Mittwoch, März 19

Saint Laurent und Bang & Olufsen lassen den «Beogram 4000» neu aufleben – als Sammlerstück, Designobjekt und Wertanlage. Wer einen der stark limitierten Plattenspieler möchte, bezahlt dafür so viel wie für eine Haute-Couture-Robe.

Je digitaler das Leben ist, desto reizvoller ist das Analoge. Das sieht man am Wiederaufkommen der Buchkultur (Stichwort Bookcore), der analogen Fotografie oder der Platte. Vinyl, lange totgesagt, boomt seit Jahren. Das Traditionshaus Musik Hug etwa hat kürzlich mit der Vinylstation im Zürcher Kreis 5 ein reines Platten- und CD-Geschäft eröffnet. Damit ist auch der Plattenspieler zurück im Geschäft. Auf ihm klingt Musik nicht nur besser – er macht sich auch gut im Regal.

Auch die Modebranche setzt auf Vinyl: Nach Hermès’ Neuauflage der «Perspective Cavalière»-Jukebox bringen nun Saint Laurent Rive Droite und Bang & Olufsen den «Beogram 4000», einen Designklassiker unter den Plattenspielern, zurück.

Der Plattenspieler hebt sich optisch von der bisherigen Zusammenarbeit ab

Der Plattenspieler kam 1972 auf den Markt – jedoch wurde die Produktion bereits zwei Jahre später wieder eingestellt. Sein benutzerfreundliches Design, das mit Preisen für Industriedesign ausgezeichnet wurde, seine Klangleistung, die zeitlosen, robusten Materialien und die Seltenheit haben ihn zu einem der wertvollsten Sammlerstücke von Bang & Olufsen gemacht.

Unter der Leitung von Saint Laurents Kreativdirektor Anthony Vaccarello haben die beiden Marken nun zehn Originalmodelle restauriert und mit modernen Details versehen: Ein Gehäuse aus dunklem Ziricote-Holz umhüllt den Plattenspieler, Aluminiumakzente und ein eingraviertes Logo mit dem Logo beider Marken zieren die raren Stücke. Jedes ist nummeriert und damit ein Einzelstück.

Seit 2017 arbeiten Bang & Olufsen und das von Vaccarello kuratierte Lifestyle- und Retail-Konzept des Modehauses Saint Laurent zusammen; nach Sondereditionen von Lautsprechern zu Kopfhörern ist der Plattenspieler der Serie «Beogram 4000» das fünfte gemeinsame Produkt. Von den bisherigen, durchweg in Schwarz gehaltenen Designs hebt sich der Plattenspieler aus Holz ab.

Wer einen will, muss tief in die Tasche greifen: Der Preis liegt bei 30 000 Euro. Doch anders als ein Couture-Kleid ist er nicht nur ein Sammlerstück, sondern auch eine Investition – die nicht im Schrank verschwindet.

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