Mittwoch, November 27

Daten von Meteo Schweiz zeigen: Das Frühjahr 2024 war überdurchschnittlich nass und warm. Ein Monat sticht besonders hervor.

Die Woche begann vielversprechend. Von Montag bis Mittwoch lockte sommerliches Wetter die Menschen in die Badis. Die Parks füllten sich mit Picknickdecken, und die Gelaterias erlebten Hochbetrieb. Doch schon am Donnerstag kehrte der Regen zurück – wie so oft in diesem Frühling und bisherigen Sommer.

Messdaten der Stadt Zürich zeigen, dass es in den ersten fünf Monaten dieses Jahres überdurchschnittlich viel regnete. In Zürich gab es 89 Tage mit mehr als einer Stunde Regen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es nur 68 Tage. Fast alle Monate verzeichneten überdurchschnittliche Niederschläge. Nur der Februar war etwas trockener als im langjährigen Durchschnitt.

In der gesamten Schweiz war 2024 bisher ein nasses Jahr

Was für Zürich gilt, trifft auch auf die übrige Schweiz zu: 2024 war bis einschliesslich Mai überaus feucht, verglichen mit den historischen Werten seit Messbeginn 1864. Die NZZ hat hierzu Daten von Meteo Schweiz ausgewertet.

Der viele Regen steht im Gegensatz zu 2022, einem der trockensten Jahre überhaupt. Im Jahr 2023 gab es vor allem in den Wintermonaten sehr wenig Niederschlag, und der Schneemangel setzte den Skigebieten zu. In den Monaten März, April, August sowie Oktober bis Dezember fiel dann jedoch überdurchschnittlich viel Regen.

Dieses Jahr stechen besonders der März und der Mai hervor: Mit durchschnittlich 169 Millimetern Niederschlag war der diesjährige März einer der feuchtesten überhaupt. Im Mai fiel mit 192 Millimetern noch mehr Regen. Häufige Schauer sind im Mai laut den Daten von Meteo Schweiz allerdings weniger ungewöhnlich. In den Jahren 2013 und 2010 regnete es in diesem Monat sogar noch mehr.

Vor allem auf der Alpensüdseite schüttete es in diesem Frühjahr in Strömen. Der März war dort der nasseste seit Beginn der Zeitreihe. In hohen Lagen fiel der Niederschlag als Schnee, weshalb hohe Berge im Wallis und in Graubünden immer noch tief eingeschneit sind. Der viele Schnee in den Bergen steht im Gegensatz zu den Vorjahren, in denen die Winter im Süden nur wenig Niederschlag brachten.

Hohe Temperaturen trotz dem vielen Regen

Auch wenn das unbeständige Wetter es anders erscheinen lässt: Aussergewöhnlich kalt war das Jahr 2024 bislang nicht. Ganz im Gegenteil: Im Februar wurden Rekordtemperaturen erreicht. Der Februar 2024 war der wärmste Februar überhaupt. Der März war der sechstwärmste, und auch Januar und April waren deutlich wärmer als im langjährigen Durchschnitt.

Einzig der Mai war etwas kühler als 2022 und 2023, die Temperatur lag aber immer noch mehr als ein Grad über dem langjährigen Mittel. Damit reiht sich 2024 nahtlos in die Vorjahre ein, die ebenfalls tendenziell zu warm waren und in einigen Monaten sogar Temperaturrekorde aufstellten. Laut den Klimaszenarien des Bundes muss sich die Schweiz auch künftig einerseits auf trockenere Sommer und mehr Hitzetage, andererseits aber auf eine Zunahme der extremen Niederschläge einstellen.

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