Samstag, Oktober 12

Sebastian Frei ist seit seiner Geburt schwer behindert. In dem Pflegeheim, in dem er lebt, wird er mehrfach sexuell missbraucht, und kurze Zeit später stirbt er nach einem Unfall. Der Fall zeigt fatale Lücken im Pflegesystem der Schweiz.

«NZZ Akzent»: Sebastian (26): im Heim missbraucht


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In dieser Podcast-Episode:

In einem Wohnheim sollte für Sebastian Frei ein neuer Lebensabschnitt beginnen. Seine Eltern hofften, dass er dort etwas Selbständigkeit gewinnen könne, nachdem sie ihren mehrfach behinderten Sohn 22 Jahre zu Hause gepflegt hatten. Doch schnell zeigt Sebastian ungewöhnliche körperliche Symptome. Er hat Schweissausbrüche und weigert sich zu essen. Er muss mehrere Male ins Spital.

Claudia Frei und ihr Mann stehen vor einem Rätsel. Klärung bringt eine schlimme Entdeckung: Ein Praktikant des Wohnheims ertappt einen Pfleger auf frischer Tat: Sebastian wurde sexuell missbraucht. Als Sebastians Mutter im Nachhinein erfährt, dass es schon lange Anzeichen für die Übergriffe gab, beginnt sie ihren Kampf. Sie setzt sich unter anderem dafür ein, dass dieser Pfleger nie mehr mit Behinderten arbeiten darf. Denn solange er nicht verurteilt ist, bekommt er auch kein Berufsverbot. Und eine Schwarze Liste gibt es in der Schweiz nicht.

Gerade im Behindertenbereich gebe es einige strukturelle Probleme, sagt Florian Schoop in der neuen Folge von «NZZ Akzent». So fehlt in vielen Heimen ein Präventionskonzept, oder es wird nicht konsequent umgesetzt, wie bei Sebastian Frei.

Sein Fall nimmt später eine weitere dramatische Wende. Bei einem Pflegeunfall verletzt er sich schwer und stirbt. Claudia Frei muss von ihrem Sohn Abschied nehmen. Ihr Kampf ist damit aber noch nicht zu Ende.

Alle Episoden von «NZZ Akzent» finden Sie in dieser Übersicht.

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