Montag, Oktober 14

Die sechs Mitglieder der Jungen Tat, die im September einen Strafbefehl erhalten haben, weigern sich, die Geldstrafe zu zahlen. Jetzt droht ihnen der Prozess.

neo. /(sda) Die sechs Exponenten der rechtsextremen Gruppierung Junge Tat wollen die Geldstrafen, die ihnen von der Zürcher Staatsanwaltschaft auferlegt wurden, nicht bezahlen. Dies gaben sie in einem Video auf der Plattform X bekannt.

«Wir werden diese Repression nicht auf uns sitzenlassen», sagte ein Mitglied der Jungen Tat in dem Video. Damit werde die Meinungsfreiheit eingeschränkt. Somit dürfte es erstmals zu einem Gerichtsprozess gegen Vertreter der Jungen Tat kommen.

Die Zürcher Staatsanwaltschaft hatte die sechs Männer Ende September per Strafbefehl zu Geldstrafen zwischen 100 und 180 Tagessätzen verurteilt. Insgesamt kämen für die sechs Rechtsradikalen Strafen in der Höhe von 70 000 Franken zusammen.

Gemäss Staatsanwaltschaft machten sich die Mitglieder der Jungen Tat unter anderem der Rassendiskriminierung, der Störung der Glaubens- und Kultusfreiheit, des Landfriedensbruchs und des Vergehens gegen das Sprengstoffgesetz schuldig.

Die Zürcher Justiz wies ihnen mehrere Delikte nach, die in unterschiedlicher Zusammensetzung zwischen Februar 2022 und April 2024 begangen wurden. Sie hatten etwa versucht, im Juni 2022 den Gottesdienst des Pride-Festivals zu stören. Dabei wollten sie ein weisses Holzkreuz auf einem Betonsockel in die Kirche tragen.

Im Oktober 2022 kam es auch bei einer Vorlesestunde von Dragqueens für Kinder im Zürcher Tanzhaus zu einer Störaktion. In Winterthur schlichen sich die Rechtsextremisten zudem – als Handwerker getarnt – auf das Dach des Einkaufs- und Kinozentrums Kesselhaus und hängten ein Transparent auf. Darauf warben sie grossflächig für «Remigration», also die Ausschaffung von Ausländern.

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