Freitag, September 20

Klub X-tra gibt neuen Standort bekannt

fpr. Lange stand die Zukunft des Zürcher Klubs X-tra auf der Kippe. Das angestammte Gebäude am Limmatplatz hätten die Betreiber eigentlich schon Ende 2023 räumen müssen. In letzter Minute konnten sie vor der Schlichtungsbehörde eine Gnadenfrist bis 2027 erwirken.

Die Stiftung Limmathaus, der das gleichnamige Gebäude gehört, will die Liegenschaft sanieren. Danach soll das Coworking-Angebot Impact Hub dort einziehen.

Nun ist klar, wo das nächste Kapitel der schon über 25 Jahre andauernden Geschichte des Klubs geschrieben wird: in Altstetten neben der Eishockeyhalle unweit des Bahnhofs Altstetten. Das schreiben die Tamedia-Zeitungen am Donnerstag.

Dort, wo sich heute Lagerhallen des Metallwaren-Lieferanten Saarstahl AG befinden, planen die X-tra-Betreiber um Jürg Burkhardt bis im Herbst 2027 einen vierstöckigen Neubau. Im Erdgeschoss soll eine Eventhalle für bis zu 3000 Personen entstehen. Dem Klub steht damit fast doppelt so viel Platz zur Verfügung wie im Limmathaus. Hinzu kommen kleinere Räume im Mittelgeschoss sowie ein Café mit Dachterrasse.

Finanziert wird das Grossprojekt gemäss Burkhardt ausschliesslich durch private Investoren. Weil die Planung erst gerade angelaufen sei, seien Aussagen zu den genauen Kosten noch nicht möglich. Burkhardt rechnet mit Baukosten von rund 35 Millionen Franken.

Grosse Änderungen am Klubprogramm sind nicht zu erwarten. Burkhardt sagt gegenüber den Tamedia-Zeitungen, man werde die bestehenden Zusammenarbeiten mit den Booking-Agenturen und Veranstaltern beibehalten.

Neu will das X-tra künftig aber auch Proberäume vermieten. Des Weiteren sollen Musikerinnen und Musiker mit Werkstipendien gefördert werden. In der hauseigenen Werkstatt bietet sich zudem die Möglichkeit, Musik-Equipment anzufertigen.


hub. Es wirkt wie ein Nachbeben des Radikalumbaus im Zürcher Zeitungsmarkt: Nur einen Tag, nachdem das Medienhaus Tamedia bekanntgegeben hat, seine drei Regionaltitel in die Zürcher Redaktion zu integrieren, zieht auch Christoph Blocher nach: Er integriert vier Stadtzürcher Quartierzeitungen, bisher im Besitz der Lokalinfo AG seines SVP-Parteikollegen Walter Frey, ins Tagblatt der Stadt Zürich. Dieses gehört seit 2018 zu seiner Zeitungshaus AG, bei der seine Tochter Rahel Blocher Verwaltungsratspräsidentin ist.

Warum das gerade jetzt passiert und ob es mit den Entscheiden von Tamedia zusammenhängt: Diese Fragen liess Blocher am Mittwoch unbeantwortet. Gegenüber dem Branchenportal «Persönlich» sagte er, dass vor allem die Kosten für die Zusammenlegung ausschlaggebend seien.

Fünf Gratisblätter in der Stadt zu verteilen, wäre zu teuer – wie es weitergeht, ist unklar, aber die Quartierblätter werden dem Tagblatt wohl einverleibt. Blocher kündigt an, dass sich dieses durch die Integration der anderen Titel stärker um die Belange der einzelnen Stadtzürcher Quartiere kümmern werde.

Der SVP-Doyen setzt seit mehreren Jahren auf Gratiswochenblätter; er hat fast dreissig Titel zusammengekauft, vor allem in der Ostschweiz. Als 2018 das Tagblatt der Stadt Zürich dazu kam, löste dies unter linken Stadtpolitikern Proteste aus. Dabei ging es ausdrücklich auch um die Sorge, dass sich die Zeitung unter Blocher an die Blätter von Walter Frey annähern könnte, die sie als parteiisch und rechts empfanden.

Der Hintergrund: Das Tagblatt ist nicht irgendeine Gratiszeitung, sondern das amtliche Publikationsorgan der Stadt Zürich, in dem diese ihre Anzeigen schaltet. Als solches wird es in alle Haushalte verteilt, es muss daher nach Ansicht der besorgten Politiker seriös und neutral daherkommen. Allerdings räumten sie später ein, dass es auch nach der Übernahme durch Blocher nur vereinzelt Artikel gab, denen sie politische Schlagseite unterstellen konnten.

Ob es nach der Integration von Walter Freys Titel bei dieser Einschätzung bleibt, wird sich zeigen. Es dürfte nicht zuletzt davon abhängen, ob die Redaktoren übernommen werden – und damit die publizistische Kultur. Laut Blocher sind die personellen Konsequenzen noch offen.


56 000 Franken von der Stadt Zürich für Radio Lora

zge. Der umstrittene Zürcher Alternativsender Radio Lora ist von der Stadt Zürich in den vergangenen Jahren mit mehreren zehntausend Franken unterstützt worden. Dies geht aus einer Antwort der Stadtregierung auf eine Anfrage im Zürcher Gemeindeparlament hervor.

Demnach hat Radio Lora in den letzten fünf Jahren insgesamt 56 000 Franken von der Stadt erhalten. Der grösste Betrag, 15 000 Franken, wurde 2023 als Beitrag zu einem Programm zum 40-Jahr-Jubiläum ausbezahlt. Weitere Zahlungen flossen unter anderem für die Live-Übertragung von Fussballspielen (2000 Franken) oder für ein 90-minütiges Bühnenprogramm in der Roten Fabrik (12 000 Franken).

Auslöser der Anfrage war ein NZZ-Bericht über die Inhalte von Radio Lora gewesen. Der Sender hatte in einem von der NZZ beobachteten Zeitraum immer wieder gewaltverherrlichende und antisemitische Inhalte ausgestrahlt.

Der Stadtrat schreibt dazu, er «dulde keine Aufrufe zu Hass und Gewalt». Antisemitische Äusserungen verurteile er. Konkret zu einzelnen Sendebeiträgen äussert sich der Stadtrat aber nicht. Er begründet dies mit der verfassungsmässig garantierten Unabhängigkeit der Medien. Damit folgt die Zürcher Stadtregierung dem Zürcher Regierungsrat und dem Bundesrat, die zuvor auf ähnliche Anfragen zu Radio Lora ebenfalls nur allgemein Stellung genommen hatten.

Für allfällige Beschwerden sei die Unabhängige Beschwerdeinstanz zuständig, für die Programmqualität und die Einhaltung der Konzession das Bakom, schreibt der Stadtrat weiter. Wenn es zu öffentlichen Aufrufen zu Gewalt und Verbrechen komme, würden die Strafverfolgungsbehörden von Amtes wegen aktiv.

Weitere Zahlungen aus der Stadtkasse an den Sender sind laut Stadtrat derzeit nicht geplant.


Stadtrat stockt Fanarbeit deutlich auf

mvl. Der Zürcher Stadtrat will mehr Mittel für den Verein Fansozialarbeit FC Zürich sprechen. Dessen Ziel sei es, «fehlbarem Verhalten von Fans in den Stadien und im öffentlichen Raum entgegenzuwirken». Bisher unterstützte die Stadt den Verein Fansozialarbeit FCZ mit 50 000 Franken. Nun soll es deutlich mehr werden.

Der Stadtrat beantragt dem Stadtparlament ab 2025 80 000 Franken mehr, nämlich 130 000 Franken. Die Betriebsgesellschaft FCZ, die die Fansozialarbeit ebenfalls unterstützt, erhöht ihren Beitrag um 20 000 auf neu 70 000 Franken. Der bisherige Kantonsbeitrag von 50 000 Franken bleibt unverändert. Macht insgesamt 250 000 Franken pro Jahr.

Die vom Verein engagierte Fansozialarbeiterin verstehe sich als Bezugsperson für Fans und sei an allen Spielen präsent. Sie spreche fanspezifische Themen wie Pyros, Gewalt und Sicherheit an, unterstütze die Jugendlichen aber auch bei anderen Anliegen. Die Anzahl der Zuschauerinnen und Zuschauer an FCZ-Heimspielen habe stark zugenommen – deshalb sei der Ausbau angezeigt, so der Stadtrat.

Mit den zusätzlich geplanten Mitteln soll ein sogenanntes «gewaltpräventives Tutoring-Angebot» aufgebaut werden. «Junge erwachsene FCZ-Fans sollen als Tutor*innen und Mediator*innen zum Einsatz kommen», schreibt der Stadtrat. Die Ausbildung und Begleitung der Fachpersonen führe zu den Mehrkosten von total 100 000 Franken.

Konkret werden acht Tutoren angestellt, sie werden für ihre Leistungen bezahlt. Zudem stellt der Verein Fansozialarbeit FCZ eine zweite Fachperson ein.

