Freitag, Oktober 4

Graubünden ist zum zweiten Mal Gastkanton am Sechseläuten

bai. Den Zürchern sagt man nach, dass sie das Engadin als Feriendestination lieben. Darum passt es gut, dass nicht etwa «nur» das Hochtal, sondern gleich der ganze Kanton Graubünden Gast ist am Sechseläuten 2026. Dies haben die Bündner Regierung sowie das Zentralkomitee der Zünfte Zürichs jüngst bekanntgegeben. Die Bündner hätten eine entsprechende Einladung der Zünfte angenommen.

Graubünden wird auf Zug als Gastkanton vom kommenden Frühling folgen. Letzterer Kanton steht Zürich ebenfalls nahe, allein schon aus geografischer Sicht. Diese Nähe betonte der Kanton Zug in der Mitteilung zum Gastauftritt: dieser werde die nachbarschaftlichen Beziehungen weiter stärken.

Zug und Graubünden sind beide zum zweiten Mal als Gastkantone am Frühlingsfest vertreten. In Graubünden sei die Freude, nach 20 Jahren wieder teilzunehmen, gross, heisst es in der Mitteilung.

Der Auftritt im Jahr 2004 stand unter dem Motto «Graubünden heizt ein». Der Böögg habe damals Konkurrenz erhalten, indem auch der «Hom Strom» (Strohmann) aus Scuol verbrannt worden sei. Auf dem Lindenhof richtete der Kanton zudem während vier Tagen sein eigenes «Zunfthaus zum Steinbock» ein.

Das Departement für Volkswirtschaft und Soziales beginne nun mit den Vorbereitungen für den Gastauftritt. Präsident des Organisationskomitees ist Regierungsrat Marcus Caduff: «Der Lindenhof wird fest in Bündner Hand sein. Und auch sonst wird Graubünden seine Spuren in Zürich hinterlassen», lässt er sich zitieren.

Das Zentralkomitee der Zünfte Zürichs lädt seit 1991 – aus Anlass der 700-Jahr-Feier der Eidgenossenschaft – jeden Frühling einen Kanton als Gast ans Sechseläuten ein. Der Gastkanton präsentiert sich auf dem Lindenhof während vier Tagen. Am Kinderumzug am Sonntag und am Umzug der Zünfte zum Feuer am Montag nimmt der Gast mit einer eigenen Delegation und typischen Sujets teil.


Justizdirektorin lässt IT-Beschaffung untersuchen

jhu. 16 Jahre lang brauchte die Zürcher Justizdirektion, um eine neue Software für den Justizvollzug zu beschaffen. Dabei kam es zu zahlreichen Problemen: Zweimal musste das Projekt abgebrochen werden. Inzwischen hat die Justizdirektion ein Produkt namens «Gina» gekauft, das 32,7 Millionen Franken kostet – und damit doppelt so viel, wie ursprünglich geplant war. Pikant ist auch, dass die Justizdirektion den Auftrag trotz der hohen Summe freihändig vergeben hat – also ohne eine offene Ausschreibung. Diese «Ausnahme» begründeten die Behörden mit dem hohen Zeitdruck.

Das Geschäft hat in der Vergangenheit immer wieder für Kritik gesorgt. Kantonsparlamentarier hatten der Justizdirektion und ihrer Vorsteherin Jacqueline Fehr (SP) mangelhafte Projektführung vorgeworfen und von einem «Scheitern mit Ansage» gesprochen. Auch medial gab es Kritik.

Fehr will die Vorwürfe nicht auf sich sitzen lassen. Sie hat am Donnerstag (3. 10.) bekanntgegeben, dass die kantonale Finanzkontrolle auf Wunsch der Justizdirektion die Beschaffung untersuchen wird. «Der Prüfbericht soll zeigen, ob die Vorwürfe in Bezug auf die Beschaffung stichhaltig sind», heisst es in der Mitteilung. Die Prüfung soll unter anderem die Fragen beantworten, ob die Behörden das Projekt «rechtmässig, zweckmässig und wirtschaftlich» umgesetzt hätten und ob die Justizdirektion dabei Fehler gemacht habe.


Hunderttausende von Smart Meters werden installiert – so können Kunden jederzeit ihren Energie- und Wasserverbrauch beobachten

bai. Die Stadtzürcher Energieversorger wie das Elektrizitätswerk und Energie 360° sowie die Wasserversorgung treiben in den nächsten Jahren die Ausstattung von Gebäuden mit intelligenten Verbrauchszählern, sogenannten Smart Meters, voran. Damit soll auch der Grundstein für ein intelligentes Stromnetz namens Smart Grid gelegt werden.

Die digitalen Zähler ermöglichen eine rasche Übermittlung von Daten zum Verbrauch von Strom, Wasser und Gas. Und zwar, ohne dass die Zähler wie bis anhin abgelesen werden müssen, wie das Departement der Industriellen Betriebe in einer Mitteilung vom Donnerstag (3. 10.) schreibt.

Smart Meters, so heisst es weiter, böten Eigentümern von Liegenschaften sowie der Kundschaft in den Bereichen Strom, Gas und Wasser eine verfeinerte Datenauswertung. So können sie etwa auf der Website «Mein EWZ» künftig ihren tagesaktuellen Stromverbrauch einsehen.

Beim Gas dasselbe: Ein Onlineportal liefert Informationen über den Gasverbrauch, was das Energiesparen laut Mitteilung unterstützt. Die Smart Meters für Wasser ermöglichen darüber hinaus die Ortung von Lecks und Rohrschäden.

Mit dem Einbau intelligenter Zähler mache man einen nächsten Schritt hin zur Digitalisierung der Versorgungsnetze – so lässt sich der Stadtrat und Departementsvorsteher Michael Baumer (FDP) im Communiqué zitieren.

Die Installationsarbeiten für die intelligenten Zähler in den Zürcher Kellern sind schon seit ein paar Monaten im Gang: Im August hat das Elektrizitätswerk damit begonnen. Schon seit Mai werden Smart Meters für die Wasserversorgung angebracht. Im April startete Energie 360° damit, und zwar an jenen Orten, an denen noch mindestens fünf Jahre Gas geliefert wird.

Die Installation intelligenter Stromzähler ist rechtlich vorgegeben: Gemäss der Energiestrategie 2050 des Bundes sind alle Schweizer Stromversorger verpflichtet, bis Ende 2027 mindestens 80 Prozent aller konventionellen Stromzähler durch Smart Meters auszutauschen. Die Elektrizitätswerke wollen in Zürich bis 2029 300 000 konventionelle Zähler durch Smart Meters ersetzen. Die Wasserversorgung baut bis im Jahr 2036 rund 33 000 intelligente Wasserzähler ein.

Die Datensicherheit sei gewährleistet, heisst es abschliessend. Sämtliche Daten würden für die Übermittlung verschlüsselt und anonymisiert.

Die Energieversorger informieren jeweils im Voraus über die Termine der Installation und auch über die Möglichkeiten der Smart Meters.

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