Donnerstag, Januar 23

Laut Medienberichten bestehe der Verdacht, dass Benko den Gläubigern und Gläubigerinnen Vermögen zu entziehen versuchte.

Der Signa-Gründer René Benko ist am Donnerstagmorgen in seiner Villa in der Nähe von Innsbruck verhaftet worden. Das berichten österreichische Medien. Benkos Rechtsanwalt Norbert Wess hat die Festnahme gegenüber der Zeitung «Der Standard» bestätigt.

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Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt schon länger gegen Benko – unter anderem wegen des Verdachts auf schweren Betrug sowie mehrerer Delikte im Zusammenhang mit der Pleite seines Immobilienimperiums. Laut dem «Standard» soll Benko unter anderem an der Insolvenzmasse «vorbeigewirtschaftet» haben. Es bestehe der Verdacht, dass er den Gläubigern und Gläubigerinnen Vermögen zu entziehen versucht habe. Die konkrete Begründung der Festnahme ist aber noch nicht bekannt. Benkos Anwalt lag sie laut dem Bericht noch nicht vor.

Der Immobilientycoon soll am Freitag von einem Richter einvernommen werden. Innerhalb von 48 Stunden muss entschieden werden, ob Untersuchungshaft verhängt wird. Voraussetzung dafür ist neben einem dringenden Tatverdacht die Gefahr von Flucht, Verdunkelung oder der Verübung weiterer Delikte. Im Vordergrund dürfte vor allem die Verdunkelungsgefahr stehen.

Beobachter hatten sich schon länger gewundert, dass Benko trotz den schweren Anschuldigungen in den vergangenen Monaten auf freiem Fuss war und sogar seinen luxuriösen Lebenswandel weiterführen konnte. So wurde er im Sommer bei einem Bootsausflug auf dem Gardasee fotografiert und im Herbst bei einem Jagdausflug mit einem prominenten Politiker.

Es war zuletzt unklar, was Benko macht und wo sein immenses Vermögen ist. Laut Medienberichten fuhr er regelmässig in sein Innsbrucker Büro, während seine Mutter seinen teuren Lebenswandel finanzierte – unter anderem die Miete in der Villa am Fuss des Patscherkofels, die knapp 240 000 Euro monatlich betragen soll. Die Mutter Ingeborg Benko ist Begünstigte der österreichischen Laura-Privatstiftung sowie der Ingbe-Stiftung in Liechtenstein. Es wird angenommen, dass René Benko in diesen sein Vermögen gesichert hat.

Der Leiter der Finanzprokuratur, Wolfgang Peschorn, der im Fall Signa die Interessen der Republik Österreich vertritt, hatte im November in einem Interview mit der NZZ auch den Verdacht geäussert, Benko könnte die Art der Geschäfte fortführen, die er vor der Pleite getätigt hatte und so eine Parallelwelt aufbauen, eine Art Signa 2.

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