Der Verein Fanprojekt GCZ soll von der Stadt Zürich ebenfalls finanziell unterstützt werden. Ein Antrag ist derzeit in Erarbeitung. Dies, obwohl bei GC nicht von einem Fanwachstum gesprochen werden kann.

Der jährliche Beitrag an die Fansozialarbeit wurde in der Vergangenheit im Stadtparlament von bürgerlicher Seite jeweils kritisch betrachtet. Der SVP-Stadtparlamentarier Stefan Urech sagt auf Anfrage, die Grundidee, im Stadion Jugendarbeit zu betreiben, sei zwar gut, denn dort seien tatsächlich viele Jugendliche anwesend. «Geradezu zynisch ist es aber, wenn dies mit der Gewaltprävention begründet wird.»

Denn von einem Rückgang der Gewalt könne keine Rede sein, so Urech. Mehr denn je machten FCZ-Anhänger regelrecht Jagd auf GC-Fans. Er verweist auf einen Entführungsfall, der sich ausgerechnet in den Räumlichkeiten der Fansozialarbeit abgespielt haben soll. Oder darauf, dass FCZ-Fans unerlaubt in Schulen eingedrungen seien, um Propaganda für ihren Verein zu machen.

Urech verlangt, dass die Fansozialarbeit nun detailliert Rechenschaft über ihr Tun ablege. Er wird im Stadtparlament eine schriftliche Anfrage dazu einreichen. Angesichts der sich abzeichnenden stattlichen Aufstockung sei dies das Mindeste.


Im Kanton Zürich werden nicht genug Wohnungen gebaut

jhu.

7600 Wohnungen müssten im Kanton Zürich pro Jahr erstellt werden, damit das bis 2040 prognostizierte Bevölkerungswachstum aufgefangen werden könnte. Dies hat eine Analyse des kantonalen Amts für Wirtschaft ergeben. Doch in den letzten fünf Jahren lag diese Quote darunter, teilweise gar deutlich. Geht es so weiter, könnte sich die Wohnungsknappheit verschärfen.

Schon heute sei die Lage angespannt, schreibt der Kanton in einer Mitteilung. Die Mehrheit der Gemeinden weise eine Leerwohnungsziffer von unter 1 Prozent auf. Das wirkt sich auch auf die Mieten aus. «Wer heute eine neue Wohnung sucht, zahlt für ein ähnliches Objekt 20 Prozent mehr als noch vor rund 14 Jahren.»

Die Gründe für die mangelnde Bautätigkeit seien vielschichtig. «Klar ist, dass das Bauen teurer, komplizierter, regulierter und somit auch weniger attraktiv geworden ist.» Um die Wohnungsknappheit zu bekämpfen, müsse die Bautätigkeit wieder angeregt werden, lässt sich Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh in der Mitteilung zitieren. Damit könnten Miet- und Kaufpreise gedämpft werden.


Hunderttausende von Franken am Rheinfall abgezweigt

zge. Wer auf der Zürcher Seite des Rheinfalls eine historische Ausstellung und einen Erlebnispfad besuchen will, muss dafür Eintritt bezahlen. Ein Teil dieses Geldes landete aber in den falschen Taschen. Wie die Zeitungen der Tamedia-Gruppe berichtet haben, hat ein damaliger Mitarbeiter des Besucherzentrums Schloss Laufen von 2017 bis 2020 Geld abgezweigt, insgesamt 340 000 Franken. Dies sei einem Strafbefehl zu entnehmen.

Das Besondere ist, dass der Mann das Geld nicht für sich behalten haben soll. Er soll auf Geheiss des damaligen Geschäftsführers gehandelt haben. Konkret habe der Mann fiktive Stornierungen von Eintrittskarten im System erfasst. Das Geld habe er in bar aus der Kasse genommen und dem Geschäftsführer übergeben. Dieser habe vorgegeben, die Beträge für Firmenausgaben zu verwenden, etwa für das Marketing.

An Tagen mit vielen Besuchern seien so 500 bis 1000 Franken zusammengekommen. Der Mann habe weiter auch Tagesabrechnungen gefälscht.

Wie die Tamedia-Zeitungen berichten, wurde der Mann wegen Urkundenfälschung und Gehilfenschaft zur Veruntreuung zu einer bedingten Geldstrafe von 7000 Franken sowie zu einer Busse von 1000 Franken verurteilt. Das Urteil ist rechtskräftig.

Noch nicht entschieden ist das Verfahren gegen den ehemaligen Geschäftsführer. Er werde sich vor dem Bezirksgericht Andelfingen verantworten müssen, heisst es in dem Bericht.


Bezugsstellen verkaufen im ersten Jahr rund 300 Kilogramm Cannabis für Studie

fbi.

Ein Jahr nach dem Start der Cannabis-Studie «Züri Can» haben die Verantwortlichen eine erste Bilanz gezogen. Sie fällt positiv aus. In einer gemeinsamen Mitteilung halten die Stadt Zürich, die Universität und die Psychiatrische Universitätsklinik fest, es zeige sich eine hohe Zufriedenheit bei dem Produkt- und dem Präventionsangebot.

Laut den Verantwortlichen hat das Pilotprojekt im ersten Jahr bedeutende Fortschritte gemacht. Seit März stünden alle Verkaufsstellen für die registrierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Studie bereit. Anfangs hatte die Suche nach geeigneten Lokalen mehr Zeit als erwartet in Anspruch genommen.

Mittlerweile beziehen 2100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen der Studie Cannabis. In den ersten zwölf Monaten verkauften die Social Clubs rund 300 Kilogramm Cannabis. 2 Prozent der Anmeldungen wurden aus gesundheitlichen Gründen abgelehnt, rund 150 Personen haben die Studie im ersten Jahr wieder verlassen. Die Gründe dafür sind unterschiedlich: Einige wollten mit dem Kiffen aufhören, andere füllten die halbjährliche Befragung nicht aus.

Die Befragungen ergaben, dass mehr als die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer mindestens vier Mal pro Woche Cannabis konsumiert. Trotzdem zeige die Mehrheit von ihnen eine gute Gesundheit, halten die Verantwortlichen fest. Viele nutzen laut Mitteilung auch die kostenlose Beratung durch das Verkaufspersonal und die Ärzte, die die Studie begleiten. Dies, um ihren Konsum zu überdenken. 90 Prozent der Befragten bewerten zudem das Personal in den Klubs als kompetent.

Laut Mitteilung stimmt für die meisten Teilnehmenden auch die Qualität des Cannabis. Einige hätten jedoch den Wunsch nach grösserer Auswahl und mehr Abwechslung geäussert. Die Studienverantwortlichen planen deshalb, im zweiten Verkaufsjahr vier neue Blütenprodukte anzubieten. Insgesamt stehen dann 13 Produkte im Angebot. Das Projekt «Züri Can» läuft noch bis zum Oktober 2026.


Tigermückenfunde in zwei Quartieren gemeldet

ela.

Die Tigermücke breitet sich in Zürcher Quartieren aus. Im August 2024 wurden erstmals Tigermückeneier in einer Falle an der Hafnerstrasse gefunden, und Tigermücken wurden in den Quartieren Industrie und Wipkingen gemeldet. Das schreibt die Stadt in einer Mitteilung (4. 9.). Die Fachstelle Schädlingsprävention gehe derzeit den Fundmeldungen nach und stelle Eiablagefallen auf. Die Schächte und Dolen rund um die Fundstellen werden mit einem biologischen Larvizid gegen die Larven der Tigermücke behandelt.

Seit rund acht Jahren brütet die Tigermücke in Zürich. Erstmals wurden im Herbst 2016 ihre Eier an der Fernbusstation hinter dem Hauptbahnhof gefunden. Durch konsequentes Monitoring und Bekämpfung konnte die Ausbreitung bisher verhindert werden.

Die Tigermücke gelangt mit Reisebussen, Autos oder LKW in neue Gebiete. Während der Fahrt sticht sie, saugt Blut und verlässt bei der Ankunft das Fahrzeug, um ihre Eier abzulegen. Hierfür reichen ihr bereits kleine Behälter oder Getränkedosen mit angesammeltem Regenwasser.

Die Bevölkerung kann bei der Bekämpfung der Tigermücken entscheidend mithelfen: «Es ist wichtig, dass Anwohner*innen mögliche Brutstätten eliminieren und schwarz-weiss gestreifte Mücken einfangen, fotografieren und umgehend melden. So kann das Vorkommen frühzeitig erkannt und die Ansiedlung und Ausbreitung eingedämmt werden», sagt Gabi Müller, Leiterin der Schädlingsprävention der Stadt Zürich.

Sichtungen im Stadtgebiet können über zueriwieneu.ch oder mit der App «Züri wie neu» gemeldet werden, während Meldungen aus dem übrigen Kanton dem Schweizerischen Mückennetzwerk unter muecken-schweiz.ch übermittelt werden können.


