Donnerstag, Oktober 3

Der japanische Allradspezialist bringt im Herbst die sechste Generation des Kompakt-SUV Forester auf den Markt. Mit der bisherigen Technik, aber mit zusätzlicher Sicherheit.

Geländegängig, robust und langlebig, aber ziemlich rustikal: Dass der japanische Autohersteller Subaru diesem Grundsatz treu bleibt, zeigt auch die sechste Generation des Forester, der seit nunmehr 27 Jahren gebaut wird. Denn die Japaner setzen nach wie vor auf permanenten, symmetrischen Allradantrieb und einen Boxermotor als Herzstück im Antriebsstrang.

Beim Anfahren und beim Beschleunigen wird das Triebwerk von einem Startergenerator anstelle eines Anlassers elektrisch unterstützt. Man spricht bei dieser Antriebsform von einem Mildhybrid-System.

Konkret arbeitet ein Zweiliter-Vierzylinder-Benziner unter der Haube und entwickelt dabei eine vergleichsweise bescheidene Leistung von 136 PS (100 kW). Die Unterstützung des Elektroantriebs liefert zusätzliche 16,7 PS (12,3 kW).

Die Antriebskraft von maximal 182 Newtonmeter wird von einem stufenlosen CVT-Getriebe auf alle vier Räder übertragen. Die Technik stammt teilweise vom Konzernbruder Crosstrek.

Der lästige «Gummiband-Effekt»

Die Beschleunigung des Forester ist angesichts der Leistung und des Gewichts von 1,7 Tonnen nur durchschnittlich. Auch die Spurtfreude hält sich unter anderem wegen des sogenannten «Gummiband-Effekts», der vom CVT-Getriebe erzeugt wird, in Grenzen. Oder anders gesagt: Bevor diese Technologie die angeforderte Leistung an die Räder weiterleitet, lässt sie zunächst einmal den Motor kräftig aufheulen. Erinnerungen an Mofas mit Fliehkraftkupplung werden wach.

Von diesem Charakteristikum abgesehen, das auch andere mit CVT-Getrieben bestückte Marken an den Tag legen, zeigt sich der Forester erfreulich handlich – um einiges besser als der Vorgänger. Dieser Effekt entsteht unter anderem durch die feiner abgestimmte Lenkung und das überarbeitete Fahrwerk. Ähnliches gilt für die Geräuschdämmung und die Fahrstabilität, zwei weitere Pluspunkte.

Angepasst wurde ausserdem das Design. Das im Vergleich zum Vorgängermodell um etwa 30 Zentimeter verlängerte SUV erscheint wuchtiger als die vorherige Generation mit ihren vielen Ecken und Kanten. Der Forester wirkt mit seinen teilweise überraschend elegant geschwungenen Flächen erwachsener als bisher. Der robuste Allradler bietet 22 Zentimeter Bodenfreiheit, ein Plus auf unbefestigtem Terrain. Die Zuglast – ein wichtiges Kriterium etwa für Pferdebesitzer mit Anhänger – wird mit 1,87 Tonnen angegeben. Das maximale Fassungsvolumen des Gepäckraums liegt bei gut 1731 Litern.

Der Neue ist erstaunlich verwindungssteif

Im Gelände läuft der Forester, wie fast alle Subaru-Modelle, zur Hochform auf. Querneigungen bis 27 Grad auf glitschigem, mit Schotter und Sand durchsetztem Erdreich nimmt er hin, als führte die Fahrt über eine gut ausgebaute Landstrasse. Und dabei bleibt das «Green House», also der Fahrzeugbereich mit Dach und Fenstern, verwindungssteif.

Ein Indiz dafür: Die Türen lassen sich in dieser Position problemlos öffnen und schliessen, ohne dass sie durch einen aus dem Winkel geratenen Türrahmen klemmen. Auch eine stark abschüssige, mit feuchtem Schlamm überzogene Betonrampe bringt den knorrigen Japaner nicht aus der Ruhe. Er meistert die Herausforderung ohne Zutun des Fahrers. Das richtig dosierte Verzögern des Wagens im Gefälle übernimmt der elektronische Bergabfahrassistent.

Was nicht nach jedermanns Geschmack sein dürfte: das Interieur. Da haben die Designer Zweckmässigkeit und Funktionalität höher gewertet als Ästhetik und Wohnlichkeit.

Sicherheitsarchitektur zeigt sich verbessert

Punkten kann der Forester mit seiner überarbeiteten Sicherheitsarchitektur. Das vor einigen Jahren entwickelte Fahrerassistenzsystem namens Eyesight wurde ausgebaut und bietet neu fünf zusätzliche Funktionen. Insgesamt fünfzehn verschiedene Sicherheitsassistenten wachen über Fahrer und Fahrzeug. So etwa ein Nothaltassistent, der beispielsweise nach einer gewissen Zeit bei einem medizinischen Problem ohne Reaktion der Fahrerin oder des Fahrers den Forester sanft anhält oder das Fahrzeug aus einer Kurve steuert, um einen Auffahrunfall zu vermeiden.

Für Subaru-Kunden ist der neue Forester zwar kein Design- und Technikwunderwerk, aber zum Preis ab 40 000 Franken bietet das Kompakt-SUV genügend Platz und vor allem im Gelände überlegene Fahrleistungen. Und das nicht nur für Förster.

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