Donnerstag, Oktober 3

Erst Tempo 30, dann eine Passerelle für Schulkinder

mvl. Kurz vor Weihnachten 2022 verunglückte ein fünfjähriger Bub beim Zürcher Escher-Wyss-Platz auf dem Weg in den Kindergarten tödlich. Seit diesem Unfall interessiert sich die Stadtzürcher Lokalpolitik sehr für die Schulwegsicherheit. Einen Abschnitt haben die Parteien besonders ins Visier genommen: die Querung vor dem neuen Schulhaus an der Thurgauerstrasse im Kreis 11.

Auf dem Abschnitt vor dem Schulhaus, das im Herbst 2024 eröffnet wird, verkehren nicht nur Autos, sondern auf einem eigenen Trassee auch Trams. Laut den für die Verkehrssicherheit zuständigen städtischen Abteilungen ist die Situation deshalb für Kinder nicht zumutbar.

Dennoch hatte das rot-grün dominierte Parlament Gelder für eine geplante provisorische Passerelle aus dem Budget für 2023 gestrichen – gegen den Willen von FDP, Mitte und SVP. Die Arbeiten an der Passerelle mussten daraufhin sistiert werden. Nach dem Unfall am Escher-Wyss-Platz gab es Vorstösse im Parlament, dies zu ändern – von den Freisinnigen, aber auch von links.

Nun reagiert die Stadt. Sie hat beim Zebrastreifen bei der Schule eine verlängerte Grünphase über die vier Fahrspuren geschaltet, damit die Schulkinder die Strasse in einem Mal überqueren können.

Zudem wird ab dem neuen Schuljahr ein Begleitdienst eingesetzt. Im Bereich des Schulhauses wird die Stadt auf der Thurgauerstrasse vorübergehend Tempo 30 verfügen. Derzeit läuft zudem die Planung einer provisorischen Passerelle über die Strasse. Sobald diese steht, wird der Begleitdienst für die Kinder eingestellt und die Geschwindigkeitsreduktion wieder aufgehoben.

Somit gibt es zuerst eine erste Übergangslösung, dann eine provisorische Passerelle und erst in einem letzten Schritt wird das definitive Regime eingeführt.

Eigentlich hätte die provisorische Passerelle ebenfalls auf das Schuljahr 2024/25 in Betrieb gehen sollen. Der ursprüngliche Standort beim Örlikerhus sei aber nicht ideal positioniert gewesen, schreibt das Tiefbauamt. Dies hätten Rückmeldungen von Eltern und aus der Politik gezeigt.

Die provisorische Passerelle wird voraussichtlich im Jahr 2025 in Betrieb gehen. Wie die definitive Variante aussehen wird, ist noch offen. Aber die Passerelle wird auf Jahre hinaus in Betrieb bleiben, wie das Tiefbauamt auf Anfrage der NZZ mitteilt.

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