Samstag, April 19

So viel wie in diesem Jahr wurde noch nie gereist. Dazu braucht es Gepäckstücke, die robust sind und stilmässig zu einem passen.

Für das laufende Jahr hat die Iata (International Air Transport Association) 5,22 Milliarden Fluggäste prognostiziert. Die 5-Milliarden-Grenze würde damit erstmals überschritten – auch die Anzahl der Flüge soll auf 40 Millionen steigen. Und damit auch das Bedürfnis nach passendem Gepäck, das in den vergangenen Jahren stets weiterentwickelt wurde, sei es mit Blick auf neue Materialien oder Funktionalität.

Die deutsche Marke Rimowa galt lange als der unbestritten zuverlässige Reisebegleiter auf Lebenszeit. Seit 2017 gehört der Kölner Kofferhersteller zum Luxuskonzern LVMH. Früher hauptsächlich aus Aluminium gefertigt, finden sich im Sortiment auch vermehrt Koffer aus Polycarbonat. Das Material ist heute so verbreitet wie kein anderes, wenn es um Reisegepäck geht, denn es ist leicht und widerstandsfähig.

Neuere Marken machen dem Klassiker Konkurrenz, teilweise auch mit günstigeren Preisen. Doch worauf ist zu achten, wenn man ein Gepäckstück sucht?

Empfohlen: Robustes Material in knalliger Farbe

Ein TSA-Schloss ist gut. Denn diese Schlösser entsprechen den gängigen Sicherheitsvorschriften der Flughäfen und lassen sich dank einem Generalschlüssel des Sicherheitspersonals bei verdächtigem Inhalt einfach öffnen. Weiterhin wichtig sind Eigengewicht des Koffers, Innenausstattung, die Qualität der Rollen – und natürlich ein robustes Material. Denn bei der Masse an Gepäck, das logistisch auf den Flughäfen versorgt wird, darf man nicht davon ausgehen, dass es mit Samthandschuhen angepackt wird. Auszuwählen sei also ein Koffer, der rutschen, fallen und anecken kann, ohne dabei zu Bruch zu gehen.

Und: Blickt man auf die Gepäckbänder, sind die meisten Koffer schwarz oder grau. Entscheidet man sich für eine knallige Farbe, wird das Gepäckstück schnell gefunden sein.

Folgend eine Auswahl von Koffern für unterschiedliche Typen und unterschiedliche Bedürfnisse:

Für Menschen mit Surfer-Skater-Seele

Die beiden Gründer des Labels «Floyd» führten lange eine eigene Firma, in der sie Accessoires und Reisegepäck für international renommierte Marken produzierten. Das in über zwanzig Jahren angehäufte Wissen fliesst seit 2019 in das Münchner Gepäcklabel Floyd. Die Skater- und Surf-Ästhetik macht das Design der Koffer aus. Skateboard-Räder sorgen für geschmeidige (und auch geräuschärmere) Gelenkigkeit um 360 Grad, die Hartschale besteht aus Polycarbonat, ein Material, das schlagfest ist. Das Innenleben ist schlau aufgebaut, inklusive Schuhtasche.

Der «Check-In»-Koffer mit den Massen 70 × 45 × 25 cm und 5,4 Kilogramm Gewicht ist der kleinste der verfügbaren Koffer mit den acht Rollen, die zu den grösseren Gepäckstücken der Marke gehören (rund 595 Franken). Daneben gibt es zwei weitere Koffergrössen – «Bold» und «Trunk» für mehr Gepäckvolumen.

Alles, was ein Koffer für diese Reisezeiten sonst noch so braucht, ist hier inkludiert: ein TSA-Schloss, ein Kompressionsband mit Magnetverschluss, Aufbewahrungsbeutel und ein Schuhsack.

Auch wenn das Label cool und zeitgemäss wirkt, sind die Gepäckstücke nicht modisch vergänglich, sondern gehen durchaus als Klassiker durch.

Für Menschen, die es elegant mögen

Seit 1952 stellt das italienische Label «Bric’s» Reisegepäck her. Das Design der Koffer war schon immer schlicht-elegant, ohne dass man auf Details verzichten musste. Bric’s stellt Rollkofferserien mit Namen wie Capri, Bellagio und Amalfi her und beruft sich selbstbewusst auf «Handmade in Italy». Die Hartschalen-Rollkoffer von Bric’s werden vornehmlich aus rezykliertem Polycarbonat hergestellt. Praktisch: Einige der Koffer können durch einen Reissverschluss um 4 Zentimeter in der Tiefe erweitert werden. Ein TSA- Schloss, Verzierungen aus Rindsleder und ein Ziehgriff aus Aluminium lassen die Koffer klassisch-elegant erscheinen.