Japankäfer in Kloten wird mit Fadenwürmern bekämpft

heu.

In Kloten hat der Bund zahlreiche Massnahmen ergriffen, um den schädlichen Japankäfer zu bekämpfen. Ab Mitte September kommen nun Fadenwürmer gegen allfällige Japankäferlarven im Boden zum Einsatz, wie die kantonale Baudirektion am Dienstag (3. 9.) mitteilt.

Seit Mitte Juni wurden in Kloten rund 2700 Japankäfer gefunden. Dank den intensiven Bemühungen habe sich der gebietsfremde Schädling in Kloten gegenüber letztem Jahr kaum ausbreiten können, schreibt die Baudirektion. Das befallene Gebiet konzentriere sich nach wie vor rund um die Sportanlage Stighag, wo die allermeisten Käfer gefunden wurden.

Sollte es einzelnen Käferweibchen gelungen sein, trotz den Bekämpfungsmassnahmen ihre Eier im Boden abzulegen, entwickeln sich daraus nun Larven. Als biologische Massnahme gegen die Larven können winzig kleine Fadenwürmer eingesetzt werden. Diese wirken als Nützlinge direkt im Boden, wo sie Japankäferlarven aufspüren, in diese eindringen und sie zum Absterben bringen.

In den Quartieren, die an die Sportanlage Stighag angrenzen, sollen sämtliche Rasen- und Grünflächen auf öffentlichen und privaten Grundstücken ab Mitte September mit Fadenwürmern behandelt werden. Laut Baudirektion ist anzunehmen, dass dort einige Käferweibchen ihre Eier im Boden ablegen konnten, zumal die Böden im Juni und Juli aufgrund der Niederschläge sehr feucht waren. Das Ausbringen des biologischen Fadenwürmer-Präparats übernehmen Gartenbaubetriebe im Auftrag des Kantons.

In weiteren Gebieten, in denen Japankäfer in geringer Zahl gefunden wurden, ruft der Kanton die Grundeigentümerinnen und -eigentümer auf, das Präparat ebenfalls anzuwenden. Die betroffenen Personen werden per Brief direkt informiert.

Nach dem Ausbringen des Präparats sollten die behandelten Böden während mindestens sieben Tagen feucht gehalten werden, damit sich die Fadenwürmer im Boden bewegen und die Japankäferlarven befallen können. Der Kanton bittet deshalb Grundeigentümer, deren Flächen mit dem Fadenwürmer-Präparat behandelt werden, diese anschliessend zu bewässern.

Für alle anderen Rasen- und Grünflächen in Kloten gilt bis Ende September weiterhin ein Bewässerungsverbot.


Opfer fürsorgerischer Zwangsmassnahmen werden entschädigt – unter ihnen auch die Zürcherin Irma Frei

bai.

Der Regierungsrat des Kantons Schaffhausen will Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und von Fremdplatzierungen entschädigen. Und zwar mit einem Solidaritätsbeitrag von 25 000 Franken pro beitragsberechtigte Person, wie es in einer jüngst publizierten Mitteilung heisst. Der Kanton rechnet mit rund 100 Gesuchen. Den Beitrag gibt es zusätzlich zu jenem des Bundes, der ebenfalls 25 000 Franken beträgt. Zu den Betroffenen zählen Verdingkinder, Heimkinder oder sogenannte administrativ Versorgte.

Eine von ihnen ist die aus Schaffhausen stammende, heute in Regensdorf wohnhafte Irma Frei. Sie gilt als Fürsprecherin von Schweizer Opfern von Zwangsarbeit (die NZZ berichtete). Die Schaffhauser Behörden entzogen ihrer Mutter das Sorgerecht. Frei musste als Siebenjährige ihr Daheim verlassen, kam in Pflegefamilien und Heime. Als Jugendliche wurde sie zur Arbeit in der Spinnerei des Industriellen Emil Georg Bührle gezwungen. Einen Lohn hat sie nie gesehen.

Mit zwanzig Jahren wurde Frei mit nur 50 Franken ins Leben entlassen. Sie holte auf eigene Faust die kaufmännische Ausbildung nach. Erst im hohen Alter von achtzig Jahren entschied sie sich dazu, ihre Geschichte zu erzählen und sich für Wiedergutmachung einzusetzen. Über die Zeit wurde sie zum Gesicht der Zwangsarbeiterinnen.

Frei ist froh darüber, dass sich der Gesetzesentwurf der Schaffhauser Regierung nun in der Vernehmlassung befindet. «Der Aufwand hat sich gelohnt», sagt sie am Telefon. Die 83-Jährige ist erleichtert, dass nun alle administrativ Versorgten aus dem Kanton Schaffhausen zu ihrem Recht kommen.

Doch sie betont: «Verzeihen kann man, vergessen aber nicht.» Was ihr und all den anderen Opfern von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen als Kinder angetan worden sei, das bleibe «tief drin». Daher findet sie die 25 000 Franken eigentlich zu wenig. Dennoch sei es eine Anerkennung der Behörden, dass diese einen grossen Fehler begangen hätten. Sie hofft, dass die Gesetzesänderung im Januar gutgeheissen wird, und betont, dass es nun vorwärts gehen solle mit der Wiedergutmachung.

Bis 1975 hatten die Fürsorgeämter Hunderte von «arbeitsscheuen» Minderjährigen schweizweit zur «Nacherziehung» an Fabrikheime vermittelt. Dort wurden sie als billige Arbeitskräfte eingesetzt. Dies, obwohl Zwangsarbeit in der Schweiz seit 1941 verboten war. Die fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen seien eines der dunkelsten Kapitel der Schweizer Sozialgeschichte, schreibt die Schaffhauser Regierung.

Sie folgt dem Beispiel der Stadt Zürich. Schon seit einem Jahr bezahlt diese allen, die durch fürsorgerische Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen vor 1981 durch Stadtzürcher Behörden Unrecht erlitten, einen Beitrag von 25 000 Franken. Im Raum Zürich entscheiden die Gemeinden über zusätzliche Solidaritätsbeiträge, nicht der Kanton. Denn diese waren damals für die Unterbringungen inklusive Formen von zwangsweisen Arbeitseinsätzen zuständig.


Flohmarkt und Gemüsemarkt ziehen auf den Münsterhof

olc. Monika Luck ist erleichtert. Monatelang plagten sie grosse Sorgen um die Zukunft des Flohmarktes beim Zürcher Bürkliplatz. Doch nun, nach vielen Sitzungen mit der Stadtverwaltung, sagt sie zufrieden: «Wir haben einiges erreicht.» Zwar ist aus ihrer Sicht längst nicht alles perfekt. Aber nun sehe es gut aus für den Flohmarkt.

Der Hintergrund von Lucks Bemühungen ist der: Anfang dieses Jahres gab das Tiefbaudepartement der Stadt Zürich bekannt, dass es die historische Stadthausanlage zwischen der Nationalbank und dem Bürkliplatz umfassend instand setzen will. Die Bauarbeiten beginnen dieses Jahr im Oktober und dauern bis Ende 2025.

Monika Luck, die Präsidentin der Vereinigung Zürcher Flohmarkt, war überrumpelt. Für Luck und die Flohmarktgemeinde sowie die Unternehmer, die zweimal pro Woche den Gemüsemarkt organisieren, war klar: Die Stadt hatte sie vergessen und sich keine Ersatzstandorte für die Märkte ausgedacht.

Am Freitag (30. August) hat die Stadt nun neue, genauere Pläne für den Umbau bekanntgegeben. Das wichtigste Detail in dem Dokument: Zwischen Mitte Januar und Mitte November 2025 können der Gemüse- und der Flohmarkt in die Fraumünsterstrasse, in deren Seitenstrassen und auf den Münsterhof ausweichen. Somit verändert sich für die Märkte und ihre Kunden vorerst beinahe nichts.

Auch was die zukünftige Gestaltung der Areals angeht, ist die Stadt den Marktfahrern entgegengekommen. Es wird zwar mehr Bäume auf der Anlage geben – aber nicht ganz so viele wie ursprünglich geplant. Dadurch können die Stände auch weiterhin kreuzweise über die Anlage aufgestellt werden.

Für Petra Mörgeli, welche die Gemüse-, Blumen- und Obstproduzenten auf dem Wochenmarkt vertritt, war es eines der wichtigsten Anliegen, dass die nutzbare Fläche erhalten bleibt. «Ich bin natürlich froh, dass wir nach dem Umbau weitermachen können wie bisher», sagt sie.

Einen Makel haben die Pläne in Mörgelis Augen aber noch immer: Während der Bauphase drohe ein Mangel an Parkplätzen für die Kunden. «Da schauen wir mit der Stadt gerade noch. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir auch für dieses Problem noch eine Lösung finden.»


