Mittwoch, März 12

Die 44-Jährige ist eine der bekanntesten zeitgenössischen Schmuckdesignerinnen Skandinaviens. Sie spricht im Interview über Zeitlosigkeit, Perlenschmuck und das Meer.

Mit welchen drei Wörtern würden Sie Ihre Designästhetik beschreiben?

Klassisch, modern und . . . tragbar. Ich finde, man sollte Schmuck nicht nur zu besonderen Anlässen, sondern auch im Alltag anziehen.

Gibt es Schmuckstücke, die Sie jeden Tag tragen?

An den Händen entweder den Ring «Grand Ensemble Ocean» oder die Initialringe S, B und B. Auch liebe ich das «Collier de Tennis». Für mich ist es die perfekte Halskette, weil man sie mit müheloser Eleganz stylen kann – zum Beispiel zu einem einfachen T-Shirt.

Wie gelingt Ihnen die Balance zwischen aktuellen Trends und einer zeitlosen Ästhetik?

Um ehrlich zu sein, mache ich einfach, wonach mir ist. Statt mich nach flüchtigen Trends umzuschauen, möchte ich meinem eigenen Weg folgen. Ich verstehe Schmuck als etwas Zeitloses. Diamanten halten vieles aus.

Woher kommt diese Sehnsucht nach Beständigkeit, die derzeit viele Menschen begleitet?

Wir leben in anspruchsvollen Zeiten. Daher wird anders darüber nachgedacht, wie man sein Geld ausgibt. Impulsive Kaufräusche passen nicht mehr in unser Leben. Viel schöner ist es doch, etwas zu kaufen, was man ein Leben lang trägt – und eines Tages hoffentlich weitergeben kann.

Inwiefern prägen Ihre dänischen Wurzeln Ihre Designästhetik?

Ich denke, meine Arbeit wird vor allem durch Liebe zum Handwerk geprägt. Ich bin ausgebildete Goldschmiedin. Das Wissen um Materialien und Herstellungsprozesse ist die Basis für meine Schmuckstücke. Wenn ich einen Ring auf einem Blatt Papier skizziere, kann ich ihn leicht erscheinen lassen. Setze ich die Zeichnung jedoch später eins zu eins um, werde ich diesen Ausdruck nur erreichen, wenn ich weiss, wie sich das Metall tatsächlich verhält.

Was fasziniert Sie so an Diamanten?

Es fühlt sich an, als würde ich mit Sternen arbeiten.

Auch Perlenschmuck ist typisch für Ihr Label. Was hat Sie dazu motiviert?

Ich mag es, Dinge neu zu überdenken. Ich habe angefangen, mit Perlen zu arbeiten, weil ich sie schön finde. Aber ich habe Perlenschmuck nie gemocht, ich hätte ihn früher nie getragen. Es ist eine Herausforderung, etwas zu entwerfen und neu zu gestalten, was man vorher nicht mochte, und zwar so, dass man es liebt.

Woher stammen die Edelsteine und Perlen, mit denen Sie arbeiten?

Wir arbeiten seit Jahren mit denselben Lieferanten zusammen und sind stolz darauf, nur die besten Rohstoffe zu beschaffen und sicherzustellen, dass sie den höchsten Qualitätsstandards und fairen Bedingungen entsprechen. Unsere Diamanten sind konfliktfrei, Top Wesselton VVS, gefasst in 18 K zertifiziertem Recycling-Gold. Perlen, darunter runde Süsswasser-, Barock- und Akoya-Perlen, werden auf Basis ihrer Qualität sorgfältig von Hand ausgewählt und in Designs aus zertifiziertem 14-K-Recycling-Gold verwendet.

Wann ist Ihre Liebe zu Schmuck erwacht?

Für mich war es nie eine Entscheidung, Goldschmiedin zu werden. Die Leidenschaft war immer da. Schon mit 15 Jahren stellte ich Schmuck her und verkaufte ihn an meine Lehrerinnen und die Eltern von Freunden.

Wann entschieden Sie sich dazu, Ihr eigenes Label zu gründen?

Als ich mein Masterstudium am Royal College of Art in London abgeschlossen hatte, zog ich nach Paris, da mein damaliger Freund dort wohnte. Als die Leute meine Kreationen sahen, sagten sie: Du hast Talent, du musst dein eigenes Ding machen.

Tragen alle Ihre Entwürfe französische Namen, weil Sie die Marke «Sophie Bille Brahe» in Paris gründeten?

Ja.

Wie beginnt Ihr Gestaltungsprozess?

Mit den Händen, meiner liebsten Ausdrucksform. Als Kind sagen einem die Erwachsenen: Man schaut nicht mit den Händen. Tatsächlich aber glaube ich, dass ich genau das tue.

Wann kommen Ihnen die besten Ideen?

Kurz vor dem Einschlafen. Oder wenn ich im Meer schwimme. Sie können meine Liebe zum weiten Blau in meinen Schmuckstücken wiedererkennen.

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