Sonntag, Oktober 13

Er scheiterte mit der Idee, aus der Grossbank das Netflix der Vermögensverwaltung zu machen. Kurz nach der Übernahme der CS nahm seine Zeit bei der UBS ein jähes Ende. Jetzt wird Hamers Berater und Investor beim Fintech Arta Finance.

Ralph Hamers hat einen neuen Job. Der ehemalige Chef der UBS wird externer Berater beim digitalen Vermögensverwalter Arta Finance. Gleichzeitig beteiligt sich der 58-Jährige auch am Fintech-Unternehmen.

Der Job bei Arta Finance ist die erste Verpflichtung, welche Hamers nach seinem jähen Ende bei der Grossbank im März 2023 öffentlich macht. Kurz nach der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS musste er damals seinen Posten für Sergio Ermotti räumen, weil man ihm die Integration der CS nicht zutraute.

Nach seinem Abgang wurde er immer wieder als Kandidat genannt, unter anderem als Julius Bär einen neuen CEO suchte. Nun wird es zwar nichts aus einem weiteren prestigeträchtigen Chefposten – dafür steigt er bei einem durchaus prestigeträchtigen Startup ein. Hinter Arta Finance stehen ehemalige Führungskräfte von Google. Zu den Investoren gehören Eric Schmidt, ehemals CEO von Google, und Michael Miebach, CEO von Mastercard.

Das Fintech verwaltet sein Geld in Singapur und steht weltweit Investoren mit einem Vermögen von mindestens 1 Million Dollar offen. Wie hoch der Anteil von Hamers an Arta ist, ist nicht bekannt.

Hamers war zur UBS geholt worden, um die Grossbank technologisch voranzubringen. Dort redete er zwar viel vom «Purpose» eines Unternehmens. Doch er scheiterte mit seiner Idee, die träge Bank zum Netflix der Vermögensverwaltung zu machen. Der Verwaltungsrat legte gegen den bereits beschlossenen, milliardenteuren Kauf des Robo-Advisors Wealthfront das Veto ein.

Jetzt kann Hamers beweisen, dass er das digitale Geschäft eben doch versteht. In einer Mitteilung betont er die grossen Chancen, die Arta Finance habe. Die Plattform sei mehr als bereit, ihren Platz unter den weltweit führenden Vermögensverwaltern einzunehmen. Das liest sich schon fast wie eine Kampfansage an seine ehemalige Arbeitgeberin. Leicht wird die Aufgabe nicht: Die UBS ist heute die weltweit grösste Vermögensverwalterin für vermögende Einzelpersonen.

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