Jelmoli bleibt bis Ende Februar geöffnet

heu. Das Warenhaus Jelmoli in der Zürcher Innenstadt bleibt bis Ende Februar 2025 offen. Dies vermeldet die Zeitschrift «Bilanz». Ursprünglich hätte Jelmoli Ende dieses Jahres geschlossen werden sollen. Die Verlängerung ermögliche es dem Warenhaus nun, das umsatzstarke Weihnachtsgeschäft auf allen sechs Stockwerken voll auszuschöpfen, heisst es in dem Bericht. Anschliessend werde der Betrieb schrittweise reduziert.

Anfang 2023 hatte die Immobiliengesellschaft Swiss Prime Site, der sowohl das Warenhaus als auch die Liegenschaft gehören, die Schliessung von Jelmoli bekanntgegeben. Das Unternehmen begründete den Schritt damit, künftig kein Warenhaus mehr betreiben und das Gebäude umbauen zu wollen.

Ein Kaufhaus wird es darin aber weiterhin geben: Im Juli wurde bekannt, dass Manor drei Etagen mieten wird – das Untergeschoss, das Parterre und den ersten Stock, insgesamt 13 000 Quadratmeter. Das ist fast gleich viel wie am früheren Standort an der Bahnhofstrasse, den Manor Anfang 2020 verlassen musste. Die Flächen im Jelmoli-Gebäude sollen Anfang 2027 übergeben und dann von Manor ausgebaut werden.


Die Dolderbahn kommt ins Verkehrshaus Luzern

heu. Nach über 50 Jahren Betriebszeit tauscht die Stadt Zürich die beiden Dolderbahnen aus. Wie Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) am Donnerstag (29. 8.) mitteilen, hat das Bundesamt für Verkehr die Bewilligung zur Fahrgastbeförderung für das erste neue Fahrzeug bereits erteilt. Zum Start der zweiten neuen Bahn wurde vereinbart, dass der zu ersetzende Wagen ins Verkehrshaus der Schweiz nach Luzern überführt wird.

«Wir freuen uns sehr, unseren Besucherinnen und Besuchern schon bald ein bahntechnisch einzigartiges Kulturgut aus Zürich im Verkehrshaus präsentieren zu können», wird Martin Bütikofer, Direktor Verkehrshaus der Schweiz, in der Mitteilung zitiert.

Und der Zürcher Stadtrat Michael Baumer, Vorsteher der Industriellen Betriebe sagt: «Das traditionelle Dolderbähnli ist in Zürich für viele mit positiven Kindheitserinnerungen verbunden und hat bis zum heutigen Tag eine grosse Fangemeinde. Umso mehr freut es mich, dass es im Verkehrshaus der Schweiz eine neue Heimat finden wird.»

Das andere ausgemusterte Fahrzeug verbleibt bis zur Inbetriebnahme beider neuer Dolderbahnen als Reserve in der Zentralwerkstatt der VBZ. Über dessen Weiterverwendung wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden. Bis zur Inbetriebnahme der neuen Fahrzeuge im Oktober verkehrt die Dolderbahn weiterhin im Einwagenbetrieb im 15-Minuten-Takt statt im gewohnten 10- Minuten-Takt.


Luchsweibchen aus dem Tierpark Langenberg soll dem Bestand im Thüringer Wald frisches Blut zuführen

R. Sc.  ·  Im Frühling 2023 sind im Tierpark Langenberg in Langnau am Albis zwei Luchsweibchen zur Welt gekommen. Seither wurden die beiden Raubkatzen in der weitläufigen Anlage auf ein Leben in der freien Wildbahn vorbereitet: Kontakte zu Menschen wurden so gut es ging vermieden. Ihr Fressen mussten die beiden Jungtiere zwar nicht selber erlegen, doch in speziellen Futterautomaten bekamen sie Happen von Rehen und Hirschen serviert, die sie selbst weiter zerteilen mussten.

Am Dienstagabend (27. 8.) ist nun eines der beiden Exemplare in Deutschland ausgewildert worden, wie der Wildnispark Zürich in einer Medienmitteilung schreibt. Vreni, wie das Weibchen bei dieser Gelegenheit getauft wurde, verliess ihr Gehege, in dem sie sich an die neue Umgebung gewöhnen sollte, und verschwand danach im Thüringer Wald. Zusammen mit ihr wurde am Dienstag auch ein Männchen aus dem Zoo Nürnberg in die Freiheit entlassen.

Die Verantwortlichen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms hoffen, dass sich die beiden dereinst paaren werden. Sie sollen der Luchspopulation im ostdeutschen Bundesland frische Gene zuführen. Inzucht ist ein verbreitetes Problem beim Versuch, die Raubkatzen dauerhaft wieder anzusiedeln.

Die Wildbiologen des Netzwerks Linking Lynx setzen darauf, dass die Luchse im Thüringer Wald dereinst auf Artgenossen im Harz und im Bayerischen Wald treffen werden. Das würde das Problem der isolierten Genpools ebenfalls entschärfen. Bis 2027 sollen in Thüringen bis zu zwanzig Exemplare aus Zoos und Tierpärken ausgewildert werden, wie der Wildnispark Zürich weiter mitteilt. Das zweite Langnauer Weibchen soll ebenfalls der freien Natur übergeben werden. Wo und wann, wollte der Wildnispark auf Anfrage nicht sagen.


Christian Walti heisst voraussichtlich der neue Pfarrer im Grossmünster

fpr. Anfang Jahr ist der langjährige Grossmünsterpfarrer Christoph Sigrist nach über zwei Jahrzehnten auf der Kanzel in den Ruhestand getreten. Nun ist klar, wen die Kirchenpflege als seinen Nachfolger vorschlägt.

Wie die evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Zürich am Donnerstag (22. 8.) bekanntgegeben hat, wird Christian Walti ab dem 1. Februar 2025 Teil des Grossmünster-Pfarrteams. Vorausgesetzt, dass das Kirchgemeindeparlament dem Wahlvorschlag zustimmt.

Die pfarramtlichen Aufgaben werde Walti mit dem Pfarrer Martin Rüsch teilen, heisst es weiter. Vor seinem Stellenantritt werde Walti noch einen mehrmonatigen Studienaufenthalt in New York absolvieren.

Der gebürtige Zürcher ist verheiratet und Vater zweier Kinder. Für ihn sei der berufliche Wechsel eine Rückkehr zu seinen Wurzeln, ist in der Mitteilung zu lesen. Der promovierte Theologe war seit 2014 in der Friedenskirche im Berner Mattenhof-Holligen-Quartier tätig und gehört zu den Initianten des «Death Café» – einem Treffpunkt, wo ungezwungen über den Tod und das Sterben gesprochen werden kann.

Daneben sei er unter anderem als Pfarrer im Haus der Religionen und als Gottesdienstbeauftragter der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn tätig gewesen. Dabei habe er Schwerpunkte bei der Arbeit mit Jugendlichen, diakonischen Projekten sowie im ökumenischen und interreligiösen Dialog gesetzt.

Mit dem Pfarramt im Grossmünster werde für ihn ein Traum wahr, sagte der 42-Jährige gegenüber der Plattform «Altstadtkirchen» in einem Interview. Im Grossmünster habe er als Jugendlicher den Religionsunterricht besucht und als junger Erwachsener am dortigen theologischen Seminar studiert.

In seiner neuen Position wolle er an der «Diakonie», dem Schwerpunkt seines Vorgängers, festhalten. Das Grossmünster könne nur dann ein spirituelles Zentrum für die Grossstadt sein, wenn auch Benachteiligte ein- und ausgingen.


Bauarbeiten für das Forum UZH im Hochschulgebiet beginnen

sho. Westlich der Gloriastrasse kündigt bereit eine riesige Baugrube den neuen Campus Mitte des Universitätsspitals (USZ) an, entworfen von den Architekten Christ & Gantenbein. Jetzt beginnen auch die Arbeiten auf der gegenüberliegenden Strassenseite. 2030 soll dort das Forum UZH der Architekten Herzog & de Meuron bezogen werden. Der Neubau der Universität ist der zweite wichtige Markstein im Rahmen der Umgestaltung des Hochschulgebiets im Zentrum von Zürich.

Das Forum schaffe den dringend benötigten Raum für Lehre und Forschung in Zürich, schreiben die kantonale Baudirektion, die Bildungsdirektion und die Universität Zürich am Dienstag (20. 8.) in einer gemeinsamen Medienmitteilung. Das Bildungs- und Forschungszentrum werde den Ansprüchen moderner Lehr- und Lernformen gerecht.

Als erstes wird die Baustelle eingezäunt, es folgt die Sanierung der Altlasten, ehe die bestehenden Bauten samt den Turnhallen an der Rämistrasse abgebrochen werden. Das Projekt sieht umfangreiche Bauten, auch Sporthallen, im Untergrund vor. In welcher Dimension zeigt der Umstand, dass es nach dem Start den Aushubarbeiten im kommenden November ein Jahr dauert, ehe mit dem Rohbau begonnen werden kann.

