Die Suche der Polizei nach einem flüchtigen jungen Straftäter dauert an.

In der vergangenen Woche sind vier junge Männer aus der geschlossenen Abteilung des Massnahmenzentrums Uitikon entwichen. Es war nicht der erste solche Vorfall in der Anstalt, in der straffällige männliche Jugendliche und junge Erwachsene bis 25 Jahre einsitzen. Schon im Juli 2023 brachen kurz hintereinander jeweils zwei Jugendliche aus.

Das Bemerkenswerte daran: Die Fluchtroute war zumindest in einem Fall fast dieselbe wie beim Vorfall in der letzten Woche.

Fachleute sollen Betrieb durchleuchten

Nun haben Justizdirektion, Massnahmenzentrum und Amt für Justizvollzug und Wiedereingliederung (Juwe) angekündigt, weitere Sicherheitsmassnahmen zu ergreifen, um solche Vorfälle künftig zu vermeiden. In einer Mitteilung schreibt das Juwe, man nehme den Vorfall sehr ernst. Eine Arbeitsgruppe habe in den vergangenen Tagen mögliche Schwachstellen untersucht. «Die Verantwortlichen haben in der Folge bauliche und betriebliche Sofortmassnahmen beschlossen, die das Massnahmenzentrum nun umsetzt.»

Fachleute sollen zudem eine vertiefende Schwachstellenanalyse durchführen. Aus Sicherheitsgründen könne man nicht im Detail über die getroffenen Massnahmen Auskunft geben, schreibt das Juwe. Man wolle aber, dass das Massnahmenzentrum in Sachen Sicherheit höchsten Ansprüchen genüge.

Bürgerliche üben Kritik an Justizbehörden

Die Vorfälle sorgen auch auf dem politischen Parkett für Unruhe. In einer gemeinsamen Erklärung übten die Fraktionen von SVP/EDU und der FDP am Montag im Zürcher Kantonsrat Kritik an der Justizdirektion der SP-Regierungsrätin Jacqueline Fehr. Die Parteien hielten fest, man beobachte mit Sorge, dass in den letzten zehn Monaten mindestens acht Jugendliche aus dem Massnahmezentrum ausgebrochen seien.

Die bürgerlichen Parteien stellen deshalb Forderungen: «Wir erwarten, dass die Justizdirektion alles tut, um Ausbrüche zu verhindern.» Die Verantwortlichen müssten dem Parlament und der Öffentlichkeit klar aufzeigen, wie die Sicherheit verbessert werden könne. «Solche Vorfälle dürften nicht einfach hingenommen werden, weil man jugendliche Straftäter nur mit Samthandschuhen anfassen will.» Die Zürcher Bevölkerung habe schliesslich ein Recht, vor jugendlichen Kriminellen geschützt zu werden.

Drei der vier Männer, die in der letzten Woche entwichen, befinden sich inzwischen wieder in Gewahrsam. Einer der Ausbrecher ist derzeit noch auf der Flucht.

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