Dieses Wochenende findet in der Halle 550 in Zürich Oerlikon der Slow-Food-Markt Zürich statt. Neben regionalen Köstlichkeiten bietet die Veranstaltung mit Vorträgen und Workshops Einblicke in die lokale Lebensmittelproduktion.
Beim Betreten der Halle 550 sollte man sich nicht verwirren lassen, denn zeitgleich zum Slow-Food-Markt findet hier die Kreativmesse Creafear statt. Um zum Slow-Food-Markt zu gelangen, geht man direkt nach der Garderobe rechts in die angrenzende Halle. Sobald einem der Duft von frischgebackenem Brot in die Nase steigt, ist man am richtigen Ort.
Von Gewürzen und Saucen, frischer Pasta, Fleisch und Käse über Wein und Spirituosen bis hin zu Schokolade und Süsswaren bietet der Slow-Food-Markt dieses Wochenende (28. Februar bis 2. März 2025) alles, was das Gourmetherz höherschlagen lässt. An einem Stand können sogar frische Austern verkostet werden.
Handgemachtes und Aussergewöhnliches zum Entdecken
Es empfiehlt sich, gemütlich durch die beiden Hallen zu schlendern, um keinen der Aussteller zu verpassen. An jedem Stand werden Häppchen angeboten, die genüsslich degustiert werden können. Im Gespräch mit den verschiedenen Standbetreibern merkt man schnell, dass die Produkte auf dem Slow-Food-Markt etwas ganz Besonderes sind: Von der Idee über die Herstellung bis hin zur Verpackung ist immer derselbe Betrieb beteiligt.
Über das Konzept
Was ist Slow Food?
Die Idee hinter Slow Food entstand 1986 in Rom. Gegründet wurde die Bewegung von Carlo Petrini aus Protest gegen die Eröffnung eines McDonald’s-Restaurants und damit als Symbol gegen die zunehmende Verbreitung von Fast Food. Ziel von Petrini war es, die regionale Küche mit all ihren Traditionen und Bräuchen wieder mehr in den Mittelpunkt zu rücken. Mittlerweile ist Slow Food zu einem weltweit bekannten Konzept geworden, welches sich auf drei Grundsätze fokussiert: frische, saisonale und lokal verankerte Lebensmittel, hergestellt und konsumiert ohne Umweltbelastung, und dies unter fairen Arbeitsbedingungen für die Produzierenden.
Wie zum Beispiel bei Nala Chocolatière. Der Stand befindet sich ganz am Ende der ersten Halle auf der rechten Seite. Die Gründer der Schokoladenmanufaktur mit Sitz in Rifferswil, Shireen und Reto von Schulthess, stellen jedes Praliné von Hand her und verzieren es mit viel Liebe zum Detail. So präsentiert sich jedes Praliné auch als kleines Kunstwerk. Ein persönlicher Tipp: die dunkle Schokoladentafel mit geröstetem Mohn – die Kombination klingt ungewöhnlich, ist geschmacklich aber ein Genuss.
Ein paar Schritte weiter befindet sich der Stand von Swiss Nuss, einer Genossenschaft von Bäuerinnen und Bauern aus den Kantonen Graubünden, St. Gallen und Luzern. Neben frischen Baumnusskernen werden auch Baumnussöl und Baumnusspaste verkauft – eine sehr interessante und geschmackvolle Alternative zur bekannten Erdnusspaste.
Neben lokalen und regionalen Anbietern präsentieren auch einige internationale Aussteller ihre Produkte, wie zum Beispiel der Agriturismo L’Unicorno. Das italienische Kleinunternehmen liegt inmitten von Weinbergen, Obstbäumen und Olivenhainen in der Valtenesi, umgeben von drei Hektaren Kultur- und Naturlandschaft. Neben Obst und Oliven verkauft der Aussteller am Slow-Food-Markt Wein aus eigenem Anbau.
Ein weiterer interessanter Aussteller aus dem Ausland, Spice for Life mit Sitz in Leipzig, verkauft aussergewöhnliche Gewürze wie beispielsweise Whiskypfeffer oder Bananenzucker.
Degustieren und lernen
Der Slow-Food-Markt soll aber nicht nur einen Ort der Degustation darstellen, sondern auch die Begegnung zwischen Produzentinnen und Konsumenten fördern – einer der wesentlichen Aspekte von Slow Food. Der Markt bietet während der Messetage verschiedene Vorträge, Workshops und Diskussionen rund um die Themen Ernährung, Nachhaltigkeit und regionale Landwirtschaft an.
So können zum Beispiel mit Marbella Hagmann vom Chiliwerk zwei Chiliprodukte selbst hergestellt und mit nach Hause genommen werden. In einem anderen Workshop erzählen Patrick Marxer und Mounai von «das Pure» über die Herstellung asiatischer Fermentprodukte und zeigen ihre Tipps und Tricks, wie aus Miso, Shoyu und Tempeh leckere Gerichte kreiert werden können. Einige Rezepte werden gleich gemeinsam in der Gruppe gekocht und probiert.
Neben den Workshops greifen im Rahmen des «Good Food Forum» verschiedene Referenten in interaktiven Talks, Interviews und Fragerunden grundsätzliche Fragen zur nachhaltigen Ernährung auf. Auch Themen wie nachhaltiger Weinbau und umweltverträglicher Fischkonsum werden behandelt und diskutiert.
Der Slow-Food-Markt Zürich ist ein schönes Markterlebnis, das die Vielfalt der eigenen Region und ihre kulinarischen Möglichkeiten zeigt. Wer also dieses Wochenende die Halle 550 besuchen will, sollte unbedingt die grosse Einkaufstasche mitnehmen – die vielen Köstlichkeiten sind sehr verlockend.
Die Veranstaltung ist kostenpflichtig. Eintrittskarten sind auf der Website des Slow-Food-Marktes oder an der Tageskasse erhältlich. Der Preis für Erwachsene beträgt 16 Franken (Online-Ticket) oder 19 Franken (Tageskasse).