Beliebtes Dessert
Viele traditionelle Konditoreien haben keinen oder keinen guten Cheesecake im Sortiment. Man sollte sich also bei modernen Anbietern umschauen. Als Faustregel gilt: Wo es guten Kaffee gibt, kriegt man oft auch einen ebensolchen Cheesecake.
Wer den klassisch gebackenen Cheesecake in seiner simpelsten Form kaufen will, hat oft Pech gehabt. Viele Patisserien setzen eher auf die ungebackenen Sorten, die auf einen Boden reichlich cremige Massen häufen, oder verzichten ganz auf das beliebte Dessert.
Wenn die Zürcher Konditoren Käsekuchen anbieten, dann oft einen mit allerlei fruchtigen Beigaben. Bei Steiner gibt es etwa einen Cheesecake mit Maracuja. Den mit Mango, bei Bachmann zu haben, habe ich leider noch nicht probieren können. Bei Sprüngli wiederum soll es einmal einen Luxemburgerli-Cheesecake gegeben haben, was ja nur konsequent ist, aber das Vergnügen hatte ich ebenfalls noch nicht.
Wo die klassischen Konditoreien Lücken lassen, setzen sich moderne Anbieter in Szene, die den Käsekuchen zum trendigen, amerikanisch oder asiatisch beeinflussten Cheesecake veredeln. Und man merke sich: Wo es guten Kaffee gibt, findet man häufig auch gelungenen Käsekuchen.
Im «Kafi Dihei» habe ich vor einiger Zeit schon ausgezeichneten verzehrt. Wer die Stadt verlässt, findet Quarktorten der klassischen Art etwa in der Confiserie Brändli in Wädenswil. Die mehr oder weniger gehobene Gastronomie lässt dagegen oft die Finger vom Käsekuchen – und die Cheesecakes der trendigen Burgerläden kann man quietschender Süsse halber meist vergessen. Eine Käsekuchen-Glace, letzten Herbst in der der «Sonne Seuzach» zum Dessert verzehrt, war dagegen delikat!
Fruchtige Toppings
Einen gelungenen, wenngleich recht süssen Cheesecake serviert man im «Neni». Bei «More than Cheesecake» wiederum muss sich der Kunde zwar mit Delivery zufriedengeben, kann dafür unter zahlreichen Sorten wählen – in gebackener oder nicht gebackener Form, mit Schokolade, Zitrone oder Oreo (muss das sein?).
Vollends auf Cheesecake spezialisiert hat sich auch «Cheesecake Love». Den für mehrere Menschen gedachten original Cheesecake durfte ich vor einer Weile einmal verkosten (cremig, knusprig, üppig), die kleineren Cheeselettes – vier verschiedene werden jeweils im Laden abgegeben – habe ich dagegen noch nicht ausprobiert. Lobenswert aber, dass die Konfi, die hier Verwendung findet, selbstgemacht wird.
Japanisch-baskische Patisserie-Melange!
Zu den berühmtesten Käsekuchen der Welt, behaupten jedenfalls weitgereiste Gourmets, zählt die baskische Variante, jene mit der fast schwarzen, leicht angebrannten Oberfläche. Wo man sie bekommt? Man könnte die entsprechende NZZ-Leserreise buchen und sich auf den Oktober freuen. Oder man fragt im «Atelier Okashi» nach und vergisst nicht, gleich noch einen Käsekuchen mit Matcha dazu zu bestellen.
Der Marshmallow-Ahorn-Käsekuchen aus dem «Cor» ist allerdings ein prima Ersatz für original baskischen Cheesecake und – eine Seltenheit – in der Süsse perfekt abgestimmt. Einen ganz speziellen Ansatz hat auch das «Miyuko», das ja eh schon schweizweit bekannt ist für gebackene Kreativität. Eine Variante mit schwarzem Sesam (!) oder jene mit violetten Yamswurzeln (!!) dürfte man so schnell kein zweites Mal finden. Auch einen Käsekuchen ohne Käse, aber mit Tofu bietet Chefin Sara Hochuli an und beweist, dass man Cremigkeit und Geschmack auch ohne tierische Zutaten hinbekommt. Man muss es nur wollen.