Donnerstag, Mai 8

Ob mit Bedeutung aufgeladen oder als reine Dekoration: Symbolträchtige Anhänger verleihen derzeit jedem Outfit das gewisse Etwas.

Sie scheinen insbesondere in unsicheren Zeiten Hochkonjunktur zu haben, all die Anhänger, die man sich an Ketten um den Hals hängt. Amulette und Talismane geben offenbar Halt: Für manche Trägerinnen und Träger sind sie mit allerlei Symbolhaftigkeit und Bedeutungen aufgeladen.

Statementschmuck wie Amulette auf dem Laufsteg von Gucci (links) und Chloé (rechts).

Der Schmuck ist derzeit sehr angesagt, wie ein Blick auf Laufstege und rote Teppiche beweist. Nicht nur dank Chloés grossem Boho-Chic-Revival gibt es in den gegenwärtigen Kollektionen unzählige Looks und Silhouetten, die mit einem Anhänger an einer Kette abgerundet werden.

Auch bei Prada Men, Louis Vuitton, Gucci und Lemaire spielen an Amulette erinnernde Schmuckstücke eine tragende Rolle.

Amulette, Talismane und Glücksbringer haben schon immer und in allen Kulturen eine Rolle gespielt – nicht bloss als Dekoration, sondern aufgeladen mit allerlei spirituellen und symbolischen Bedeutungen.

Ästhetisch und symbolträchtig

Ein kleiner, bedeutungsvoller Gegenstand oder ein derartiges Anhängsel um den Hals, nah am Herzen und an der Körpermitte getragen, sollte Böses, Krankheiten und Unglück abwehren: Amulette wurden als Schutz vor negativen Energien getragen.

Während im alten Ägypten Skarabäen, kleine Käferamulette, die Wiedergeburt symbolisierten, verbesserten in indigenen Kulturen bestimmte Körperteile von Tieren oder Steine gewisse Fähigkeiten. Haifischzähne oder Adlerfedern etwa sollten mehr Mut verleihen.

Königliche Siegel und Medaillons – bei den französischen Monarchen vom 13. bis zum 16. Jahrhundert etwa mit dem Lilienmotiv versehen – standen für Macht, Abstammung und Adel. Später, vom 17. bis zum 19. Jahrhundert waren auch individuelle Abwandlungen der Schmuckstücke mit persönlichen Erinnerungsstücken populär, die etwa Porträts oder auch Haare von geliebten Menschen enthielten.

Bestimmten Materialien, seien es Edelmetalle, besondere Steine oder Knochen, schrieben die Trägerinnen und Träger zudem eine spirituelle Energie zu. In Verbindung mit Ritualen wurde der Schmuck mit Bedeutungen aufgeladen.

Auch heutzutage spielen Amulette und Talismane immer noch eine Rolle: Sie verleihen Glamouroutfits das gewisse Etwas – indem sie für visuellen Halt sorgen. Ähnlich wie bei einer Krawatte gewinnt man mit einem gut sichtbaren Amulett auf der Brust nämlich automatisch etwas mehr Statur oder gar Haltung.

Stets haben Talismane auch eine wichtige Aussenwirkung. Während der Davidstern oder das Kreuz etwa ein jeweiliges Glaubensbekenntnis darstellen, erzählen Namen, Mottos oder Sternzeichen dem Gegenüber von Identität, Spiritualität, einem Status oder einer persönliche Erinnerung.

Nicht alle Schmuckstücke sind gleichermassen aufgeladen. Die riesigen «Horsebit»-Anhänger aus der Gucci-Kollektion Herbst/Winter 2025 etwa haben für die Trägerinnen und Träger wohl weniger eine spirituelle oder andere tiefsinnige Bedeutung, ein klares Markenbekenntnis sind sie aber allemal.

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