Mittwoch, November 27

Nachdem sich die Schotten knapp für den Verbleib in der Union mit Grossbritannien entschieden, legte Alex Salmond sein Amt nieder. Er galt als charismatisch, war aber auch umstritten.

(dpa) Der frühere schottische Regierungschef Alex Salmond ist gestorben. Das meldete unter anderem die Nachrichtenagentur PA. Auch die BBC und Sky News berichteten über den Tod des 69-Jährigen, der als einer der prominentesten Befürworter eines unabhängigen Schottlands galt. Premierminister Keir Starmer würdigte Salmond als «monumentale Figur in der schottischen und britischen Politik». Die Polizei in Schottland habe den Tod Salmonds bestätigt, sagte eine britische Regierungssprecherin auf dpa-Anfrage.

Während Salmonds Amtszeit als Regierungschef in Edinburgh (2007 bis 2014) hielt der britische Landesteil 2014 ein Referendum über die Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich ab. Die Schotten entschieden sich mit 55 zu 45 Prozent knapp für den Verbleib in der Union mit Grossbritannien. Salmond legte sein Amt als First Minister und Chef der Schottischen Nationalpartei SNP daraufhin nieder.

Salmond gründete neue Partei

Später trat er angesichts von Missbrauchsvorwürfen früherer Mitarbeiterinnen aus der Partei aus und überwarf sich mit seiner Nachfolgerin und politischen Ziehtochter Nicola Sturgeon. Die Vorwürfe hatten vor Gericht jedoch keinen Bestand. Salmond wurde Chef einer neuen Unabhängigkeitspartei namens Alba, die aber nur geringen Erfolg an den Wahlurnen hatte.

Salmond galt als charismatisch, war aber auch umstritten. Für Kritik sorgte unter anderem, dass er nach seinem Ausscheiden aus der schottischen Regierung bei dem russischen Sender RT (früher als Russia Today bekannt) eine Sendung moderierte. Die Todesursache blieb zunächst unklar. Die BBC berichtete, Salmond sei am Samstag nach einer Rede auf einer internationalen Konferenz in Nordmazedonien kollabiert.

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