Freitag, Januar 3

Die Stiftung leitete wegen Verwechslungsgefahr ein Verfahren gegen die Post ein. Nun soll eine einvernehmliche Lösung gefunden werden.

Im April letzten Jahres präsentierte die Schweizerische Post aus Anlass ihres 175. Geburtstags ein neues Logo. Rasch gingen in den sozialen Netzwerken die Witzeleien los: Das Design mit dem Buchstaben P und einem Schweizerkreuz auf gelbem Hintergrund ähnelte auffällig jenem der Schweizer Paraplegiker-Stiftung.

Auch die Stiftung selber fand das anfänglich lustig: Sie postete ein Bild der beiden Logos auf einem ihrer Social-Media-Kanäle. Darunter fragte sie: «Zwei Stars, ein Look: Wem steht es besser?»

Angst vor Imageschaden

Aber dann verging ihr irgendwann der Humor. Im August letzten Jahres leitete sie beim Eidgenössischen Institut für Geistiges Eigentum (IGE) ein Widerspruchsverfahren gegen das Post-Logo ein, weil sie aufgrund der grossen Ähnlichkeit einen Imageschaden befürchtete.

Nun hat sie das Verfahren sistiert, wie die Mediensprecherin Andrea Zimmermann gegenüber der «NZZ am Sonntag» bestätigt. Der Grund: Inzwischen kam es zu Gesprächen mit der Post. «Diese fanden in einem positiven, konstruktiven Rahmen statt», sagt Zimmermann.

Die Stiftung hält zwar an ihrer Kritik am Logo fest. «Insbesondere die schwarz-weisse Version des neuen Post-Logos ist demjenigen der Paraplegiker-Stiftung enorm ähnlich», sagt Zimmermann. Sie erachtet aber eine gütliche Regelung für möglich. «Wir sind zuversichtlich, bis im Sommer eine Einigung erzielen zu können», sagt sie.

Die Post will den Streit ebenfalls gütlich lösen, wie die Sprecherin Jacqueline Bühlmann bestätigt. «Wir sind überzeugt, dass die beiden Logos ohne Nachteile für eine der Parteien nebeneinander bestehen können», sagt sie.

Wie genau die Lösung aussehen wird, wollen die Parteien nicht kommunizieren. Eine Option wäre, dass die Post ihr Signet in der heutigen Form belassen kann, dass sie aber etwas gegen die Verwechslungsgefahr unternimmt, wie Zimmermann bestätigt.

Post will ihr Logo behalten

Ob als Wiedergutmachung eine Spende der Post an die Paraplegiker-Stiftung denkbar wäre, will Zimmermann nicht kommentieren. «Da die Gespräche über mögliche Lösungen laufen, möchten wir diesen nicht vorgreifen.»

Klar ist: Die Post will an ihrem neuen Logo festhalten. Dieses prangt bereits an Hunderten von Fahrzeugen, an Gebäuden und überall im Internet. Die Sprecherin Bühlmann verneint, dass das Logo aufgrund der Verwechslungsgefahr eine Fehlkonstruktion sei. Die Frage, wie gross der Aufwand wäre, es wieder zu ändern, will sie nicht beantworten. «Diese Frage ist spekulativ.»

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