Montag, Oktober 7


Waschraum oder Wellness-Oase?

Armaturen, Toiletten, Wannen und Fliesen in edlem Schwarz, beruhigenden Naturtönen und heiteren Farbakzenten: die spannendsten Badzimmer-News der Saison.

1. Schwarze Highlights

Mondän und mysteriös – mit einem schwarzen Badezimmer setzt man ein Statement. Ja, der dunkelste Ton im Farbspektrum funktioniert nicht nur an Wänden von Wohnräumen gut, sondern auch im Bad.

Eindrücklich beweist dies etwa die Wanne von Kaldewei. Sie wird gerne als wahrhaftige Design-Installation auf Bildern inszeniert, behält aber auch im Alltag ihre skulpturale Anmut: Der Entwurf «Oyo Duo» von Stefan Diez integriert sich als freistehendes Nutzobjekt in jeden Baderaum. Seine organische Form aus Stahl-Emaille ist ein Meisterstück: Im Innern bietet es dank zwei identischen Rückenschrägen hohen Liegekomfort – auch für das Baden zu zweit.

Das Bad als Design-Insel ist ein Konzept, das in der Realität oft an technischen und individuellen Anforderungen zu scheitern droht. Bei Spezialisten wie dem Hersteller Noorth findet man die perfekte Balance aus Handwerk, Technik und innovativem Design: Die Linie «Azuco» etwa verbindet Armaturen aus schwarzem PVD-Stahl mit Waschbecken und Unterschränken aus belgischem Granit.

Eine weitere Möglichkeit für schönes Schwarz im Badezimmer sind kleinere Akzente in Form von Armaturen, etwa die «Lutezia»-Armaturen von CEA. Sie strahlen auf minimalistische Weise einen Hauch von Belle Époque aus. Der Architekt Jean-Michel Wilmotte entwarf sie für das Pariser Traditionshotel Lutezia, angelehnt an nostalgische Hebelgriffe aus jener Zeit. Ihre Form mit abgerundeten Linien wirkt leicht und ist ergonomisch. Gefertigt ist die Linie aus rostfreiem Stahl. Es gibt sie mattiert oder poliert und in weiteren Spezialveredelungen.

2. Beruhigende Naturtöne

Der Nähe zur Natur werden kognitive Vorteile nachgesagt – sie soll die Kreativität fördern, für klare Gedanken sorgen, das Gedächtnis stärken und die Aufmerksamkeitsspanne erhöhen. Darum geht es bei «biophilem Design», einer Disziplin, die auch im Badezimmerbereich Trends setzt, vor allem mit Oberflächen aus Holz und Variationen von beruhigenden Grüntönen.

Bei Talsee gibt es etwa Schrankfronten aus gerilltem Holz in verschiedensten Variationen. Sie bilden einen schönen Rahmen für Waschbecken in klassischem Weiss, etwa die Linie «Flow». Diese ist aus «Solid Surface» gefertigt, einem robusten Mineralwerkstoff mit geschmeidiger Haptik und einer porenfreien, pflegeleichten Oberfläche. Als ergänzenden Farbakzent gibt es im gleichen Material gerillte Seifenschalen in einem stimmigen Lehmgrau.

Auf ein beruhigendes Flair legte auch die Innenarchitektin Iria Degen bei ihrer Badmöbellinie «Alterna uma» für Sanitas Troesch Wert: keine scharfen Kanten, die anecken, dafür ein klarer Look und abgerundete Ecken. Zu den weissen Becken und Chrom-Armaturen kombiniert Degen etwa Ablageflächen aus Porzellankeramik, Granit oder Kunstharz, die wahlweise in einem hellen oder dunklen Farbschema erhältlich sind. Ausgeklügelt sind dabei die Innenleben der Schränke: clevere Stauräume sowohl für kleinere Gäste-WC wie auch für das luxuriöse Master-Bad.

Wahre Design-Ikonen in der Bädergestaltung sind die «Bjhon»-Waschtische im Seventies-Look von Angelo Mangiarotti. 1970 als Blumenvase erdacht, eignen sich die freistehenden Becken auch gut für den Aussenbereich. Sie eignen sich sowohl für drinnen als auch draussen. Für einen naturnahen Effekt gibt es sie in den Varianten Belgisch Granit oder «Cementoskin», einer gefärbten Betonpaste.

3. Multikolor: Heitere Farbkombinationen

Für einen allmorgendlichen Frischekick sorgen anregende Farbakzente im Badezimmer. Wie wäre es mit einem knallgelb gefärbten Terrazzo-Waschbecken? Gibt es bei der irischen Marke Synk Concrete.

Und dass sogar ein Klo eine Augenweide sein kann, demonstriert eindrücklich die Pariser Marke Trone mit ihrer wunderbar skulpturalen Toilette mit Abstufungen und einem asymmetrischen, tropfenförmigen Deckel. So expressiv wie die Form ist auch die Farbpalette von Pink über Kobaltblau bis hin zu Peach oder Grün mit weissen Sprenkeln.

Die kunstvollen Collagen der Schweizer Künstlerin Monique Baumann sind international gefragt und in angesagten Modemagazinen zu sehen, nun auch in Badezimmern: Für Laufen hat sie anlässlich der Mailänder Designmesse spezielle Motive entworfen, die der Keramikspezialist dann in die Glasur einbrennt. So strahlen Waschtische und das WC dauerhaft ein dynamisches Flair aus.

Und natürlich können auch Wasserhähne für stimmige Farbtupfer sorgen. Sie gewinnen vor allem an Lebendigkeit und Intensität, wenn sie durch einen Wasserstrahl gesehen werden. Die neue Linie «Nu» von Roca – mit Armaturen für Waschbecken, Badewannen, Bidets und Duschen – gibt es in sechs Farben: nebst Chrom, Schwarz und Weiss auch in kräftigem Gelb, Blau und Grün. Das preisgekrönte Design stammt vom Studio Inma Bermúdez, einem spanisch-deutschen Duo mit Sitz in Valencia.

Nicht zuletzt kommt bei mehr Farbe im Badezimmer das Thema Kacheln ins Spiel. Mit einer kühnen Farbwahl verändert man, wie bei Wandfarben, so ziemlich jeden Raum. Für mehr Charakter sorgen vor allem handgefertigte «Plättli», sei es aus Keramik, Steinzeug oder gar aus extrem robustem und strapazierfähigen Ätna-Lavastein wie etwa die Fliesen mit schimmernden Glasuren von Made a Mano.

1961 gegründet, zählt Iris Ceramica aus Italien heute – mit rund 2500 Produkten aus über 50 Kollektionen – zu den grössten Herstellern von glasierten Belägen aus Steinzeug und Keramik. Mit der Linie «Bottega d’Arte» wendet sich die Marke nun traditionelleren Werten zu: Die Kacheln im 15×15-Format haben den Charme und die Haptik handwerklicher Erzeugnisse von einst.

Eines der schönsten neueren Hotels auf Mallorca ist das «Concepció by Nobis» in Palma. Untergebracht in einer ehemaligen Seifenfabrik, trifft hier modernes Design auf historische Bauelemente. Akzente setzen vor allem die handgefertigten Fliesen von Huguet. Der mallorquinische Traditions­hersteller von Boden- und Wandbelägen wurde kürzlich 90 Jahre alt.

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