Dienstag, Oktober 1

Fahrleitungsstörung bei Winterthur – Bahnverkehr unterbrochen

lip. Der Bahnverkehr zwischen Winterthur und Effretikon ist wegen einer Fahrleitungsstörung auf der Strecke Zürich Hauptbahnhof – Winterthur unterbrochen. Wie die SBB mitteilen, dauert die Störung bis mindestens 14 Uhr an, wahrscheinlich darüber hinaus. Sowohl im Fern- als auch im Regionalverkehr kommt es zu Verspätungen und Ausfällen.

Betroffen sind die Linien EC, IC 1, IC 5, IC 8, IC 81, IR 13, IR 75, S 7, S 8, S 11, S 12, S 23 und S 24. Passagiere werden gebeten, das Gebiet möglichst zu umfahren.

Zwischen Effretikon und Winterthur verkehren Ersatzbusse. Ab 13 Uhr 30 soll zudem ein Gleis wieder für den Verkehr freigegeben werden, schrieben die SBB nach dem Mittag auf ihrer Webseite. Beim zweiten Gleis, das Schäden aufweist, seien mehrstündige Reparaturarbeiten nötig.


Stadtverwaltung Winterthur: Zwei Drittel arbeiten Teilzeit

heu. In der Verwaltung der Stadt Winterthur arbeiteten per Ende des Jahres 2023 rund zwei Drittel des Personals, genauer 67 Prozent, Teilzeit. Das ist ein Prozent mehr als im Vorjahr, wie die Stadt in einer Mitteilung schreibt.

Dabei gibt es deutliche geschlechterspezifische Unterschiede, wie die Zahlen des Personalcontrollings klarmachen. Bei den Männern arbeiten 66,4 Prozent Vollzeit, bei den Frauen sind es nur 13,5 Prozent. Insgesamt beträgt der Anteil Frauen auf der Verwaltung 63 Prozent.

Die erneute Steigerung des Anteils der Teilzeitler zeige, dass der Wunsch der Mitarbeitenden nach einer guten Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder Freizeit nach wie vor gegeben sei.

Die Statistik zeigt ausserdem, dass die Zahl der Mitarbeitenden seit Jahren steigt. Per Ende 2023 arbeiteten insgesamt 5490 Personen für die Stadtverwaltung Winterthur, das sind gegenüber dem Vorjahr 241 Mitarbeitende mehr. 2021 waren es noch 4906 Personen gewesen.

Den höchsten Anstieg verzeichneten im letzten Jahr das Departement Schule und Sport für Sonderschulung und im Bereich Familie und Betreuung sowie das Departement Soziales bei den sozialen Diensten, insbesondere bei der Ukraine-Hilfe. Etwas mehr als die Hälfte des Personals, nämlich 51 Prozent, wohnt in Winterthur.

Auf der Stadtverwaltung sind 408 Lernende sowie 157 Praktikantinnen und Praktikanten in 25 verschiedenen Berufen tätig. Am meisten Lernende wurden in den Berufen Fachfrau/-mann Gesundheit, Automatiker und Elektronikerin verzeichnet. 2023 betrug die Lernendenquote 11,3 Prozent.

Im Vergleich zum Vorjahr konnten 5 weitere Lernende beschäftigt sowie 4 zusätzliche Aspirantinnen und Aspiranten der Polizei und Feuerwehr gewonnen werden. Mit diesen zusätzlichen Kapazitäten sollen laut Mitteilung der Stadt künftige Pensionierungen und ungeplante Austritte im Departement Sicherheit und Umwelt abgefedert werden können.

Das Durchschnittsalter der städtischen Mitarbeitenden sank 2023 im Vergleich zum Vorjahr zwar um 0,2 Jahre. Es lag aber mit 44,9 Jahren immer noch deutlich über dem schweizweiten Durchschnitt von 42,2 Jahren.


Kürzere Arbeitszeit für Assistenzärzte der Chirurgie in Uster

heu. In der Chirurgie des Spitals Uster arbeiten die Assistenzärztinnen und -ärzte ab dem 1. August nur noch 46 Stunden. Davon sind 42 Stunden für die klinische Tätigkeit, also Dienstleistungen rund um die Patientenbetreuung, und 4 Stunden für die strukturierte Weiterbildung vorgesehen. Bisher galt eine Arbeitszeit von 50 Stunden.

Vital Schreiber, Chefarzt Chirurgie und Viszeralchirurgie und Departementsvorsteher Operative Disziplinen am Spital Uster, wird in einer Mitteilung des Spitals vom Dienstag (30. 7.) wie folgt zitiert: «Ich bin überzeugt, dass auch in der Chirurgie zeitgemässe Arbeitszeiten möglich sind.»

