«Auf Besuch bei mir selbst» – ein Ausstellungsprojekt von Zilla Leutenegger für das Lucerne Festival im KKL.

Das Motto des diesjährigen Luzerner Festivalsommers lautet «Neugier» – mit über 100 Konzerten in fünf Wochen. Aber nicht nur: Die renommierte Schweizer Künstlerin Zilla Leutenegger hat im Auftrag der bekannten Kuratorin Dorothea Strauss und von Lucerne Festival ein Ausstellungsprojekt mit dem Titel «Auf Besuch bei mir selbst» gestaltet.

Das Thema Neugier zieht sich wie ein roter Faden durch Leuteneggers vielfältiges Schaffen. Ihre Zeichnungen, Videoarbeiten, Installationen und Objekte kreisen häufig um den Ursprung von Phantasie. Was treibt uns an, neugierig zu sein? Es gibt kein Rezept dafür, doch Leutenegger entwickelt mit ihren Werken magische Resonanzräume, die zum Sehen und Staunen einladen. Mal erzählt sie wundersam absurde Geschichten, mal inszeniert sie scheinbar belanglose Lebenssituationen, die in eine Suche nach dem Sinn des Lebens kippen. Oft mischt sie verschiedene Realitäten, eine Zeichnung auf einer Wand mit dem projizierten Video einer wirklichen Person – Zilla. «Auf diese Weise gelingt es Zilla, dass sich ihre Werke aus dem Kunstkontext geradewegs in unser Leben hineinschleichen», sagt Strauss.

Ein Echoraum für Phantasie

In den Vorbereitungsgesprächen zwischen Zilla Leutenegger und Dorothea Strauss wurde rasch klar, wie das Projekt für das Lucerne Festival aussehen könnte: Eine Neugier-Landschaft sollte entstehen. Ein künstlerisch gestaltetes Terrain, ein Echoraum für Phantasie. «Auf Besuch bei mir selbst», oder: Wer steckt hinter der Fassade? Im KKL-Foyer ist ein weiterer magischer Resonanzraum entstanden, der am Eröffnungsabend des 16. August der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Er ist im Kontext mit der Friends-Lounge noch während des gesamten Sommer-Festivals bis am 15. September zu entdecken. Es lohnt sich doppelt, Konzerte zu besuchen und neugierig zu sein.

Leuteneggers Echoraum im KKL-Foyer ist wie eine Wohnlandschaft gestaltet: Im Zentrum steht ein grosses Wandleporello mit Durchgängen und Fenstern, mit Zeichnungen und Projektionen. Man kann hindurchschlendern, verweilen, reflektieren, sinnieren … An diesem Ort werden während des ganzen Festivalsommers zahlreiche Begegnungen, Gespräche und Vorträge stattfinden. Die Besucherinnen und Besucher werden Teil eines erzählerischen Kosmos, der um die Neugier kreist.

Mit Präludium in Engelberg

Aktuell sind sechs Arbeiten von Zilla Leutenegger – vier neue und zwei neu interpretierte – im Rahmen von «Backstage Engelberg» zu entdecken. Sie sind Teil einer von Dorothea Strauss kuratierten internationalen Ausstellung zeitgenössischer Kunst. Noch bis am 18. August zeigen 53 Künstlerinnen und Künstler aus 18 Nationen ihre Werke an 21 Stationen in der Zentralschweizer Alpengemeinde.

«Zilla und ich haben ihren Auftritt in Engelberg zusammen mit demjenigen im KKL Luzern gedacht», sagt Strauss. An beiden Schauplätzen wird mit dem Begriff Neugier gespielt. «Die Verbindung aus einzigartiger Kulisse und künstlerischer Innovation steckt voller Energie. Sie regt dazu an, genau hinzusehen, neugierig zu bleiben und miteinander ins Gespräch zu kommen.»

Zilla Leutenegger, 1968 in Zürich geboren, zählt zu den wichtigsten hiesigen Künstlerinnen ihrer Generation und zeigt ihre Werke weltweit. Sie ist in massgeblichen Kunstsammlungen vertreten und wurde letztes Jahr von der NZZ eingeladen, eine Zeitungsausgabe sowie eine limitierte Kunstedition zu gestalten. Sie hat in ihren Werken ein Alter Ego entwickelt, das ihren Namen trägt: Zilla.

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