Donnerstag, Oktober 10


Empfehlungen

An Ostern tischt man zum Essen gerne Lamm oder Gitzi auf. Wir haben fünf Rotweine aus vier Ländern ausgewählt, die gut mit Fleischgerichten harmonieren.

Kaum ist der Winter vorbei, künden sich Ende März mit Ostern einige Feiertage an. Wer auf kilometerlange Staus Richtung Süden verzichten will, entschädigt sich zu Hause mit einem feinen Essen. Während am Karfreitag Fisch angesagt ist, kommt an Ostern gerne Lammfleisch oder Gitzi auf den Tisch.

Welche Rotweine lassen sich am besten zu diesen Fleischgerichten kombinieren? Wir haben fünf entsprechende Beispiele ausgewählt, die aus Frankreich, Italien, Spanien und zweimal aus der Schweiz kommen.

Es sind Gewächse, die ich in letzter Zeit an Degustationen entdeckt oder in einem Restaurant oder zu Hause genossen habe. Darunter sind Neuentdeckungen, aber auch alte Bekannte. Allen ist etwas gemeinsam: Es handelt sich um authentische, qualitativ hochstehende Weine mit klarer Herkunft.

Das ist unsere Weinselektion für Ostern:

1. Châteauneuf-du-Pape Rouge 2021, Domaine Mayard, Frankreich

Eine geniale Entdeckung aus dem südlichen Rhonetal, wo mit dem Châteauneuf-du-Pape einer der berühmtesten Weine Frankreichs wächst. Im Gebiet ist der Anbau von 13 Rebsorten erlaubt. Dieser Cru besteht hauptsächlich aus Grenache, ergänzt mit etwas Mourvèdre und Cinsault.

Das Resultat im Glas überzeugt: ein aromatisch vielschichtiger Wein, im Gaumen noch jugendlich, kräftig, aber unglaublich finessenreich, frisch, gut strukturiert und lang anhaltend. Der Ausbau erfolgt in Betontanks. Die Rebberge liegen neben jenen des legendären Château Rayas. Schon einmal eine vorzügliche Ausgangslage.

2. Syrah Réserve 2020, Domaine des Muses, Schweiz

Das Walliser Weingut von Robert Taramarcaz setzt auf herkunftstypische, stets elegante Gewächse aus vorwiegend einheimischen Sorten. So fühlt sich der ursprünglich aus dem französischen Rhonetal stammende Syrah im grössten Anbaugebiet der Schweiz wohl. Die Réserve wird traditionell im Barrique ausgebaut. In diesem Fall sind es 18 Monate.

In der Nase sind Noten von schwarzen Früchten, Pfeffer und Veilchen auszumachen. Der mittelschwere Syrah zeigt sich mit reifen Gerbstoffen, guter Säure, ist intensiv, elegant und endet mit einem langen Nachhall. Er besitzt ein gutes Alterungspotenzial, wie letzthin ein 2013er eindrücklich bewiesen hat.

3. Pinot noir Girarde 2020, Domaine La Colombe, Schweiz

Pinot noir ist neben Chasselas eine der Hauptsorten in der Waadt. Die Domaine La Colombe in der AOC La Côte zählt zu den Spitzenbetrieben und arbeitet seit Jahren biodynamisch in den Rebbergen. Laura Paccot hat in Féchy das Erbe ihres Vaters übernommen und setzt sein Werk engagiert fort, wie dieser Lagenwein beweist.

Der Terrassen-Rebberg hat die Form eines Amphitheaters. Der 2020er degustiert sich vielversprechend: zuerst ein etwas verhaltenes Bouquet, dann Duft von roten Beeren und würzigen Noten, im Gaumen dicht, elegant, strukturiert, frisch, mineralisch und relativ lang anhaltend.

4. Barolo La Tartufaia 2020, Giulia Negri, Italien

Wenn es einen majestätischen Wein gibt, dann ist es der Barolo aus dem Piemont. Er wird aus dem noblen Nebbiolo gekeltert und zeigt sich in der Jugend mit reichlich Tannin und Säure. Der Cru ist schwer, alkoholreich und im Idealfall tiefgründig.

Aufsteiger-Winzerin Giulia Negri schafft es zudem, ihre Weine mit einer unvergleichlichen Eleganz und voller Finesse auszustatten. Dies gelingt auch beim «Einstiegs-Barolo» La Tartufaia 2020. Einzigartig und eindrücklich! Negri besitzt in La Morra die höchstgelegenen Rebberge des bekannten Ortes.

5. Rioja Reserva Viña Tondonia 2011, Bodega López Heredia, Spanien

Das Top-Weingut aus dem berühmten Anbaugebiet Spaniens arbeitet im besten Sinne traditionell und macht keine Konzessionen an den Zeitgeist. Man baut die Weine jahrelang in grossen, amerikanischen Holzfässern aus. Dann folgt eine weitere Reifung in der Flasche. So ist es zu erklären, dass bei der Reserva-Version «erst» der Jahrgang 2011 auf dem Markt erhältlich ist.

Der Blend aus 70 Prozent Tempranillo, 20 Prozent Garnacha und je 5 Prozent Graciano und Mazuelo. Die Ikone aus dem Rioja ist jetzt trinkbereit, kräftig, konzentriert, finessenreich, ausgewogen und endet mit einem langen Finale.

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