Das Spital habe die Reduktion der Arbeitszeit in der Chirurgie schon länger anvisiert und sei mit diesem Anliegen auf die Zürcher Sektion des Verbands der Assistenz- und Oberärzte (VSAO) zugegangen. Anschliessend sei die Einführung der 42+4-Stunden-Arbeitswoche gemeinsam vorbereitet und durch den VSAO Zürich aktiv begleitet worden. Dabei habe der Fokus auf der Optimierung von Dienstplänen, der Reduktion von Administration und effizienter Weiterbildung gelegen. Beim Verband reagierte man erfreut auf den Entscheid des Spitals.

Das Spital folgt mit der Reduktion der Arbeitszeit einer Forderung des Zürcher VSAO. Dieser hatte zusammen mit der Chirurgen-Gesellschaft des Kantons Zürich eine Task-Force gebildet, um dem Ärztemangel entgegenzuwirken und Nachwuchs zu gewinnen.

Die Arbeitszeit der Assistenzärzte war auch in der Politik ein Thema. Der Kantonsrat Benjamin Walder (Grüne, Wetzikon) hatte eine entsprechende parlamentarische Initiative eingereicht. Diese hatte der Kantonsrat im April vorläufig unterstützt.

Walder ist Medizinstudent. Er argumentierte im Rat, dass Ärztinnen und Ärzte im Median 57 Stunden pro Woche arbeiteten, was illegal und gesundheitsschädigend sei: «Wie soll die Ärzteschaft die Bevölkerung heilen, wenn sie selber krank ist?» Die Arbeitszeit zu reduzieren, sei ohne zusätzliches Personal und Mehrkosten möglich, wenn Ärzte sich weniger mit Bürokratie und Leerläufen herumschlagen müssten.


Die Halterauskunft zu einem ZH-Kontrollschild kostet neu einen Franken

sho. Autokennzeichen mit einer niedrigen oder runden Nummer spülen seit Jahren Geld in die Zürcher Staatskasse. So erzielte vor kurzem das Kontrollschild «ZH 24» bei einer Versteigerung den stolzen Preis von 299 000 Franken. In Zukunft will das kantonale Strassenverkehrsamt zudem Schilder, sofern diese nicht schon in Umlauf sind, mit einer Zahlenfolge nach Wunsch abgeben, gegen einen festen Betrag.

Jene hingegen, die wissen wollen, wer die Halterin oder der Halter eines bestimmten, auch x-beliebigen Kennzeichens ist, müssen ab dem 5. August neu 1 Franken pro Abfrage bezahlen. Das hat als Erstes das Portal «Inside Paradeplatz» (IP) berichtet.

Der Grund liegt in einer Umstellung auf eine neue Haupt-Software. Diese umfasst keine eigene Lösung mehr, um sogenannte Halterauskünfte kostenlos abzugeben, wie das Strassenverkehrsamt IP mitteilt.

Ab der kommenden Wochen müssen Interessierte deshalb über die Website eautoindex.ch nach Haltern und Halterinnen suchen, wenn etwa ein Wagen den für sie reservierten Parkplatz belegt. Diesen kostenpflichtigen Weg ohne Mengenrabatt muss man bereits in einem guten Dutzend anderer Kantone beschreiten.

Bis anhin war es möglich, den Zürcher Autoindex kostenlos nach bestimmten ZH-Kennzeichen zu durchsuchen. Allerdings konnten Halterinnen und Halter ihre Daten sperren lassen.


Kanton Zürich hat umstrittenes Radio Lora mit über 70 000 Franken unterstützt

zge. Der Zürcher Alternativsender Radio Lora steht in der Kritik. Eine Recherche der NZZ hatte an den Tag gebracht, dass die Station gewaltverherrlichende und antisemitische Inhalte sendete und Verherrlichern von Terror eine Plattform bot. Dies, obwohl der Sender aufgrund seiner Konzession zu einem ausgewogenen Programm verpflichtet wäre.

Der NZZ-Bericht hatte zur Folge, dass auf Bundes-, Kantons- und Gemeindeebene politische Anfragen zum Sender und zu seinem Programm eingingen.

Der Bundesrat hat bereits geantwortet, jetzt hat auch die Zürcher Kantonsregierung Stellung genommen. Daraus geht hervor, dass Radio Lora von 2016 bis 2023 insgesamt 73 000 Franken an Förderbeiträgen vom Kanton Zürich erhalten hatte.

Neben einem Anerkennungspreis in der Höhe von 10 000 Franken handelte es sich um 6 Zahlungen von insgesamt 35 000 Franken von der Fachstelle Kultur sowie um 2 Zahlungen über gesamthaft 28 000 Franken von der Fachstelle Integration.

Ein weiterer Förderantrag im Umfang von 7000 Franken für ein Musikprojekt sei derzeit bei der Fachstelle Kultur in Prüfung.

