Pjongjang, wo er am Dienstag vom nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un persönlich begrüsst worden war.

Nach russischen Angaben soll sich Putin sowohl mit dem Generalsekretär der kommunistischen Partei, Ngueyn Phu Trong, auf dessen Einladung er in Hanoi ist, treffen als auch mit Präsident To Lam und Regierungschef Pham Minh Chinh. Geplant seien Gespräche über «den Zustand und die Perspektiven der weiteren Entwicklung einer allumfassenden strategischen Partnerschaft zwischen Russland und Vietnam in Handel und Wirtschaft, Forschung und Technologie sowie in humanitären Bereichen», heisst es. Daneben gehe es bei dem zweitägigen Besuch auch um Fragen der internationalen Politik.

Zudem soll Putin in Hanoi vietnamesische Studenten treffen, die in Russland oder vormals in der Sowjetunion studiert haben. Die Beziehungen zwischen den beiden Staaten gelten seit Sowjetzeiten als partnerschaftlich – auch weil Moskau Hanoi im Vietnamkrieg half.

Putin, der im Westen wegen seines Angriffskriegs gegen die Ukraine mit Sanktionen belegt ist, sucht nach Partnern im Osten. Beobachtern zufolge geht es ihm auch um mögliche Waffenlieferanten. Vietnam gibt sich in dem Krieg offiziell neutral. In einem Artikel Putins, der zu seiner Ankunft in Vietnam veröffentlicht wurde, lobte der russische Präsident den «pragmatischen Weg» der vietnamesischen Regierung «zu einer Lösung der Ukraine-Krise.» Vietnam hat den russischen Angriff auf die Ukraine nicht verurteilt.

In der Delegation Putins sind nach Informationen aus dem Kreml neben dem stellvertretenden Verteidigungsminister Alexander Fomin auch der Chef der russischen Behörde für militärisch-technische Zusammenarbeit, Dmitri Schugajew, und der Direktor des Rüstungskonzerns Rosoboronexport, Alexander Michejew.

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