Dieses Konzept ermöglichte es, zwischen Rämi- und Gloriastrasse Raum für einen bepflanzten Stadtplatz freizuspielen. Zusammen mit dem aufgewerteten Spitalpark gegenüber samt Pavillon in einem ehemaligen Wasserreservoir wird so der Stadtraum erweitert.

Die überzeugende Architektur trug viel dazu bei, dass der anfängliche Widerstand im Quartier gegen die Neubauten von UZH und USZ nachliessen und mit den Rekurrenten eine gütliche Lösung gefunden werden konnte. Im März 2023 beschloss der Kantonsrat den Baukredit von knapp 600 Millionen Franken. Das Referendum wurde nicht ergriffen.

Das Forum UZH wird nachhaltig erstellt. Die Hybridbauweise mit Holz und Beton verursacht weniger CO2 als ein konventioneller Massivbau. Die Dachfläche wird als fünfte Fassade gestaltet: Unter Solarpanels wachsen Pflanzen, die einen positiven Beitrag zum Stadtklima leisten und Lebensraum für Insekten bieten.


Die Seeüberquerung findet am Mittwoch statt – der Vorverkauf hat begonnen

bai. Die Wetterlage für die Durchführung im Juli war zu instabil und das Gewitterrisiko zu hoch: Daher wurde die Stadtzürcher Seeüberquerung verschoben. Nun ist klar: Das Schwimmen im Kollektiv findet am nächsten Mittwoch, 21. August, definitiv statt.

Der Ticketvorverkauf hat am Montag, 19. August, um 12 Uhr via Ticketcorner begonnen, wie die Organisatoren in einer Mitteilung schreiben. Denn die Teilnehmerzahl ist auf 9000 Schwimmerinnen und Schwimmer beschränkt.

Losgelegt wird im Strandbad Mythenquai. Die Schwimmerinnen und Schwimmer erhalten eine nummerierte Badekappe und starten in zwölf Gruppen zwischen 14 Uhr 30 und 17 Uhr 55. Nach einer 1,5 Kilometer langen Schwimmstrecke treffen die Teilnehmer im Sommerbad Tiefenbrunnen am gegenüberliegenden Zürichseeufer ein.

Die Seeüberquerung sei eine Veranstaltung für geübte Teilnehmer, betonen die Veranstalter in dem Communiqué. Sie müssten in der Lage sein, selbständig 1500 Meter über den See zu schwimmen.

Teilnahmeberechtigt sind Personen ab 16 Jahren. Jugendliche im Alter zwischen 12 und 15 Jahren können in Begleitung einer erwachsenen Person mitmachen. Alle 50 bis 70 Meter sind Rettungsboote postiert, welche die Schwimmstrecke überwachen. Die Kleider werden von den Organisatoren ins Tiefenbrunnen gebracht.

Dies ist die 34. Seeüberquerung. Die erste offizielle Seeüberquerung fand 1985 statt, damals allerdings nur für Jugendliche. Eine Ausgabe für Erwachsene wurde ein Jahr darauf ins Leben gerufen.

Vieles war damals noch anders. Weil der Anlass einst vor allem für Schüler gedacht war, schwammen diese in beide Richtungen: Jene, die rechts von der Limmat zur Schule gingen, hüpften am Mythenquai ins Wasser, jene, die links des Flusses zur Schule gingen, beim Tiefenbrunnen. Vor 25 Jahren wurden die Strecken dann vereinheitlicht.

Seither geht es für die Teilnehmer nur noch in eine Richtung. Tickets kosten 25 Franken, begleitete Teenager im Alter zwischen 12 und 15 Jahren schwimmen kostenlos.

Und wer kein Ticket mehr ergattern kann: Am Dienstag erfolgt der Entscheid, ob das 58. Limmatschwimmen am kommenden Samstag stattfinden kann. Dabei starten all jene, die sich gerne in der Limmat treiben lassen, im Frauenbad. Die Strecke ist länger als bei der Seeüberquerung: Nach 2 Kilometern treffen die Teilnehmer am Oberen Letten ein.

Testen Sie Ihr Wissen über den Zürichsee in unserem Quiz.


Das Café Bauer am Albisriederplatz geht zu

heu. Das Traditionscafé Bauer am Albisriederplatz in Zürich geht Ende August zu. Dies bestätigt Dominique Widmer, Mitglied der Geschäftsleitung von Suan Long, gegenüber dem «Blick». Die asiatische Restaurantkette führt das «Bauer» seit 2015. Widmer begründet die Schliessung mit dem stark veränderten Geschäftsumfeld.

Die Personalkosten sowie die Preise für Rahm, Butter oder Eier seien stark gestiegen. Zudem mache dem Café unter der Woche die Konkurrenz der Grossverteiler stark zu schaffen. Mit diesen und den Grossbäckereien könne man einfach nicht mehr mithalten – auch, weil in der Confiserie noch viel von Hand produziert werde, sagt Widmer.

Wie der «Blick» weiter schreibt, wird die Ladenfläche nun von Suan Long übernommen. Der Imbiss ist bereits in der gleichen Liegenschaft vertreten. Suan Long übernimmt auch einen Teil der Belegschaft. 9 der 30 Angestellten verlieren ihre Stelle, unter ihnen das Personal aus der Produktion und Verkäuferinnen der Bäckerei. Die meisten hätten aber schon eine neue Stelle gefunden oder eine in Aussicht.

Die Bäckerei am Albisriederplatz wurde im Jahr 1922 von Anton Albert Bauer eröffnet. 2015 verkauften Beatrix Beck-Bauer und ihr Sohn Michael die Confiserie aus wirtschaftlichen Gründen. Sie ist vor allem bekannt für ihre Torten und hat sieben Tage die Woche geöffnet. Am besten laufe der Sonntag, sagte Dominique Widmer zum «Blick» – aber das reiche nicht, um das Geschäft aufrechtzuerhalten.


Das Hahnenwasser in Uster ist wieder trinkbar

jhu. Die Gemeinde Uster hat am Montag (12. 8.) Entwarnung gegeben: Das Hahnenwasser kann in sämtlichen Ortsteilen wieder ohne Vorsichtsmassnahmen konsumiert werden. Dies hätten Messungen des Kantonalen Labors von Montagmorgen gezeigt. Die Behörden empfehlen aber, Haushaltsleitungen während fünf Minuten durchzuspülen und Geräte, die mit dem verunreinigten Trinkwasser in Kontakt kamen, zu reinigen und gegebenenfalls zu warten. Seit Donnerstag (8. 8.) war das Trinkwasser in Teilen von Uster verunreinigt gewesen.

Warum es zur Verunreinigung mit E.-coli-Bakterien kam, ist weiterhin unklar und Gegenstand von Abklärungen. Das als Quelle identifizierte Pumpwerk sei weiterhin nicht am Netz und so werde dies bis zum Abschluss der Abklärungen auch bleiben, heisst es in der Mitteilung.

Nachdem in den Gebieten südlich der Bahnstrecke sowie den Stadtteilen Werrikon und Nänikon die Verunreinigung festgestellt worden sei, habe die Energie Uster AG umgehend einen Notfallplan aktiviert. Das betroffene Pumpwerk «Strandbad» wurde vom Netz genommen und bis in der Nacht auf Sonntag gespült. Auf der technischen Seite habe man korrekt reagiert, heisst es seitens der Behörden. Kommunikativ sei aber nicht alles optimal gelaufen.

So erfuhren breite Teile der Bevölkerung durch Medienberichte von den Trinkwasserproblemen. «Wir bedauern dies ausserordentlich und entschuldigen uns dafür», lässt sich Stefan Feldmann, der Verwaltungsratspräsident der Energie Uster AG, zitieren. Die Kommunikationsmassnahmen würden deshalb nun im Detail überprüft und die nötigen Anpassungen im Krisenkommunikationskonzept vorgenommen.


Zoo schläfert betagte Elefantenkuh ein

jhu.

Die 49-jährige Elefantenkuh Ceyla-Himali litt schon seit einiger Zeit an altersbedingten gesundheitlichen Problemen. Deshalb wurde sie von Tierärzten eng begleitet. Wie der Zürcher Zoo nun mitgeteilt hat, konnte die Elefantendame am Samstagmorgen nicht mehr aus eigener Kraft aufstehen. «Nach einer erneuten Beurteilung hat sich der Zoo Zürich aus Sicht des Tierwohls entschieden, die betagte Elefantendame zu euthanasieren», heisst es in der Mitteilung.

Die Elefantenkuh stammte aus einem Elefanten-Waisenhaus in Sri Lanka und wurde 1976 per Flugzeug in die Schweiz und in den Zoo auf dem Zürichberg gebracht. Dort verbrachte sie die letzten 48 Jahre und wurde von Generationen von Zoobesuchern bestaunt. Sie habe ein für asiatische Elefanten stolzes Alter erreicht, schreibt der Zoo.