Auf Radio Lora wurden unter anderem Flugzeugentführerinnen gedacht und bewaffnete Angriffe auf Zivilpersonen gutgeheissen. Weiter wurde immer wieder ein Lied gespielt, das Terroranschläge verherrlichte.

Die Regierung schreibt in ihrer Antwort, dass sie keine Aufrufe zu Gewalt oder Anstachelungen zu Hass dulde. Antisemitische und andere rassistische Äusserungen jeglicher Art würden verurteilt.

Wie genau diese Haltung in die Vergabe von künftigen Geldern einfliessen wird, lässt die Regierung offen. Der Entscheid über die beantragten 7000 Franken für das Musikprojekt liege in der Kompetenz der Fachstelle Kultur. Diese werde «nach bewährten Kriterien» entscheiden.

Sonja Rueff-Frenkel (FDP, Zürich) wollte mit ihrer Anfrage auch vom Regierungsrat wissen, wie es zur Verleihung des Anerkennungspreises an Radio Lora gekommen sei und ob dabei das Programm nicht berücksichtigt worden sei.

Die Regierung nimmt zum Auswahlprozess keine Stellung. Sie schreibt lediglich, dass sie daran nicht beteiligt gewesen sei, weil dafür eine Jury eingesetzt worden sei. Die Jury habe aus einem Künstler bestanden, einem Mitglied der Kulturförderungskommission, einem Kulturvermittler, einer Kulturwissenschafterin und einer Journalistin.


7000 Unterschriften gegen Baumfällung

mvl. Die Tage der 63 Rosskastanien am Neumühlequai in Zürich sind gezählt. So hat es das Tiefbaudepartement unter Stadträtin Simone Brander (SP) im Juni entschieden. Grund ist der Bau eines Abwasserkanals.

Dagegen regt sich nun Widerstand. Der Verein Klimastadt Zürich hat eine Petition gestartet und fordert von Brander den Erhalt der Kastanienbäume am Neumühlequai.

Die Baumfällungen seien unvereinbar mit den städtischen Zielen zur Hitzeminderung. «Bäume mit grossen Baumkronen kühlen die Umgebung, spenden Schatten, reinigen die Luft und absorbieren Treibhausgase. Jungbäume brauchen Jahrzehnte, bis sie den Umwelt-Nutzen alter Bäume erreichen.» Alles Argumente, die Simone Brander gerne selbst vorbringt, wenn es um die Klimastrategie der Stadt geht.

Die Baumreihe muss nicht direkt wegen des Kanalbaus weichen. Vielmehr geht es darum, dass die grösste Sanitätswache von Schutz und Rettung am Neumühlequai während der Bauzeit vollumfänglich zugänglich bleiben muss. Die Rettungsfahrzeuge können nicht auf der Logistikspur der Baustelle geführt werden. Deshalb ist eine provisorische Spur für sie geplant. Dort, wo heute die Bäume stehen.

Die Stadt schreibt, sie habe «verschiedene Varianten» geprüft, um die Bäume zu erhalten, diese jedoch wegen unverhältnismässig längerer Bauzeiten und höherer Kosten verworfen.

Die Kastanien seien ohnehin in einem schlechten Zustand, und die Baumscheiben und der verfügbare Wurzelraum entsprächen «nicht mehr den heutigen Standards für ein optimales Wachstum». Das werde nach Ende des Kanalbaus anders sein. Dann würden 13 zusätzliche Bäume gepflanzt.

Den Verein Klimastadt überzeugt dies nicht. Er schreibt: «Kastanienbäume können bis zu 300 Jahre alt werden. Selbst wenn einige der 63 Bäume am Neumühlequai geschwächt sind, rechtfertigt dies nicht die Fällung der gesamten Baumreihe.» Rund 7000 Personen haben die Petition bisher unterschrieben.


Sound zulässig, Podcasts aber nicht – die VBZ erlauben Musikhören am Steuer definitiv

bai.

Die Trampilotin hört auf der Fahrt Heavy Metal? Beim Buschauffeur erklingt Ethnomusik? Was wie ein Scherz tönt, wird ab dem 1. August zum Alltag im öffentlichen Verkehr der Stadt Zürich gehören. Denn die Zürcher Verkehrsbetriebe (VBZ) haben einen Versuch zum Thema Musikhören im Führerstand erfolgreich abgeschlossen.

Das Pilotprojekt wurde von der Fachhochschule Nordwestschweiz wissenschaftlich begleitet. Die Untersuchung zeigte, dass das Musikhören im Führerstand einen positiven Einfluss auf die Fahrdienstmitarbeiter hat. Neben der Zufriedenheit der Trampilotinnen und Chauffeure spielte auch die Sicherheit im Verkehr eine zentrale Rolle.

