Die ersten Blüten des Frühlings sind essbar und liefern trotz lieblicher Farbe eine überraschend kräftige Würze. Wie sich Magnolienblüten kulinarisch nutzen lassen.

Die prächtigen Magnolienblüten sind die ersten Blüten, die sich im Garten öffnen. Eigentlich sind sie fast zu schön zum Essen, mit ihrem zart-knackigen Blatt und dem bitter-blumigen Aroma sind sie aber eine kulinarische Entdeckung.

Der Allrounder in der Küche ist die weiss-rosa Tulpenmagnolie, die hierzulande am häufigsten wächst und irgendwo zwischen saftig-blumig und frisch-pfeffrig wie Ingwer oder Nelke schmeckt. Gegessen werden die Blütenblätter – am schmackhaftesten sind sie, wenn sie noch jung sind, also als Knospen oder gerade aufgeblüht. Denn wie bei den meisten essbaren Blüten gilt auch für jene der Magnolie: Je älter sie werden, desto bitterer ist ihr Geschmack. Und der unterscheidet sich wiederum je nach Sorte.

Die Blüten können frisch gegessen, gekocht, eingelegt oder als Tee getrocknet verwendet werden. Am einfachsten und am schnellsten ist die Zubereitung eines aromatischen, pinken Zuckers: Dazu mixt man 250 Gramm Kristallzucker mit 80 Gramm Blütenblättern zu einem feinen Zucker. Er verfeinert Kuchen und Crèmes oder bringt eine blumige Süsse in einen Tee.

Salzig können Magnolienblüten anstelle von eingelegtem Ingwer verwendet werden, etwa in Tempurateig getaucht und frittiert oder unter Salate gemischt. Besonders lecker schmeckt ein Bittersalat, der grosszügig mit Blüten ausgarniert wird.

Wer kürzlich durch Instagram scrollte, kam nicht am Magnolien-Champagner vorbei. Dabei handelt es sich um einen fermentierten Magnoliensirup, der durch Gärung kleine Bläschen entwickelt und wie Champagner im Glas perlt. Etwas einfacher geht ein Sirup, wie im Rezept weiter unten beschrieben. Auch er schmeckt wie Frühling im Glas.

5 Facts zu Magnolienblüten:

  • Magnolienblätter schmecken blumig bis pfeffrig oder zitronig.
  • Je jünger die Blüte, desto zarter, je älter die Blüte, desto bitterer im Geschmack.
  • Können eingelegt, fermentiert oder roh verzehrt werden.
  • Die in der Schweiz häufigste Magnoliensorte Tulpenmagnolie ist essbar.
  • Die Blüten sind seidig und trotzdem knackig.

Zwei Rezepte mit Magnolienblüten:

Magnoliensirup

Zutaten für eine 2-dl-Einmachflasche:

25 g Magnolienblüten
150 g Zucker
150 ml Wasser

Zubereitung:

Zucker und Wasser in einen Topf geben und auf kleiner Flamme erhitzen, bis der Zucker vollständig aufgelöst ist.

Die Magnolienblüten zugeben und zugedeckt zwanzig Minuten leicht zu einem Sirup einköcheln lassen.

Den Sirup durch ein Sieb in eine sterilisierte Flasche abseihen. Verschliessen und abkühlen lassen.

Eingelegte Magnolienblätter

Zutaten für ein Einmachglas von zirka 3 dl

3–4 Handvoll frische Magnolienblüten
250 ml Reisessig
3 EL Vollrohrzucker
½ TL Salz

Zubereitung:

Blütenblätter abzupfen und in das Einmachglas geben.

Reisessig mit dem Zucker und dem Salz erhitzen, eine Minute köcheln lassen.

Einmachflüssigkeit ins Glas geben. Den Deckel verschliessen und Glas erkalten lassen. Magnolienblüten mindestens einen Tag lang ziehen lassen.

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