Ceyla-Himali hatte sechs Nachkommen. Drei davon leben noch – darunter zwei in Zürich: Panang und Farha. Asiatische Elefanten sind in ihrem natürlichen Bestand bedroht und die Population wilder Elefanten nimmt durch Lebensraumverlust und Wilderei stetig ab. Umso wichtiger und notwendiger sei die Zucht der Dickhäuter in Zoos, um eine stabile und gesunde Reservepopulation aufzubauen, heisst es in der Mitteilung.

In den letzten Jahre kam es im Zoo Zürich unter den Elefanten allerdings zu mehreren Todesfällen. Im Sommer 2022 fielen gleich drei Elefantenkühe dem Herpesvirus zum Opfer. Anfang 2023 verstarb ein Elefantenkalb kurz nach der Geburt – es war nicht lebensfähig, weil einige Organe nicht richtig ausgebildet waren.


Verunreinigtes Trinkwasser in Uster – Spülarbeiten dauern bis Sonntagmorgen an

hin. In Teilen von Uster ist seit Donnerstag (8. 8.) das Trinkwasser verunreinigt. Das teilen die Gemeinde und das Unternehmen Energie Uster auf ihren Websites mit. Betroffen sind demnach die Gebiete südlich der Bahnstrecke sowie die Stadtteile Werrikon und Nänikon.

Energie Uster rät der Bevölkerung dringend davon ab, das Leitungswasser zu trinken. Darüber hinaus soll das Wasser nicht fürs Zähneputzen oder für die Reinigung von Lebensmitteln verwendet werden. Abgekocht kann das Leitungswasser aber nach wie vor konsumiert werden.

Energie Uster hat laut der Mitteilung die Verunreinigungen am Donnerstagabend festgestellt. Das betroffene Pumpwerk sei unverzüglich von der Trinkwasserversorgung entfernt worden, schreibt das Unternehmen. Man arbeite nun daran, die Leitungen zu spülen. Die Spülungen werden voraussichtlich bis am Sonntagmorgen andauern.

Neue Ergebnisse zur Trinkwasserqualität will Energie Uster am Montag vorlegen. Gründe für die Verunreinigung nennt das Unternehmen keine.


Die SVP hat einen neuen Hauptredner für die Albisgütli-Tagung gefunden

dfr. Im Januar hatte Christoph Blocher seinen letzten grossen Auftritt im Zürcher Albisgütli. «Meine Redezeit ist abgelaufen», sagte der SVP-Doyen vor vollem Saal und kündigte seinen Rückzug an. Die traditionelle Albisgütli-Tagung seiner Partei ist damit aber nicht zu Ende. Das hat die SVP Zürich am Mittwoch bekanntgegeben. Man werde «die grösste Politveranstaltung der Schweiz» mit jeweils rund tausend Gästen fortsetzen – einfach mit einem neuen Hauptredner.

Die Aufgabe übernehmen wird Roger Köppel. Der «Weltwoche»-Chef und frühere Nationalrat sei für seine Eloquenz und seinen Witz bekannt, schreibt die SVP. Für den Zürcher Parteipräsidenten Domenik Ledergerber ist er darum die Idealbesetzung. «Als politischer Journalist und SVP-Mitglied ist Roger Köppel bestens geeignet für unsere traditionelle Standortbestimmung», sagt er.

Thematisch ist kein Bruch gegenüber Blocher zu erwarten. Auch Köppel wird den Auftritt im Albisgütli nutzen, um gegen eine Anbindung der Schweiz an die EU anzureden. Der Kampf gegen die europäische Integration ist eng verbunden mit der Geschichte der Tagung. 1992 hatte die SVP im Albisgütli das Nein zum EWR-Beitritt beschlossen. Blocher bezeichnete den Ort auch schon als «zweites Rütli».

Die 37. Albisgütli-Tagung wird am 17. Januar 2025 stattfinden. Als Gegenredner hat der SP-Bundesrat Beat Jans zugesagt. Die SVP findet ungewohnt lobende Worte für den Asylminister. Jans zeige mit seiner Zusage, dass er die Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner nicht scheue und die Schweizer Diskussionskultur hochhalte.


Asiatische Hornisse: Aufruf zu Wachsamkeit in Zürich Höngg

hub.

Der erstmalige Nachweis einer Asiatischen Hornisse im Kanton Zürich hat letzten September unter Imkerinnen und Imkern grosse Sorge ausgelöst, denn die eingeschleppte Art gilt als «Bienenkillerin». In der Stadt Zürich ruft die Schädlingsbekämpfung nun die Bevölkerung des Quartiers Höngg zur Mithilfe auf, um die Ausbreitung der Hornisse zu verhindern, wie das «Regionaljournal» von SRF berichtet.

Kurz nach dem erstmaligen Nachweis der Art in der Unterländer Gemeinde Lufingen wurde letztes Jahr in Höngg in einer Thujahecke ein Nest entdeckt. Dieses wurde zwar entfernt, aber Gabi Müller, die Leiterin der städtischen Schädlingsprävention, weist darauf hin, dass die Gefahr damit wahrscheinlich nicht gebannt ist. Werde ein Nest nicht rechtzeitig entdeckt, könnten es im Folgejahr schon fünf sein.

Sie bittet deshalb die Bevölkerung von Höngg, Gläser mit Lockstoff aufzustellen und Fotos zu machen, falls darin eine Asiatische Hornisse entdeckt wird. Diese unterscheidet sich von der einheimischen Hornisse vor allem dadurch, dass ihr Hinterleib hauptsächlich schwarz statt gelb ist. Das Kalkül: Wenn möglichst viele Augen nach ihr Ausschau halten, findet man allfällige neue Nester schneller.

Die Europäische Union betrachtet die Asiatische Hornisse als eine der gefährlichsten invasiven Arten überhaupt. Für Menschen ist sie zwar keine Bedrohung, für Honigbienen aber sehr wohl. In Frankreich hat sich gezeigt, dass sie in manchen Stöcken bis zu 14 000 Bienen im Monat getötet hat.

Dies, weil die Art bei der Jagd nach Honigbienen geschickter ist als ihre einheimischen Verwandten. Sie kann rückwärts fliegen oder an Ort und Stelle schweben. Asiatische Hornissen lauern vor dem Flugloch eines Bienenstocks, packen die heimkehrenden Bienen in der Luft und verfüttern sie an ihren Nachwuchs.

In der Schweiz ist die Online-Meldeplattform asiatischehornisse.ch eingerichtet worden, auf der man Sichtungen eintragen kann. Aufgrund der Meldungen lässt sich nachzeichnen, dass sich die Art seit 2017 von Westen her rasch im Land ausgebreitet hat.

In Zürich sind auf der Plattform vier Fälle registriert. Demnach wurde die Hornisse auch in Embrach und Zürich-Seebach nachgewiesen, also nahe bei Lufingen und Höngg, sowie bei Zimmerberg und an der Kantonsgrenze im Reppischtal.


SBB schliessen Schalter an sechs Bahnhöfen im Kanton Zürich

fbi.

Die SBB haben entschieden, Ende Jahr die Schalter an sechs Bahnhöfen im Kanton Zürich zu schliessen. Betroffen sind die Standorte in Andelfingen, Bauma, Bubikon, Dielsdorf, Pfäffikon und Wald. Per 1. Januar 2025 sollen die bisherigen Reisezentren in Bahnhöfe mit Selbstbedienung umgewandelt werden, wie die Bundesbahnen in einer Mitteilung vom Montag (5. 8.) schreiben.

Die SBB begründen den Schritt mit der sinkenden Nachfrage an den betroffenen Standorten. Die Frequenz und die Billettkäufe seien dort sehr tief. Laut den SBB wurden Anfang 2024 nur noch rund vier Prozent der Billettkäufe am Schalter oder per Telefon bezogen, alle anderen Billette wurden über die Website sowie die App verkauft. Man habe zudem den Auftrag, mit den öffentlichen Mitteln wirtschaftlich und haushälterisch umzugehen.

Die Nachfrage ist allerdings nicht überall tief: In den mittleren und grossen Reisezentren nimmt die Nachfrage laut Angaben der SBB laufend zu. Diese Reisezentren wollen die Bundesbahnen deshalb ausbauen und sie den Kundenbedürfnissen anpassen. Seit 2022 wurden in der Region Zürich die Reisezentren im Flughafen, in Meilen, Uzwil, Zürich Enge und im Zürich HB erneuert, in Uster ist dies für das Jahr 2026 geplant.


Fahrleitungsstörung bei Winterthur ist behoben

lip. Der Bahnverkehr zwischen Winterthur und Effretikon war wegen einer Fahrleitungsstörung auf der Strecke Zürich Hauptbahnhof – Winterthur während mehrerer Stunden eingeschränkt. Wie die SBB mitteilen, dauerte die Störung bis 15 Uhr.

Zwischen Effretikon und Winterthur verkehrten Ersatzbusse. Ab 13 Uhr 45 wurde ein Gleis der Bahnstrecke wieder für den Verkehr freigegeben. Das zweite Gleis, das Schäden aufwies, konnte innert Stunden repariert werden.

