Donnerstag, Mai 22

Welcher Klub steigt direkt ab? Für die Grasshoppers, den FC Winterthur oder Yverdon heisst es nach der letzten Runde: Lichterlöschen in der höchsten Spielklasse.

Nervenkitzel pur: Für den FC Winterthur, die Grasshoppers und Yverdon ist am Donnerstagabend alles möglich: Abstieg, Ligaerhalt oder Barrage gegen den FC Aarau. Yverdon und GC liegen vor der letzten Runde in der Relegationsgruppe punktgleich einen Punkt hinter Winterthur, alle drei Teams spielen ab 20 Uhr 30 im eigenen Stadion. Die Affichen: Yverdon-FCZ, GC-St. Gallen und Winterthur-Sitten.

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Der GC-Trainer Oral sieht ein lockeres Team

Der GC-Coach Tomas Oral kennt sich aus mit Situationen, in denen es um alles oder nichts geht. In unteren Ligen in Deutschland hat der 52-Jährige schon den einen und anderen Auf- und vor allem Abstieg erlebt. So strengte sich Oral am Dienstag vor den Medien nach Kräften an, gute Laune zu verbreiten, viel zu reden – und nichts zu sagen. «Ich gehe davon aus, dass ich einen schönen Tag erleben werde», orakelte Oral.

Seine Taktik gegen St. Gallen? Das Team wolle das Spiel gewinnen. Was ist mit Giotto Morandi, der kaltgestellt worden sein soll? Der stehe nicht zur Verfügung, er müsse zuerst bei der medizinischen Abteilung nachfragen, was den Spieler plage. «Die Mannschaft ist locker, sie trainiert gut und zieht mit», sagt Oral. Er ist nicht der erste Trainer, der von schönem Sommerwetter berichtet, wenn es draussen schneit.

Die Niederlage am Samstag in Sitten hat wenig Anhaltspunkte dafür geliefert, dass Oral und seine Mannschaft gegen St. Gallen die nötige Widerstandskraft für einen Sieg herbeizaubern können. Vielleicht ist das aber gar nicht nötig. Verliert Yverdon, kann sich GC eine hohe Niederlage leisten – und würde trotzdem die Barrage gegen Aarau absolvieren. Verlieren Yverdon und Winterthur, würde GC gar ein Remis genügen für die direkte Rettung.

Weil auch dieses Szenario möglich ist, versucht Oral nichts aus der GC-Wagenburg dringen zu lassen. In welchem Stadion eine allfällige Barrage stattfindet? Die Antwort unterliegt strenger Geheimhaltung. Weil der Letzigrund besetzt ist, müsste GC ein Stadion suchen. St. Gallen, Wil, und Winterthur haben abgesagt, auch Schaffhausen bietet kein Gastrecht. «Aus logistischen und polizeilichen Erwägungen wird das Spiel nicht bewilligt», sagt Tomeo Bettini, Schaffhauser Bereichsleiter Sicherheit. Und selbst die Frage, ob Pascal Schürpf beim letzten Heimspiel vor seinem Rücktritt verabschiedet wird, bleibt unbeantwortet. Vielleicht, weil ohnehin die halbe Mannschaft den Klub verlassen wird.

Steigt auf der Schützenwiese die nächste Party?

So angespannt die Gemütslage beim Rekordmeister ist, so erwartungsfroh scheint die Stimmung in Winterthur zu sein. Die Schützenwiese wird gegen Sitten einmal mehr ausverkauft sein, die Aufholjagd hat das Team des Trainers Uli Forte beflügelt. Am Samstag feierten die Mannschaft und das Publikum das späte 2:2 gegen Yverdon, als wäre der FCW gerade Meister geworden. Folgt eine nächste Party?

Für Yverdon war der späte Ausgleich in Winterthur hingegen ein Schlag in die Magengrube vor dem finalen Showdown gegen den FC Zürich. Eine «grosse Frechheit» nannte Yverdons Mittelfeldspieler Antonio Marchesano den späten Penaltypfiff; der Klub legte bei der Liga Beschwerde gegen den Entscheid ein. Marchesano fehlt gegen Zürich gesperrt, und auch der zweite Kreativspieler Varol Tasar fällt wegen eines gerissenen Kreuzbands aus. Yverdon hat in dieser Saison alle drei Partien gegen den FCZ verloren. Das hat jedoch nichts zu bedeuten. Denn am Donnerstagabend ist für alle alles möglich.

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