Mittwoch, Oktober 2

In den Nachbarländern Deutschlands ist die Lage dramatisch. Die Bundesrepublik bleibt hingegen verschont.

Die Hochwasserlage sorgt in Österreich, Tschechien, der Slowakei, Polen und Rumänien für dramatische Szenen, während die Situation in Deutschland weitgehend stabil bleibt. In Polen ertrank ein Mensch, in Österreich kam ein Feuerwehrmann bei einem Hochwassereinsatz ums Leben. In Rumänien starben mindestens fünf Personen durch das Hochwasser.

Bis zum Sonntagnachmitag gab es in Deutschland keine offiziellen Todesopfer aufgrund der Wetterlage. In einzelnen Orten galten erste Alarmstufen, darüber hinaus blieb die Lage weitgehend ruhig.

Im Süden Bayerns regnete es heftig, es kam zu kleineren Überschwemmungen. Der Deutsche Wetterdienst warnte vor Dauerregen in den Alpen, dem Alpenvorland, dem Bayerischen Wald sowie vom Vogtland bis in den Osten Sachsens. Wegen des starken Regens war der Zugverkehr zwischen Garmisch-Partenkirchen und Mittenwald am Sonntag eingeschränkt.

Der ungewöhnlich starke Schneefall in den Alpen hat die Lawinengefahr deutlich erhöht. Die Polizei in Oberbayern appellierte an Wanderer und Bergsteiger, kein unnötiges Risiko einzugehen. Bis Dienstag ist für den Süden und Südosten Bayerns mit weiteren starken Regenfällen zu rechnen.

Schutzmassnahmen für Dresdner Altstadt

Für Dresden meldete das Landeshochwasserzentrum am Sonntagnachmittag einen Wasserstand von 4,56 Metern, es gilt Alarmstufe 1. Der Normalstand der Elbe liegt am Dresdner Pegel bei 2 Metern, beim Jahrhunderthochwasser im Jahr 2002 waren es 9,40 Meter. Am Nachmittag oder frühen Abend soll der Richtwert von 5 Metern für Alarmstufe 2 erreicht werden, am Montagnachmittag dann 6 Meter – das entspräche der Alarmstufe 3.

Für den Elbepegel in Schöna, nahe der Grenze zu Tschechien, wird laut derzeitigen Prognosen am Dienstag das Erreichen der höchsten Alarmstufe 4 erwartet. Der kritische Pegelstand von 7,50 Metern soll gegen Dienstagmittag überschritten werden, wie Daten des Landeshochwasserzentrums zeigen. Ab einem Pegel von 5,50 Metern beginnt die Stadt, mobile Schutzwände gegen das Hochwasser zu errichten.

Auch in Brandenburg droht Hochwasserlage

Seit dem frühen Morgen gilt in der Gemeinde Schöna Alarmstufe 2, bei zuletzt 5,59 Metern Wasserstand. Der Mittelwert liegt dort bei 1,58 Metern. Bereits am Sonntagabend soll der Richtwert von 6 Metern für Alarmstufe 3 erreicht sein.

Die Arbeiten an der eingestürzten Carolabrücke aufseiten der Dresdner Neustadt wurden aufgrund der Hochwassergefahr schneller beendet als zunächst geplant. Der bereits am Mittwoch in die Elbe gestürzte Teil der Brücke bleibt zunächst an Ort und Stelle, hat jedoch nach derzeitiger Einschätzung keinen grösseren Einfluss auf den Pegelstand.

Auch in Brandenburg droht zum Wochenbeginn Hochwasserlage. Eine Sprecherin des Umweltministeriums sagte: «Bleibt es bei den vorhergesagten hohen Niederschlägen, dürfte sich eine Hochwasserwelle am Sonntag zu Montag an der Lausitzer Neisse sowie ab Mitte der nächsten Woche an Oder und Elbe ausbilden.»

Mit Agenturen.

Exit mobile version