Am Morgen kam es sowohl im Fern- als auch im Regionalverkehr zu Verspätungen und Ausfällen. Am frühen Nachmittag waren laut SBB nur noch die Linien IC 5, S 7, S 8, S 11 und S 23 betroffen.


Stadtverwaltung Winterthur: Zwei Drittel arbeiten Teilzeit

heu. In der Verwaltung der Stadt Winterthur arbeiteten per Ende des Jahres 2023 rund zwei Drittel des Personals, genauer 67 Prozent, Teilzeit. Das ist ein Prozent mehr als im Vorjahr, wie die Stadt in einer Mitteilung schreibt.

Dabei gibt es deutliche geschlechterspezifische Unterschiede, wie die Zahlen des Personalcontrollings klarmachen. Bei den Männern arbeiten 66,4 Prozent Vollzeit, bei den Frauen sind es nur 13,5 Prozent. Insgesamt beträgt der Anteil Frauen auf der Verwaltung 63 Prozent.

Die erneute Steigerung des Anteils der Teilzeitler zeige, dass der Wunsch der Mitarbeitenden nach einer guten Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder Freizeit nach wie vor gegeben sei.

Die Statistik zeigt ausserdem, dass die Zahl der Mitarbeitenden seit Jahren steigt. Per Ende 2023 arbeiteten insgesamt 5490 Personen für die Stadtverwaltung Winterthur, das sind gegenüber dem Vorjahr 241 Mitarbeitende mehr. 2021 waren es noch 4906 Personen gewesen.

Den höchsten Anstieg verzeichneten im letzten Jahr das Departement Schule und Sport für Sonderschulung und im Bereich Familie und Betreuung sowie das Departement Soziales bei den sozialen Diensten, insbesondere bei der Ukraine-Hilfe. Etwas mehr als die Hälfte des Personals, nämlich 51 Prozent, wohnt in Winterthur.

Auf der Stadtverwaltung sind 408 Lernende sowie 157 Praktikantinnen und Praktikanten in 25 verschiedenen Berufen tätig. Am meisten Lernende wurden in den Berufen Fachfrau/-mann Gesundheit, Automatiker und Elektronikerin verzeichnet. 2023 betrug die Lernendenquote 11,3 Prozent.

Im Vergleich zum Vorjahr konnten 5 weitere Lernende beschäftigt sowie 4 zusätzliche Aspirantinnen und Aspiranten der Polizei und Feuerwehr gewonnen werden. Mit diesen zusätzlichen Kapazitäten sollen laut Mitteilung der Stadt künftige Pensionierungen und ungeplante Austritte im Departement Sicherheit und Umwelt abgefedert werden können.

Das Durchschnittsalter der städtischen Mitarbeitenden sank 2023 im Vergleich zum Vorjahr zwar um 0,2 Jahre. Es lag aber mit 44,9 Jahren immer noch deutlich über dem schweizweiten Durchschnitt von 42,2 Jahren.


Kürzere Arbeitszeit für Assistenzärzte der Chirurgie in Uster

heu. In der Chirurgie des Spitals Uster arbeiten die Assistenzärztinnen und -ärzte ab dem 1. August nur noch 46 Stunden. Davon sind 42 Stunden für die klinische Tätigkeit, also Dienstleistungen rund um die Patientenbetreuung, und 4 Stunden für die strukturierte Weiterbildung vorgesehen. Bisher galt eine Arbeitszeit von 50 Stunden.

Vital Schreiber, Chefarzt Chirurgie und Viszeralchirurgie und Departementsvorsteher Operative Disziplinen am Spital Uster, wird in einer Mitteilung des Spitals vom Dienstag (30. 7.) wie folgt zitiert: «Ich bin überzeugt, dass auch in der Chirurgie zeitgemässe Arbeitszeiten möglich sind.»

Das Spital habe die Reduktion der Arbeitszeit in der Chirurgie schon länger anvisiert und sei mit diesem Anliegen auf die Zürcher Sektion des Verbands der Assistenz- und Oberärzte (VSAO) zugegangen. Anschliessend sei die Einführung der 42+4-Stunden-Arbeitswoche gemeinsam vorbereitet und durch den VSAO Zürich aktiv begleitet worden. Dabei habe der Fokus auf der Optimierung von Dienstplänen, der Reduktion von Administration und effizienter Weiterbildung gelegen. Beim Verband reagierte man erfreut auf den Entscheid des Spitals.

Das Spital folgt mit der Reduktion der Arbeitszeit einer Forderung des Zürcher VSAO. Dieser hatte zusammen mit der Chirurgen-Gesellschaft des Kantons Zürich eine Task-Force gebildet, um dem Ärztemangel entgegenzuwirken und Nachwuchs zu gewinnen.

Die Arbeitszeit der Assistenzärzte war auch in der Politik ein Thema. Der Kantonsrat Benjamin Walder (Grüne, Wetzikon) hatte eine entsprechende parlamentarische Initiative eingereicht. Diese hatte der Kantonsrat im April vorläufig unterstützt.

Walder ist Medizinstudent. Er argumentierte im Rat, dass Ärztinnen und Ärzte im Median 57 Stunden pro Woche arbeiteten, was illegal und gesundheitsschädigend sei: «Wie soll die Ärzteschaft die Bevölkerung heilen, wenn sie selber krank ist?» Die Arbeitszeit zu reduzieren, sei ohne zusätzliches Personal und Mehrkosten möglich, wenn Ärzte sich weniger mit Bürokratie und Leerläufen herumschlagen müssten.


Die Halterauskunft zu einem ZH-Kontrollschild kostet neu einen Franken

sho. Autokennzeichen mit einer niedrigen oder runden Nummer spülen seit Jahren Geld in die Zürcher Staatskasse. So erzielte vor kurzem das Kontrollschild «ZH 24» bei einer Versteigerung den stolzen Preis von 299 000 Franken. In Zukunft will das kantonale Strassenverkehrsamt zudem Schilder, sofern diese nicht schon in Umlauf sind, mit einer Zahlenfolge nach Wunsch abgeben, gegen einen festen Betrag.

Jene hingegen, die wissen wollen, wer die Halterin oder der Halter eines bestimmten, auch x-beliebigen Kennzeichens ist, müssen ab dem 5. August neu 1 Franken pro Abfrage bezahlen. Das hat als Erstes das Portal «Inside Paradeplatz» (IP) berichtet.

Der Grund liegt in einer Umstellung auf eine neue Haupt-Software. Diese umfasst keine eigene Lösung mehr, um sogenannte Halterauskünfte kostenlos abzugeben, wie das Strassenverkehrsamt IP mitteilt.

Ab der kommenden Wochen müssen Interessierte deshalb über die Website eautoindex.ch nach Haltern und Halterinnen suchen, wenn etwa ein Wagen den für sie reservierten Parkplatz belegt. Diesen kostenpflichtigen Weg ohne Mengenrabatt muss man bereits in einem guten Dutzend anderer Kantone beschreiten.

Bis anhin war es möglich, den Zürcher Autoindex kostenlos nach bestimmten ZH-Kennzeichen zu durchsuchen. Allerdings konnten Halterinnen und Halter ihre Daten sperren lassen.


Kanton Zürich hat umstrittenes Radio Lora mit über 70 000 Franken unterstützt

zge. Der Zürcher Alternativsender Radio Lora steht in der Kritik. Eine Recherche der NZZ hatte an den Tag gebracht, dass die Station gewaltverherrlichende und antisemitische Inhalte sendete und Verherrlichern von Terror eine Plattform bot. Dies, obwohl der Sender aufgrund seiner Konzession zu einem ausgewogenen Programm verpflichtet wäre.

Der NZZ-Bericht hatte zur Folge, dass auf Bundes-, Kantons- und Gemeindeebene politische Anfragen zum Sender und zu seinem Programm eingingen.

Der Bundesrat hat bereits geantwortet, jetzt hat auch die Zürcher Kantonsregierung Stellung genommen. Daraus geht hervor, dass Radio Lora von 2016 bis 2023 insgesamt 73 000 Franken an Förderbeiträgen vom Kanton Zürich erhalten hatte.

Neben einem Anerkennungspreis in der Höhe von 10 000 Franken handelte es sich um 6 Zahlungen von insgesamt 35 000 Franken von der Fachstelle Kultur sowie um 2 Zahlungen über gesamthaft 28 000 Franken von der Fachstelle Integration.

Ein weiterer Förderantrag im Umfang von 7000 Franken für ein Musikprojekt sei derzeit bei der Fachstelle Kultur in Prüfung.

Auf Radio Lora wurden unter anderem Flugzeugentführerinnen gedacht und bewaffnete Angriffe auf Zivilpersonen gutgeheissen. Weiter wurde immer wieder ein Lied gespielt, das Terroranschläge verherrlichte.

