Freitag, September 20

Nun, da die Tage wieder kürzer werden, ist es umso schöner, in Restaurants, Bars oder Cafés zu verweilen, die mit Abendsonne punkten können. Die Tipps unserer Redaktion.

Das Tanzhaus und das «Nude» an der Limmat

Das Tanzhaus ist nicht nur im Sommer ein wunderbarer Ort, um das Lebensgefühl am Limmatufer zu erspüren. Sind es sonst die Badenden, die nach dem Schwumm noch für ein Getränk unter den gelben Sonnenschirmen Platz nehmen, halten im Herbst die Spaziergänger und Hündeler an, um sich in der Abendsonne zu verköstigen. Wer direkt am Weg vor der Café-Bar «Nude» sitzt, bekommt sicher noch ein paar Strahlen ab, die jedoch von den ersten Herbstblättern an den Bäumen leicht abgefangen werden. Auf der Terrasse des Tanzhauses (man erreicht sie unten vom «Nude» über eine Treppe) sieht es noch heller aus; bis etwa 18 Uhr 45 sitzen wir hier oben an einem Sonntag Anfang September und blinzeln bei einem Drink, den wir uns zuvor an der Bar geholt haben, direkt in die Sonne, die sich nach und nach dann hinter dem Siloturm gegenüber versteckt.

Nude, Wasserwerkstrasse 127a, Zürich, Montag bis Sonntag, 922 Uhr.

Text: Kerstin Netsch

Die Kunsthaus-Bar am Heimplatz

Im Hochsommer ist es manch einem zu heiss, auf den Aussenplätzen der Kunsthaus-Bar zu verweilen. Umgeben vom Strassenasphalt und der mächtigen Fassade des Chipperfield-Baus aus Liesberger Jurakalkstein heizt hier die Sonne ordentlich ein. Sie strahlt nämlich praktisch den ganzen Tag ungestört auf diesen für Zürich nicht zu überlaufenen Ort. Ideal also, auf die goldenen Herbsttage hin ein Plätzchen zu finden, um noch etwas Sonne zu tanken. Die Aussicht auf den Heimplatz ist zwar weniger idyllisch als am See oder in einem Garten, jedoch gibt es mit den Tramhaltestellen, dem Kiosk, dem Strassenverkehr und den Passanten von Supermarkt und Kunsthaus genug Spannendes zum Beobachten. Werden einem die Temperaturen doch einmal zu hoch, kann man dank den grossen, hohen Fenstern auch im Inneren der Bar die Abendsonne geniessen.

Abendsonne vor der Kunsthaus-Bar am Heimplatz.

Kunsthaus-Bar, Heimplatz 5, Zürich, Dienstag 8–19 Uhr, Mittwoch und Freitag 821 Uhr, Donnerstag 823 Uhr. Samstag 9–21 Uhr, Sonntag
919 Uhr.

Text: Kim Dang

«Collana Bar e Caffè» auf dem Sechseläutenplatz

Sonnige Plätze ohne Schattenwurf mit viel Umschwung und Weitsicht sind in der Stadt Zürich rar gesät. Auf der Sonnenterrasse der «Collana Bar e Caffè» auf dem Sechseläutenplatz blickt man auf die Oper, spürt in naher Distanz den See glitzern, hört dem Treiben der Stadt zu, sieht Kinder hin und her flitzen oder Teenager picknicken. Vor allem aber: Hier kann man sein Gesicht noch lang in die Sonne strecken. Der Platz ist, sofern keine Veranstaltungen stattfinden, luftig und gehört zu den wenigen in der Stadt, an denen man das Gefühl haben kann, nicht im Dichtestress zu ersticken. Das «Collona» ist unaufgeregt, solid und hat ein Publikum, das sich nicht in eine Schublade stecken lässt.

Der kreisrunde Bau bietet von 11 bis 22 Uhr zum Aperitivo eine vielfältige Snack-Karte, die einen späteren Restaurantbesuch an einem anderen Ort aber durchaus überflüssig machen könnte: Burger und Pasta gehören dazu, Salate und Focaccia, Tatar oder Blumenkohl-Steak und vieles mehr. Die Getränkekarte ist gross und reicht vom «Sprizz» in allerhand Geschmacksvarianten bis zu Negronis, Bier und Wein. Wer keine Lust auf Alkohol hat, findet eine grosse Auswahl an alkoholfreien Cocktails.

Collana Bar e Caffè, Theaterstrasse 9, Zürich, Montag bis Sonntag 923 Uhr, Essen bis 22 Uhr.

Text: Ulrike Hug

«Rio Bar» an der Gessnerbrücke

In der Rio Bar wird einem aufs Neue bewusst, dass Zürich kleiner ist, als es eigentlich sein will. Das Lokal befindet sich nämlich ungefähr gleich weit von der Bahnhof- wie von der Langstrasse entfernt, den beiden Meilen der Limmatstadt, die gegensätzlicher kaum sein könnten. Ungefähr in der Mitte liegt die «Rio Bar». Ein sonniger Fleck auf der Inselspitze, an welcher der Schanzengraben in die Sihl mündet.

Auf der Terrasse finden 90 Personen Platz. Oft sind die Tische bei Ankunft fast alle besetzt, so dass man sich manchmal zu zwei fremden Personen hinzusetzt. Bestellt wird drinnen an der Bar. Neben Kaffee und Bier gibt es hier täglich hausgemachte Wähen und Salate sowie Apéro-Plättli.

Rio Bar, Gessnerallee 17, Zürich, Montag bis Freitag 8–24 Uhr, Samstag 924 Uhr, Sonntag 10–24 Uhr.

Text: Claude Menzi

«Hillz» auf dem Üetliberg

Für diejenigen Bewohner der Stadt Zürich, die im Herbst und Winter am Abend bereits früh im Schatten des Üetlibergs weilen, gibt es eine Lösung: hinauf auf den Hausberg und dort, gleich neben der Endhaltestelle der Üetlibergbahn, ins Restaurant «Hillz» einkehren. Dieses liegt nämlich auf der «hinteren», also der von der Stadt abgewandten Seite des Üetlibergs.

Beim Eingang riecht es angenehm nach Rauch, er kommt aus der rostigen Feuerschale. Hier wählt man, ob man draussen auf der Terrasse oder drinnen, zum Beispiel im hellen Wintergarten, sitzen möchte. Innen macht man es sich an Massivholztischen, auf einer schlangenförmigen Sitzbank, Brockenhaus-Stühlen oder einem der schicken Lounge-Sessel bequem. Nachmittags (die Küche schliesst um 17 Uhr) sind ein frisch gemahlener Kaffee und Glace (von der Gelateria Leonardo, Stallikon) empfohlen. Auch alle anderen Speisen sind gut deklariert und beschrieben: Das Entrecôte ist von der Metzgerei Angst, es gibt ein Fondue mit Hausmischung oder eine Pinsa, deren Teig viele Stunden fermentiert hat. Wer genug «Licht» getankt hat, wagt sich zu Fuss, per Bike oder Bahn wieder hinunter in die Stadt. Am nächsten Tag erinnert einen der Rauchduft der Kleider ans «Hillz».

Hillz, Gratstrasse, Stallikon, Montag und Dienstag geschlossen, Mittwoch bis Samstag 1020 Uhr, Sonntag 10–18 Uhr.

Text: Claudio Gmür

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