Sonntag, Februar 2

Der Mitte-Politiker möchte sich auf das Wallis konzentrieren, wo er im März wieder in die Kantonsregierung gewählt werden will. Das hat er am Sonntagnachmittag an einer Medienkonferenz verkündet.

«Zusammen. Für das Wallis»: So wirbt Christophe Darbellay derzeit auf Plakaten für seine Wiederwahl in die Kantonsregierung. Auf diese Wahl Anfang März will er sich nun auch konzentrieren – und nicht für die Mitte-Partei für den Bundesrat kandidieren. «Ich habe mich entschieden, dem Kanton meine Priorität zu geben», sagte Darbellay am späten Sonntagnachmittag an einer Medienkonferenz in Martigny.

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Zur Begründung nannte er seine vielen Vorhaben im Wallis sowie seine Familie. «Es gibt noch viel zu tun im Kanton.» Es sei ausser Frage gestanden, dass er die rund ein Dutzend offenen Baustellen in seinem Departement für Wirtschaft und Bildung an eine Nachfolge übergeben hätte, sagte Darbellay. Er nannte in diesem Zusammenhang unter anderem die Reform der Schulen und das Megaprojekt der Rhone-Begradigung.

Der vierfache Vater will Zeit für seine Kinder

Zudem habe er junge Kinder, sagte Darbellay. Mit seiner Ehefrau hat der 54-Jährige drei Kinder, mit einer anderen Frau einen achtjährigen Sohn. Einen Regierungsrat als Vater zu haben, das sei schon nicht einfach. Mit einem Bundesrat als Vater sei es noch schwieriger, den könne man nur jeden Mittwochabend sehen.

Die Entscheidung gegen eine Kandidatur für den Bundesrat traf Darbellay nach eigener Aussage erst am Sonntagmorgen. Er fälle wichtige Entscheide gern Sonntagmorgens, sagte Darbellay gewitzt. Ins Gespräch gebracht für eine Kandidatur hatte er sich bereits Mitte Januar. Im Westschweizer Radio RTS sagte Darbellay, er habe der Leitung seiner Mitte-Partei sein Interesse an einer Kandidatur bekundet und überlege nun.

In den vergangenen zwei Wochen machten aber andere potenzielle Kandidaten Schlagzeilen. Eine nach dem anderen sagte ab, zuletzt die Luzerner Ständerätin Andrea Gmür und der Zürcher Nationalrat Philipp Kutter. Einzig der Bauernpräsident Markus Ritter gab am Dienstag offiziell seine Kandidatur bekannt.

Der Instinktpolitiker Darbellay zögerte lange

Dass der Instinktpolitiker Darbellay so lange überlegte, ohne seinen Entscheid kundzutun, war bemerkenswert. Und das sagte er auch selbst: «Das ist schon aussagekräftig gewesen.» Es zeige, dass zwei Herzen in seiner Brust geschlagen hätten, eines fürs Wallis, eines für die Schweiz.

Am Ende entschied sich Christophe Darbellay für seine Heimat, auch mit dem Ort der Medienkonferenz: Er lud nach Charrat ein, das mittlerweile ein Ortsteil von Martigny ist – und das Dorf ist, in das seine Vorfahren vor 80 Jahren über die Berge eingewandert seien, wie Darbellay zu Beginn seiner Stellungnahme sagte.

Mehr folgt.

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