Nur zwei Tage nach dem Ende des Asad-Regimes reiste der Korrespondent Daniel Böhm nach Syrien. Die Stimmung dort war intensiv. Die Gefühle schwankten zwischen ausgelassener Freude und Angst vor der Zukunft.
Syrien: Besuch in einem Land im Umbruch
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Nur schon die Einreise nach Syrien war ganz anders als früher. Während noch vor wenigen Tagen die Grenze streng bewacht wurde und ein Visum nur schwer zu erhalten war, konnte man nun einfach durchfahren, wie der Korrespondent Daniel Böhm berichtet. Verlassene Militärfahrzeuge standen noch da, Uniformen von geflohenen Soldaten lagen am Boden. «Es war wie aus einem Film, wenn nach einer Zombie-Apokalypse die ganze Welt zusammenbricht. Völlige Anarchie.»
Auch in der Hauptstadt Damaskus sei die Hölle los gewesen, so beschreibt Daniel Böhm. Auf dem grossen Umayyaden-Platz feierten die Menschen, Schüsse wurden in die Luft gefeuert. «Die Stimmung war intensiv und manchmal auch gefährlich, eben weil ein Machtvakuum besteht und viele Waffen frei im Umlauf sind.»
Ganz anderes beschäftigte die Menschen, die das berüchtigte Gefängnis Saidnaya besuchten. Sie suchten verzweifelt nach Hinweisen zu ihren Verwandten, die sie dort tot oder lebendig vermuteten. «Der Ort ist ein Symbol für die dunkle Vergangenheit, aber auch für die neue Freiheit in Syrien», sagt Daniel Böhm. Viele hoffen, dass sich nun endlich alles zum Besseren wendet im Land – doch die Herausforderungen sind gross.
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