Freitag, Dezember 27

Am 26. Dezember 2004 trifft der grösste je gemessene Tsunami auf Südostasien. Fast 230 000 Menschen kommen bei der Katastrophe ums Leben. Satellitenbilder von damals zeigen, wie Städte komplett zerstört – und später wieder aufgebaut werden.

Es ist Sonntagmorgen auf der indonesischen Insel Sumatra. Bei einer Sportveranstaltung überrascht ein starkes Erdbeben die Einwohnerinnen und Einwohner. Amateurvideos zeigen den Schreckmoment. Auf dem gleichen Video sieht man im Hintergrund ein Denkmal mit einem Flugzeug. Satellitenbilder von 2004 zeigen: Die Aufnahmen stammen von diesem Sportplatz in der Stadt Banda Aceh.

Das Epizentrum des Erdbebens liegt rund 200 Kilometer südlich, im Indischen Ozean. Es ist das drittstärkste Beben, das je gemessen wird. Und es löst mehrere Flutwellen aus, die sich mit über 200 Metern pro Sekunde ausbreiten – sogenannte Tsunamis. Etwa 30 Minuten später erreichen die ersten Wellen Banda Aceh. Ein Frühwarnsystem gibt es im Indischen Ozean damals nicht. Die Menschen werden von den Wassermassen überrascht. Allein in Banda Aceh sterben an diesem Tag über 20 000 Menschen.

Als das Wasser wieder weg ist, wird das Ausmass des Schadens klar: Das Denkmal mit dem Flugzeug bleibt zwar unversehrt. Doch die Stadt ist grösstenteils zerstört. Das sieht man auch auf Satellitenbildern von damals. Ganze Stadtteile wurden ausgelöscht. Ähnlich auch das Bild im Dorf Lhoknga ein paar Kilometer weiter südlich. Es wird vom Tsunami komplett dem Erdboden gleichgemacht. Einzig die Moschee bleibt stehen. Die Bilder davon gehen um die Welt.

Nach der Katastrophe beginnt der Wiederaufbau. Doch er kommt nur langsam voran. Viele Überlebende wohnen jahrelang in Notunterkünften. Zwar entstehen rund um Banda Aceh über 100 000 neue Gebäude. Doch später zeigen Studien: Viele Überlebende kehren nicht mehr an den alten Wohnort zurück. Wer es sich leisten kann, zieht weg von den Küstengebieten. Über 40 Prozent der Bewohner der Neubauten sind Neuzuzüger mit geringem Einkommen.

Und noch etwas ändert sich: Im Indischen Ozean wird ein Frühwarnsystem installiert. Experten glauben deshalb: Die Region ist heute besser auf den Ernstfall vorbereitet.

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