Mittwoch, Oktober 2

Nach dem Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden soll der beschädigte Teil komplett abgerissen werden. Nun könnten die Folgen von Starkregen eine zusätzliche Gefahr für die Einsatzkräfte werden.

(dpa) Im Zuge von Abrissarbeiten ist ein weiterer Abschnitt der Carolabrücke in Dresden eingebrochen. Es handelt sich um den Brückenzug mit Strassenbahngleisen, der in der Nacht zum Mittwoch (11. 9.) bereits teilweise in die Elbe gestürzt war, wie ein Polizeisprecher am Morgen mitteilte. Ein weiterer Brückenzug mit Fahrspuren für Autos stehe dagegen noch. Die Brücke galt als extrem einsturzgefährdet.

Am Donnerstagmittag war mitgeteilt worden, dass der beschädigte Teil der Carolabrücke in Dresden komplett abgerissen werden soll. Es liefen vorbereitende Massnahmen für einen kontrollierten Abriss, sagte Feuerwehrsprecher Michael Klahre.

In der Nacht zum Mittwoch war um 3 Uhr ein etwa 100 Meter langes Stück der Brücke in die Elbe gestürzt, über das Strassenbahngleise sowie ein Fuss- und Radweg führten. Verletzt wurde niemand.

Derzeit laufen vorbereitende Massnahmen für einen kontrollierten Abriss, wie Feuerwehrsprecher Michael Klahre sagte. Aufziehende Unwetter könnten die Arbeiten jedoch nach Einschätzung der Feuerwehr erschweren: Ab Sonntag droht wegen erwarteter heftiger Regenfälle in Tschechien in der Elbe Hochwasser. Was genau das für den Einsatz an der Einsturzstelle sowie die Bergung der Trümmerteile bedeutet, ist noch unklar.

Der tschechische Wetterdienst CHMU warnte vor einer extremen Gefahr von Starkregen, Hochwasser und Überschwemmungen in den nächsten Tagen. An zahlreichen Staudämmen im Land wurde bereits Wasser abgelassen, um Kapazitäten zu schaffen.

Tschechien will Durchfluss in der Elbe nicht reduzieren

Laut Landeshochwasserzentrum Sachsen sollen in Tschechien und Südpolen bis zum Montag 200 Liter Niederschlag pro Quadratmeter binnen 72 Stunden fallen. Tschechien hatte bereits angekündigt, den Durchfluss in der Elbe nicht reduzieren zu wollen.

«Ich bin sicher, dass auch die sächsischen Kollegen verstehen, dass eine Brücke, die tatsächlich eingestürzt ist, jetzt keine Priorität haben kann vor dem Schutz des Eigentums und Lebens nicht nur der tschechischen, sondern gerade auch der deutschen Bürger», sagte der Tschechische Landwirtschaftsminister Marek Vyborny am Mittwoch.

Auch im Bundesland Sachsen soll es von Freitag bis Montag Regen geben – in welchen Mengen ist allerdings bislang unklar. Die Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für Dresden schwanken zwischen 20 und 70 Litern pro Quadratmeter. Es werde aber kein unwetterartiges Ereignis mit enormen Regenmengen in Sachsen erwartet, hiess es.

Sicherungsarbeiten nach Teileinsturz laufen

Die Feuerwehr in Dresden sah sich am Mittwoch auf ein mögliches Hochwasser der Elbe vorbereitet. «Wir sind sensibilisiert und vorbereitet», sagte ein Sprecher. Die weitere Entwicklung der Lage werde intensiv beobachtet, teilte das sächsische Landesumweltamt mit.

Nach Einschätzung der Feuerwehr ist die teilweise eingestürzte Dresdner Elbbrücke insgesamt im Bestand gefährdet. Am Tag nach dem Teileinsturz liefen zunächst Sicherungsarbeiten an dem Bauwerk. In der vergangenen Nacht sei auf der Seite der Dresdner Neustadt ein Unterbau fertiggestellt worden, der die Brücke am Übergang aufs Festland stützen solle, sagte ein Sprecher der Feuerwehr.

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