Die Regierung schreibt in ihrer Antwort, dass sie keine Aufrufe zu Gewalt oder Anstachelungen zu Hass dulde. Antisemitische und andere rassistische Äusserungen jeglicher Art würden verurteilt.

Wie genau diese Haltung in die Vergabe von künftigen Geldern einfliessen wird, lässt die Regierung offen. Der Entscheid über die beantragten 7000 Franken für das Musikprojekt liege in der Kompetenz der Fachstelle Kultur. Diese werde «nach bewährten Kriterien» entscheiden.

Sonja Rueff-Frenkel (FDP, Zürich) wollte mit ihrer Anfrage auch vom Regierungsrat wissen, wie es zur Verleihung des Anerkennungspreises an Radio Lora gekommen sei und ob dabei das Programm nicht berücksichtigt worden sei.

Die Regierung nimmt zum Auswahlprozess keine Stellung. Sie schreibt lediglich, dass sie daran nicht beteiligt gewesen sei, weil dafür eine Jury eingesetzt worden sei. Die Jury habe aus einem Künstler bestanden, einem Mitglied der Kulturförderungskommission, einem Kulturvermittler, einer Kulturwissenschafterin und einer Journalistin.


7000 Unterschriften gegen Baumfällung

mvl. Die Tage der 63 Rosskastanien am Neumühlequai in Zürich sind gezählt. So hat es das Tiefbaudepartement unter Stadträtin Simone Brander (SP) im Juni entschieden. Grund ist der Bau eines Abwasserkanals.

Dagegen regt sich nun Widerstand. Der Verein Klimastadt Zürich hat eine Petition gestartet und fordert von Brander den Erhalt der Kastanienbäume am Neumühlequai.

Die Baumfällungen seien unvereinbar mit den städtischen Zielen zur Hitzeminderung. «Bäume mit grossen Baumkronen kühlen die Umgebung, spenden Schatten, reinigen die Luft und absorbieren Treibhausgase. Jungbäume brauchen Jahrzehnte, bis sie den Umwelt-Nutzen alter Bäume erreichen.» Alles Argumente, die Simone Brander gerne selbst vorbringt, wenn es um die Klimastrategie der Stadt geht.

Die Baumreihe muss nicht direkt wegen des Kanalbaus weichen. Vielmehr geht es darum, dass die grösste Sanitätswache von Schutz und Rettung am Neumühlequai während der Bauzeit vollumfänglich zugänglich bleiben muss. Die Rettungsfahrzeuge können nicht auf der Logistikspur der Baustelle geführt werden. Deshalb ist eine provisorische Spur für sie geplant. Dort, wo heute die Bäume stehen.

Die Stadt schreibt, sie habe «verschiedene Varianten» geprüft, um die Bäume zu erhalten, diese jedoch wegen unverhältnismässig längerer Bauzeiten und höherer Kosten verworfen.

Die Kastanien seien ohnehin in einem schlechten Zustand, und die Baumscheiben und der verfügbare Wurzelraum entsprächen «nicht mehr den heutigen Standards für ein optimales Wachstum». Das werde nach Ende des Kanalbaus anders sein. Dann würden 13 zusätzliche Bäume gepflanzt.

Den Verein Klimastadt überzeugt dies nicht. Er schreibt: «Kastanienbäume können bis zu 300 Jahre alt werden. Selbst wenn einige der 63 Bäume am Neumühlequai geschwächt sind, rechtfertigt dies nicht die Fällung der gesamten Baumreihe.» Rund 7000 Personen haben die Petition bisher unterschrieben.


Sound zulässig, Podcasts aber nicht – die VBZ erlauben Musikhören am Steuer definitiv

bai.

Die Trampilotin hört auf der Fahrt Heavy Metal? Beim Buschauffeur erklingt Ethnomusik? Was wie ein Scherz tönt, wird ab dem 1. August zum Alltag im öffentlichen Verkehr der Stadt Zürich gehören. Denn die Zürcher Verkehrsbetriebe (VBZ) haben einen Versuch zum Thema Musikhören im Führerstand erfolgreich abgeschlossen.

Das Pilotprojekt wurde von der Fachhochschule Nordwestschweiz wissenschaftlich begleitet. Die Untersuchung zeigte, dass das Musikhören im Führerstand einen positiven Einfluss auf die Fahrdienstmitarbeiter hat. Neben der Zufriedenheit der Trampilotinnen und Chauffeure spielte auch die Sicherheit im Verkehr eine zentrale Rolle.

Diese Testphase kam allerdings nicht bei allen Passagierinnen und Passagieren gut an. So schaltete sich im letzten November die SP-Nationalrätin Jacqueline Badran via Kurznachrichtendienst X in die Diskussion ein: «Seit wann genau ist es erlaubt, dass im Führerstand Heavy Metal bis Ethno-Gedudel läuft und die Leute im Bus ungefragt mit einem Soundteppich belästigt werden», fragte sie. Um rhetorisch anzufügen: «Haben wir darüber einmal abgestimmt? Absolut niemand ausser dem Chauffeur findet das gut.»

Wie sich nun jedoch zeigt, sehen das die meisten Passagiere des öffentlichen Verkehrs anders. Seitens der Fahrgäste habe es «nur sehr vereinzelt» kritische Rückmeldungen gegeben, schreiben die VBZ in einer am Donnerstag (18. 7.) versendeten Mitteilung.

Um das sichere Lenken des Fahrzeugs im Verkehr zu gewährleisten, haben die VBZ Vorgaben definiert: Das Musikhören ist nur bei begrenzter Lautstärke erlaubt. Das Hören längerer reiner Sprachbeiträge wie Podcasts oder Live-Übertragungen von Sportanlässen ist untersagt. Das Bedienen der Geräte während der Fahrt und die Nutzung mit Kopf- oder Ohrhörer sind verboten.

Die definitive Einführung soll laut dem Communiqué dazu beitragen, die Zufriedenheit der Belegschaft zu erhöhen und die VBZ, welche mit dem Fachkräftemangel kämpfen, als attraktiven Arbeitgeber zu stärken. Mit der Einführung kommen die VBZ und die Sozialpartner einem Wunsch der Mitarbeiter nach.


Das ÖV-Ticket künftig über Google Maps bestellen – Schweizer Premiere beim Zürcher Verkehrsverbund

bai. Wer Verbindungen im öffentlichen Verkehr via Google Maps sucht, dem wird sogleich das Logo des Zürcher Verkehrsverbunds (ZVV) angezeigt. Das gilt ab sofort auf dem Gebiet des ZVV.

Mit einem Klick auf das Logo werden Passagiere direkt zum passenden Ticket in der App des ZVV weitergeleitet. Die Bezahlung erfolgt über die in der App hinterlegten Zahlungsmittel.

Fahrgäste, welche die ZVV-App noch nicht installiert haben, landen beim Klicken auf das Logo im jeweiligen App-Store.

Es sei eine Premiere für die Schweiz, dass Fahrgäste mittels Link aus Google Maps direkt auf dem richtigen Ticket in der ZVV-App landeten, erklärt die ZVV-Sprecherin Cristina Maurer am Dienstag (16. 7.). Im Ausland gebe es schon vergleichbare In-App-Linkings, beispielsweise in Hamburg.

Die Integration vereinfache den Billettkauf für Passagiere, die Google Maps nutzten, erheblich. Die Funktion könnte auch für Touristinnen und Touristen eine Option sein. Die Kooperation biete darüber hinaus den Vorteil, dass Fahrgäste die Position ihres Busses oder Trams in Echtzeit auf Google Maps verfolgen könnten, ist in dem Communiqué des ZVV vom Dienstag zu lesen.

Digitale Lösungen stünden beim Bestreben des ZVV, den Zugang zum öffentlichen Verkehr zu vereinfachen, im Vordergrund. Dies, weil drei von vier Tickets mittlerweile digital gekauft würden, die meisten via Smartphone-App.

Auf die Frage, was mit allfälligen Datenspuren geschehe, welche ZVV-Nutzer bei Google hinterliessen, antwortet Cristina Maurer, dass zwischen dem ZVV und Google keine personenbezogenen Daten ausgetauscht würden. Es würden lediglich die Fahrplandaten zur Aufbereitung des passenden Tickets weitergegeben. Somit habe die Integration keinen Einfluss auf den Datenschutz. Dieser werde in den Kanälen beider Kooperationspartner gemäss den gesetzlichen Bestimmungen eingehalten.

Für jene, die ihr Ticket trotzdem lieber nicht mit der neuen Funktion lösten, gebe es weiterhin diverse Optionen. So die ZVV-App, den Online-Ticketshop oder die SBB-App, betont Maurer. Weiterhin existierten im ZVV-Gebiet 1400 Ticketautomaten, bediente Schalter und innovative Lösungen wie der telefonische Ticketverkauf. Nach einem Anruf beim Kundendienst ZVV-Contact oder unter der kostenlosen Nummer 0800 988 988 werde das gewünschte Ticket umgehend auf den Swiss Pass geladen. Ein Smartphone sei nicht notwendig.

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