Diese Testphase kam allerdings nicht bei allen Passagierinnen und Passagieren gut an. So schaltete sich im letzten November die SP-Nationalrätin Jacqueline Badran via Kurznachrichtendienst X in die Diskussion ein: «Seit wann genau ist es erlaubt, dass im Führerstand Heavy Metal bis Ethno-Gedudel läuft und die Leute im Bus ungefragt mit einem Soundteppich belästigt werden», fragte sie. Um rhetorisch anzufügen: «Haben wir darüber einmal abgestimmt? Absolut niemand ausser dem Chauffeur findet das gut.»

Wie sich nun jedoch zeigt, sehen das die meisten Passagiere des öffentlichen Verkehrs anders. Seitens der Fahrgäste habe es «nur sehr vereinzelt» kritische Rückmeldungen gegeben, schreiben die VBZ in einer am Donnerstag (18. 7.) versendeten Mitteilung.

Um das sichere Lenken des Fahrzeugs im Verkehr zu gewährleisten, haben die VBZ Vorgaben definiert: Das Musikhören ist nur bei begrenzter Lautstärke erlaubt. Das Hören längerer reiner Sprachbeiträge wie Podcasts oder Live-Übertragungen von Sportanlässen ist untersagt. Das Bedienen der Geräte während der Fahrt und die Nutzung mit Kopf- oder Ohrhörer sind verboten.

Die definitive Einführung soll laut dem Communiqué dazu beitragen, die Zufriedenheit der Belegschaft zu erhöhen und die VBZ, welche mit dem Fachkräftemangel kämpfen, als attraktiven Arbeitgeber zu stärken. Mit der Einführung kommen die VBZ und die Sozialpartner einem Wunsch der Mitarbeiter nach.


Das ÖV-Ticket künftig über Google Maps bestellen – Schweizer Premiere beim Zürcher Verkehrsverbund

bai. Wer Verbindungen im öffentlichen Verkehr via Google Maps sucht, dem wird sogleich das Logo des Zürcher Verkehrsverbunds (ZVV) angezeigt. Das gilt ab sofort auf dem Gebiet des ZVV.

Mit einem Klick auf das Logo werden Passagiere direkt zum passenden Ticket in der App des ZVV weitergeleitet. Die Bezahlung erfolgt über die in der App hinterlegten Zahlungsmittel.

Fahrgäste, welche die ZVV-App noch nicht installiert haben, landen beim Klicken auf das Logo im jeweiligen App-Store.

Es sei eine Premiere für die Schweiz, dass Fahrgäste mittels Link aus Google Maps direkt auf dem richtigen Ticket in der ZVV-App landeten, erklärt die ZVV-Sprecherin Cristina Maurer am Dienstag (16. 7.). Im Ausland gebe es schon vergleichbare In-App-Linkings, beispielsweise in Hamburg.

Die Integration vereinfache den Billettkauf für Passagiere, die Google Maps nutzten, erheblich. Die Funktion könnte auch für Touristinnen und Touristen eine Option sein. Die Kooperation biete darüber hinaus den Vorteil, dass Fahrgäste die Position ihres Busses oder Trams in Echtzeit auf Google Maps verfolgen könnten, ist in dem Communiqué des ZVV vom Dienstag zu lesen.

Digitale Lösungen stünden beim Bestreben des ZVV, den Zugang zum öffentlichen Verkehr zu vereinfachen, im Vordergrund. Dies, weil drei von vier Tickets mittlerweile digital gekauft würden, die meisten via Smartphone-App.

Auf die Frage, was mit allfälligen Datenspuren geschehe, welche ZVV-Nutzer bei Google hinterliessen, antwortet Cristina Maurer, dass zwischen dem ZVV und Google keine personenbezogenen Daten ausgetauscht würden. Es würden lediglich die Fahrplandaten zur Aufbereitung des passenden Tickets weitergegeben. Somit habe die Integration keinen Einfluss auf den Datenschutz. Dieser werde in den Kanälen beider Kooperationspartner gemäss den gesetzlichen Bestimmungen eingehalten.

Für jene, die ihr Ticket trotzdem lieber nicht mit der neuen Funktion lösten, gebe es weiterhin diverse Optionen. So die ZVV-App, den Online-Ticketshop oder die SBB-App, betont Maurer. Weiterhin existierten im ZVV-Gebiet 1400 Ticketautomaten, bediente Schalter und innovative Lösungen wie der telefonische Ticketverkauf. Nach einem Anruf beim Kundendienst ZVV-Contact oder unter der kostenlosen Nummer 0800 988 988 werde das gewünschte Ticket umgehend auf den Swiss Pass geladen. Ein Smartphone sei nicht notwendig.

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