Sind das Parfumflakons oder Mundwasser-Flaschen? Die Zahnpflege-Produkte von Selahatin entsprechen genau dem Zeitgeist, seine Umgebung so sorgfältig zu kuratieren wie ein Museum.
Schöne Zähne gelten schon des längeren als Statussymbol. Auch die Möglichkeiten, in diese zu investieren, werden vielfältiger: teure elektronische Zahnbürsten, Bleachings, Zahnspangen. Optisch aber lassen Mundpflege-Produkte oft noch einiges zu wünschen übrig. Diese Lücke wird nun gefüllt vom 2016 gegründeten Label Selahatin des Schweden Kristoffer Vural. Produziert werden die Mundpflege-Produkte in der Schweiz.
Parfums für den Mund
Die Idee zu dieser «Luxury Oral Care» entstand aus einer persönlichen Krise: Mit 25 Jahren erlitt Vural einen Schlaganfall, der ihn für ein Jahr lähmte. Seine Geschmacks- und Geruchssinne aber wurden verstärkt. Herkömmliche Zahnpasta schmeckte für ihn deshalb synthetisch, scharf, chemisch. «Ich erkannte, dass die kleinen Dinge des Lebens, all die alltäglichen Rituale, eine Auswirkung auf mein Wohlbefinden hatten. Deshalb war ich verzweifelt auf der Suche nach Produkten, die mir ein Gefühl von Eskapismus vermitteln konnten», so Vural.
Er entwickelte Mundwasser und Zahnpasten mit Geschmacks- und Duftnoten, die aufgebaut sind wie Parfums – und auch solche Namen tragen. Darf es etwas Würziges sein heute? Wie wäre es mit einem Spritzer «Hypnotist»? Oder lieber etwas Fruchtiges? Da böte sich «Escapist» an, oder «High on the Beach». Präsentiert wird das Ganze in schlichten Metalltuben oder Glasflaschen, wie man sie auch von beliebten Nischenduftlabels wie Byredo kennt.
Selahatin passt in eine Welt, in der die Umgebung immer sorgsamer kuratiert wird – nicht nur für sich selbst, sondern auch für Social Media. Verkauft werden die edlen Wässerchen online und an coolen Orten wie dem Florentiner Concept-Store Luisa Via Roma oder dem Londoner Dover Street Market. In der Schweiz sind sie an Orten wie dem Genfer Drake Store oder bei Einzigart in Zürich vertreten. Der Preis? 22 Franken für eine Tube Zahncrème, 26 Franken für ein «Eau d’Extrait Oral» für unterwegs. Ein Besuch im Gourmetrestaurant koste ja auch mehr als der in einer Pizzeria, lässt sich das Label zitieren.
