Das Schweizer Frauen-Nationalteam verliert auswärts in Stavanger 1:2. Sydney Schertenleib gleicht für die Schweizerinnen aus, doch wenig später erzielen die Norwegerinnen das Siegtor.
(sda) Das Schweizer Frauen-Nationalteam verliert sein zweitens Spiel in der Nations League mit 1:2 auswärts gegen Norwegen. Sydney Schertenleib schoss in der 83. Minute das 1:1. Norwegen traf in der 74. und 87. Minute.
Die Chancen waren da für die Schweizerinnen für einen Punkt oder sogar einen Sieg in Stavanger. Aber im Abschluss fehlten die Genauigkeit oder die letzte Konsequenz. Nur Sydney Schertenleib machte aus einem von den vielen guten Angriffen Zählbares. Die 18-jährige Spielmacherin traf nach einer Balleroberung von Captain Lia Wälti mit einem Schuss aus 18 Metern in der 83. Minute zum 1:1.
Norwegen hatte darauf eine Antwort. Die Skandinavierinnen erzielten in der 87. Minute durch Graham Hansen, Teamkollegin von Schertenleib beim FC Barcelona, das 1:1 nach einem Freistoss und einem Gestochere im Schweizer Strafraum. Den ersten Treffer schossen die Gastgeberinnen in der 74. Minute durch die Sekunden zuvor eingewechselte Elisabeth Terland. Ein flacher Pass in die Tiefe hatte die Schweizer Verteidigung für einmal ausgehebelt.
Die Reaktion von Beney
«Wir hätten mehr verdient gehabt nach dieser Leistung», meinte die Schweizer Verteidigerin Luana Bühler bei SRF. Sie bemerkte, dass vor allem offensiv deutlich mehr gelang als noch vor vier Tagen beim torlosen Remis gegen Island. Die beste Phase hatte das Team von Pia Sundhage, die die Startaufstellung im Vergleich zum Match gegen Island nur punktuell verändert hatte, in den Minuten vor dem 0:1. Innerhalb kurzer Zeit scheiterten die Schweizerinnen mehrmals aus guten Positionen. Noelle Maritz verzog einen Schuss im gegnerischen Strafraum freistehend aus wenigen Metern, und Iman Beney zeigte zwei gute Aktionen.
Beney zeigte nach ihrer Einwechslung für die diesmal ihr in der Startformation vorgezogenen Stürmerin Seraina Piubel eine starke Leistung. Der Teenager von YB dürfte bei Sundhage Punkte gesammelt haben. Sie war deutlich aktiver und wirkungsvoller als Piubel zuvor. Zwar gelangen den Schweizerinnen auch mit Piubel eine Stunde lang immer wieder gute Angriffe, aber der letzte Zug aufs Tor fehlte. Die beste Chance der ersten Halbzeit gehörte denn auch den Norwegerinnen, die durch Graham Hansen den Pfosten trafen.
Schertenleib überzeugt
Auch wenn die Schweiz Stavanger ohne Punkte verlässt, so kann sie aus dem Gezeigten einiges Selbstvertrauen ziehen. Sie war gegen eine sehr gut besetzten Gegner auf Augenhöhe. Herausstechen konnte Sydney Schertenleib, die fast an jedem Angriff der Schweizerinnen beteiligt war.
Die 18-jährige Zürcherin, die beim Champions-League-Sieger FC Barcelona im Moment noch nur eine Ergänzungsspielerin ist, besitzt beeindruckende Qualitäten. Sie ist nicht nur ein Versprechen für die Zukunft, sondern nach den gezeigten Leistungen in den letzten beiden Spielen schon heute für die Schweiz unverzichtbar. Erstaunlich ruhig für ihr Alter und technisch makellos lenkte Schertenleib im Zentrum das Spiel und trug entscheidend dazu bei, dass Sundhage positiver als noch vor vier Tagen Richtung EM blicken kann.