Der neuerliche Rückzieher des US-Präsidenten Donald Trump sorgt für eine Erholung an den Börsen. Das Risk Barometer von The Market signalisiert weiterhin grosse Zurückhaltung unter den Marktteilnehmern.

Das Aufatmen war förmlich zu hören: Nachdem US-Präsident Donald Trump zwischenzeitlich den US-Notenbankvorsitzenden Jerome Powell ins Visier genommen hatte und verkündete, er wolle ihn entlassen, machte er zu Beginn der vergangenen Woche einmal mehr einen Rückzieher. Auf eine Interviewfrage antwortete er, er habe keine Absicht, den Notenbankchef abzusetzen, was die Börsen mit kräftigen Kursavancen quittierten.

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Gleichzeitig erholte sich der Dollar etwas von seiner jüngsten Schwäche, während sich die Risikoaufschläge auf riskantere Anleihen wieder verengten. Für Unterstützung sorgten auch Trumps mildere Töne im Handelskrieg und Andeutungen, dass die Zölle auf chinesische Importe wieder gesenkt werden könnten.

Eindrückliche Erholung

Angesichts dieser Entspannung verzeichneten die globalen Aktienmärkte in der vergangenen Woche eine kräftige Gegenbewegung. Der Weltaktienindex von MSCI legte um 4% zu, wobei die Industrieländer (+4,1%) besser abschnitten als die Schwellenländer (+2,7%).

Spitzenreiter war indes der Nasdaq 100 mit einem Wochenplus von 6,4%, gefolgt vom Dax (+4,9%) und dem US-Leitindex S&P 500 (+4,6%). Der Euro Stoxx 50 (+4,4%) verzeichnete ebenfalls einen deutlichen Anstieg.

Immer noch erfreulich, wenngleich etwas weniger schwungvoll, war die Kursentwicklung beim Schwellenländerindex von MSCI (+2,7%) sowie beim Swiss Market Index (+2,4%), die die hinteren Plätze der Rangliste belegen. Das Schlusslicht bildete der Londoner FTSE 100, der die Woche dennoch mit einem Zuwachs von 1,7% beendete.

IT- und Kommunikation setzen Erholung fort

In der vergangenen Woche meldeten sich die zyklischen und IT-lastigen Sektoren zurück. So führte Technologie mit einem Zuwachs von 7,8% die Rangliste an, dahinter folgte der zyklische Konsum mit einer Avance von 6,2%. Mit einem Wochenplus von 5,5% schaffte es die Kommunikationsbranche ebenfalls aufs Podest.

Weniger gefragt waren defensive Segmente. Der einzige Sektor, der im Wochenverlauf Terrain einbüsste, war Basiskonsum (–1%). Aber auch Immobilien (+0,3%) und Versorger (+0,5%) kamen kaum vom Fleck.

Anlegerstimmung hellt sich auf

Die zuletzt etwas besseren Nachrichten sorgten dafür, dass sich das Risk Barometer vom jüngsten Tiefst zu lösen vermochte. Derzeit notiert es bei 32 Zählern, womit es jedoch weiterhin eine erhöhte Risikoaversion unter den Marktteilnehmern signalisiert. Im Wochenvergleich nahm es um einen Punkt zu.

Fünf der neun Sentiment-Indikatoren, die in das Barometer einfliessen, zeigten einen höheren Risikoappetit an. Die markante Erholung bei den Volatilitätsindizes auf den S&P 500 und auf den Euro Stoxx 50 sowie das bessere Abschneiden der zyklischen Aktiensegmente im Vergleich zu ihren defensiven Pendants schlugen klar positiv zu Buche.

Zu einem guten Teil wurden diese Bewegungen durch die anhaltende Schwäche der Small Caps relativ zu den Large Caps, die hohe Nachfrage der Marktteilnehmer nach Put-Optionen und den hartnäckigen Pessimismus der US-Privatanleger wettgemacht.

Seit mittlerweile neun Wochen in Folge geben mehr als 50% der Befragten der regelmässigen Umfrage der American Association of Individual Investors an, in den kommenden sechs Monaten fallende Aktienkurse zu erwarten. Lediglich 22% der Anleger gaben zuletzt an, sie erwarten steigende Notierungen.

Berichtssaison: intensive Woche

In Sachen makroökonomischer Daten dürften diese Woche das Konsumentenvertrauen in der Eurozone und in den USA (Dienstag), die Industrie-Einkaufsmanagerindizes (Donnerstag und Freitag) sowie der US-Arbeitsmarktbericht (Freitag) im Fokus stehen. Am Donnerstag fällt zudem die Bank of Japan ihren Zinsentscheid, wobei das Gros der Marktbeobachter davon ausgeht, dass der Leitzins unverändert bleibt.

Derweil legen in den kommenden Tagen diverse Unternehmen ihr Ergebnis vor. Heute Montag präsentiert u.a. Domino’s Pizza ihre Zahlen, am Dienstag folgen Altria, Coca-Cola, Novartis, PayPal, Pfizer, Spotify, Starbucks und Visa.

Am Mittwoch wird das Resultat von Albemarle, Caterpillar, Meta, Microsoft, Qualcomm, Schindler und UBS erwartet. Am Donnerstag folgen Amazon, Apple, CVS Health, Eli Lilly, Mastercard und McDonald’s. Zum Wochenausklang rapportieren u.a. Apollo, Chevron und ExxonMobil ihr Ergebnis.

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