Nach einer eindrücklichen Leistung am Strassenrennen holt sich Pogacar den dritten grossen Titel in dieser Saison. Marc Hirschi wird als bester Schweizer sechster.
(sda) Tadej Pogacar gewinnt im Strassen-Rennen an den Rad-WM in Zürich das Regenbogen-Trikot. Der Slowene siegt nach einer eindrücklichen Solofahrt.
Als bester Schweizer kommt Marc Hirschi als Sechster mit der ersten Verfolgergruppe ins Ziel. Silber holte überraschend der Australier Ben O’Connor, Bronze der Titelverteidiger Mathieu van der Poel.
Hirschi versuchte sich in der Schlussrunde mehrmals, sich im Rücken von Pogacar von den Begleitern abzusetzen. Er kam aber nicht durch. Im Sprint um die Medaillen war er chancenlos.
Pogacar schloss mit dem WM-Titel eine weitere Lücke in seinem eh schon überragenden Palmarès. Der dreifache Sieger der Tour de France wollte den WM-Titel von Zürich unbedingt und schnappte ihn sich mit einem Husarenritt. Die Strecke mit 273 km Länge, mit teils brachialen Anstiegen verteilt auf fast 4500 Höhenmeter, und mit einem ständigen Auf und Ab ermöglichte eine imposante Solofahrt.
Der 26-jährige Slowene hatte schon 100 km vor dem Ziel die Muskeln spielen lassen. Es sollte sich als einen vorentscheidenden Angriff herausstellen. In einem längeren Anstieg in Witikon liess er sämtliche Co-Favoriten stehen und schloss zur Spitzengruppe auf. Dort sorgte Team-Kollege Jan Tratnik, ein starker Zeitfahrer, fürs Tempo, ehe Pogacar 78 km vor dem Ziel auch diese Gruppe in die Einzelteile zerlegte.
Auch hinten im Feld war bereits 50 km vor Schluss an eine koordinierte Nachführarbeit nicht mehr zu denken. Auf dem coupierten Parcours fuhr nur noch jeder auf eigene Rechnung, obwohl sich dann Hirschi, der Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel und der Titelverteidiger Mathieu van der Poel in einer Gruppe fanden.