Der Bric’s Rollkoffer «Capri» (519 Franken) in extra large hat eine Grösse von 57,5 × 84 × 32 cm und wiegt 5,25 Kilogramm. Die 8 Rollen gleiten geräuscharm auf den Böden, haben einen Drehradius von 360 Grad und können ausgetauscht werden. Dazu gibt es lebenslange Garantie.

Für Menschen mit Hang zur Nostalgie

Ist man Nostalgiker oder romantisch veranlagte Exzentrikerin, könnten die Gepäckstücke von «Steamline» die richtige Wahl sein. Das Stimmungsspektrum der verschiedenen Stücke ist derart gross, dass man sich an die Zeiten erinnert fühlt, als das Reisen im 19. Jahrhundert Fahrt aufgenommen hat.

Die Gründerin und CEO Sara Banks brachte die ersten Koffer 2008 heraus. In der Anmutung elegant-nostalgisch, aber auf Rädern. Seither hat das Label zahlreiche Linien mit Namen wie Korrespondent, Unternehmer, Diplomat oder Starlet entworfen.

Der Koffer «The Architect Navy Stowaway» (rund 957 Franken) des Labels Steamline ist 60 × 37 × 21 cm gross, wiegt 4,6 Kilogramm und verfügt über ein TSA-Schloss.

Die Koffer sind aus Leder, veganem Leder, Leinen oder Rattan und verfügen über zwei Riemen, die das Gepäckstück zusätzlich geschlossen halten. Das besondere der Koffer, aber auch aller anderen Produkte des Labels, ist allerdings das liebevoll gestaltete Innenleben: Deckeltaschen mit Reissverschlüssen und ein herausnehmbarer Waschbeutel mit Türaufhänger. Sollte einmal etwas kaputtgehen, gibt es einen Reparaturservice, denn die Koffer sollen ein Reiseleben lang begleiten.

Für Menschen, für die es auch einmal wilder sein kann

«Crash Baggage» ist ein 2013 gegründetes italienisches Label – und scheint mit seinen verbeulten Gepäckstücken förmlich ausdrücken zu wollen: Stürzt euch ins Abenteuer. Seid neugierig. Dazu der passende Slogan der Marke: «Handle without care». Diese Koffer fordern regelrecht weitere Schrammen oder Beulen ein. Attraktiv sind auch die Kleingepäckstücke wie der CNC Rucksack.

Die Stücke sind aus Polycarbonat, inklusive Beulen. Die Koffer verfügen über TSA-Schlösser, sind in vielfältigen Farben und Formen erhältlich und preislich gesehen recht überschaubar.

Der «Icon Large»-Rollkoffer (rund 380 Franken) von Crash Baggage wiegt bei einer Grösse von 79 × 50 × 30 cm 4,5 Kilogramm. Es gibt ihn in zwölf Farb- oder Mustervarianten.

Für Menschen, die leisen Luxus mögen

«Carl Friedrik» ist ein 2013 gegründetes britisches Gepäcklabel. In den Serien «The White Lotus» und «Succession» reisten einige der Darstellerinnen und Darsteller mit dem Gepäck von Carl Friedrik. Es ist gezielt auf Langlebigkeit ausgerichtet, das Angebot reicht von Business-Taschen, Weekendern, Rucksäcken bis hin zu Koffern.

Das schlichte Check-in-Gepäck der Firma besteht aus leichtem und robustem Polycarbonat, gehalten wird die Konstruktion von einem Aluminiumrahmen, so kann das Gepäck fallen und rutschen, ohne Schaden zu nehmen.

Der Trunk-Koffer (rund 725 Franken) von Carl Friedrik hat drei versenkbare Trennwände im Inneren. Drei TSA-Schlösser sichern den Inhalt. Der Koffer misst etwa 72 × 39 × 36 cm und hat ein Volumen von 90 Litern. Das Gewicht liegt bei 6,2 Kilogramm. Lebenslange Garantie wird versprochen.

In Testberichten wird oft beschrieben, dass Carl Friedriks Gepäck in Design, Stil und Attitude stark an Rimowa erinnere, preislich liegt es aber in einer anderen Liga und ist etwas günstiger. Check-in-Koffer beginnen bei 515 Franken, wie zum Beispiel der Reisekoffer «Large Check-in». Zum Vergleich: Der «Check-in L» von Rimowa mit ähnlichen Massen kostet 845 Franken, wiegt dabei aber statt 5 nur 3,9 Kilogramm.

Vorteilhaft für Familien und Lang-Reisende könnten Trunk-Koffer sein. Sie erinnern an eine Truhe und lassen sich luftiger bepacken. Carl Friedrik hat, wie fast alle hier vorgestellten Labels, auch ein solches Modell im Angebot.

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