Frisch lanciert

Die neue Miniversion des Uhrenklassikers «Royal Oak» von Audemars Piguet gibt zu reden – und das nicht nur wegen ihres Formats, sondern auch wegen ihres Uhrwerks. Entdecken kann man sie unter anderem bei einer Ausstellung in Mailand.

Auch Reeditionen zeugen vom Zeitgeist. Wie die frisch lancierte Miniversion der «Royal Oak» von Audemars Piguet, die anstelle eines Durchmessers zwischen 36 und 41 mm, in dem die Uhren-Ikone momentan erhältlich ist, nur einen von 23 mm aufweist. Sie ist eine Neuinterpretation der «Royal Oak Mini», die 1997 lanciert wurde – damals mit nur 20 mm Durchmesser. Die Zielgruppe dieser Modelle war klar, denn lange galt in der Uhrenbranche: Klein gleich feminin.

Einst ausdrücklich für Frauen

Die erste Miniaturversion des Kult-Zeitmessers «Royal Oak», der 1972 von Gérald Genta entworfen worden war, entstand denn auch explizit für Frauen: Jacqueline Dimier, leitende Produktdesignerin von 1975 bis 1999, erhielt den Auftrag, eine Damenuhr zu entwerfen, woraus 1976 die «Royal Oak II» hervorging. Angetrieben vom kleinen Automatikkaliber 2062, hatte diese Variante mit 29 mm Durchmesser alle Merkmale der ursprünglichen Uhr, des Modells 5402, beibehalten, einfach mit deutlich reduzierten Proportionen.

Audemars Piguet: Die Ausstellung in Mailand

Besucherinformationen

Audemars Piguet kündigt die Ausstellung «Seek Beyond: Shaping Materials» in Mailand an. Die Ausstellung findet von 3. bis 16. Juni 2024 auf der Piazza del Quadrilatero statt und zeigt die kreative Nutzung und Transformation von Materialien in der Uhrmacherei. Besucher erleben eine Reise durch historische und moderne Zeitmesser des Unternehmens. Der goldene Pavillon der Ausstellung reflektiert die barocke Architektur und fördert die Interaktion mit der Kultur Mailands. Die Ausstellung ist kostenlos und offen für alle, Tickets müssen online reserviert werden.

Auch die Neuauflage von 2024 hat Frauen im Blick: «Diese Minikreationen zollen nicht nur der langen Tradition von Audemars Piguet im Bereich der Miniatur- und Schmuckuhren Tribut, sondern auch den Frauen, welche die Geschichte der Marke geprägt haben. Unter ihnen Jacqueline Dimier, der wir die erste ‹Royal Oak› für Damen verdanken», sagt die CEO Ilaria Resta.

Grosse Wandlungsfähigkeit

Auch Sébastian Vivas, der Direktor Heritage und Museum von Audemars Piguet, bezieht sich auf den femininen Ursprung der Verkleinerung, lässt aber auch die Gegenwart und die Zukunft anklingen: «Klein, charmant, kreativ, fast frivol – die neuen ‹Royal Oak Mini›-Uhren lassen einen femininen Mythos aus dem Jahr 1997 wiederaufleben. Sie zeigen die aussergewöhnliche Wandlungsfähigkeit der Kollektion ‹Royal Oak› – dies über Jahrzehnte, Geschlechter, Trends und Dimensionen hinweg.» Denn natürlich kommen als Zielgruppe für die neuen «Mini-Oaks» heute auch Männer infrage.

Längst haben sich die Uhrendurchmesser auf eine Unisex-Grösse von plus/minus 38 mm eingependelt. Der Klassiker von Audemars Piguet könnte durchaus auch eine Ära der Miniuhren für Männer einläuten, obschon er eher wie eine Schmuckuhr daherkommt: Die drei Versionen der «Royal Oak Mini» in 18 Karat Gelb-, Rosé- oder Weissgold gibt es mit Frosted-Gold-Finish, einer alten florentinischen Goldschmiedetechnik – neu interpretiert von der Schmuckdesignerin Carolina Bucci –, welche die Kunsthandwerker von Audemars Piguet ab 2016 für Uhren der Manufaktur adaptiert haben.

Hier tickt ein Quarzwerk

Auch das Uhrwerk, das in den neuen Minis tickt, weist darauf hin, dass wir eine Zeitenwende in der Welt der Uhren erleben: Galten Automatikwerke lange als Nonplusultra, wenden sich wieder mehr Marken den Quarzwerken zu – so auch Audemars Piguet. Die drei «Royal Oak Mini»-Uhren werden vom Kaliber 2730 angetrieben, das aber verziert ist wie ein Haute-Horlogerie-Werk. Ein Hinweis darauf, dass die äusseren Werte in Zukunft wichtiger werden als die inneren?

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