Montag, Oktober 21

Neulich wollte ich einen Imbiss in der Mittagspause holen, vor mir stand nur eine andere Person. Diese gab jedoch eine Gruppenbestellung auf, was meine Wartezeit erheblich verlängerte. Ich bin dann genervt gegangen. Hat es Stil, als Einzelperson zu Kernzeiten so viel Aufmerksamkeit einzufordern? – Tom F., Zürich

Lieber Tom, neulich war ich in einem Imbiss, der sich mit einem Schild wortreich dafür entschuldigte, zu wenig Arbeitskräfte zu haben, und darunter einen Eimer mit Lappen positioniert hatte, für den Fall, dass der geneigte Gast die Tische selber abwischen wollte. Erst war ich angewidert, dann begriff ich: Der Fallout durch den Fachkräftemangel – gerade im Gastrobereich – ist schon längst da. Da gibt es nur zwei Lösungen: Entweder entwickeln Sie eine gewisse Resilienz, was den einen oder anderen Imbiss-Fail angeht. Oder Sie setzen sich für eine bessere Bezahlung an diesen Stellen ein, das verteuert dann allerdings den Snack.

Oder Sie beantworten das schlechte Party-Planning der Person vor Ihnen (man kann seine Extrawürste auch telefonisch vorbestellen oder die eine Person hinter sich vorlassen), indem Sie Ihre Planung verbessern: Wenn Imbisse teuer und langwierig werden (also das Gegenteil von ihrem fettig-heissen Versprechen), dann müssen Sie sich mittel- und langfristig mit den Freuden des Meal-Prep beschäftigen und Ihr Essen vom Vorabend eintuppern.

Ihre Fragen senden Sie bitte an: hatdasstil@nzz.ch.

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