Montag, Oktober 14

Ein 20-jähriger Schweizer wird verdächtigt, in Österreich per Email Bombendrohungen verschickt zu haben. Gegen ihn wurde nun ein europäischer Haftbefehl erlassen.

(sda/apa) Nach einer Serie von Bombendrohungen in Österreich haben die Sicherheitsbehörden den mutmasslichen Urheber der Droh-Emails in der Schweiz lokalisiert. Wie das österreichische Innenministerium am Montag bekanntgab, sei durch Ermittlungsarbeit des Staatsschutzes in Zusammenarbeit mit den Staatsanwaltschaften in Graz und Linz ein 20-jähriger Schweizer ausgeforscht worden. Er gilt als dringend tatverdächtig. Gegen ihn wurde ein europäischer Haftbefehl erlassen.

Die Behörden ermitteln seit dem 30. September wegen insgesamt 27 anonymen Bombendrohungen in ganz Österreich, die dabei stets per Email eingegangen waren. Insbesondere Bahnhöfe waren stark betroffen, jedoch gingen zuletzt auch Drohungen gegen Schulen sowie Einkaufszentren ein. Die darauffolgenden Polizeieinsätze hatten mitunter zu Räumungen geführt.

Tatverdächtiger in der Schweiz noch auf freiem Fuss

Für wie viele Drohungen der Schweizer konkret verantwortlich sein soll, wollte ein Sprecher des Innenministeriums am Montag nicht näher kommentieren. Da sich der Verdächtige noch in seiner Heimat auf freiem Fuss befinde, könne man noch nicht näher auf den derzeitigen Ermittlungsstand eingehen, hiess es auf Anfrage der österreichischen Nachrichtenagentur APA.

Medienberichte, wonach der 20-Jährige bereits festgenommen worden sei, bestätigte ein Sprecher des Ministeriums nicht.

In die Ermittlungen sind auch Schweizer Sicherheits- und Justizbehörden sind eingebunden. Der europäische Haftbefehl sei zur Prüfung und Vollziehung an die Schweizer Behörden übermittelt worden. «Dies kann einige Wochen in Anspruch nehmen», hiess es vom Innenministerium. Die Hintergründe müssten zudem noch weiter aufgeklärt werden, betonte das Ministerium am Montag.

Laut den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) waren allein von den ersten fünf Bombendrohungen an Bahnhöfen rund 450 Züge sowie Tausende Fahrgäste betroffen. Insgesamt sei es dabei zu Unterbrechungen des Zugverkehrs im Ausmass von rund acht Stunden gekommen, erklärten die Bundesbahnen vergangene Woche.

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