Am Samstag findet in Rom der Trauergottesdienst für Papst Franziskus statt. Er war am Ostermontag gestorben. Verfolgen Sie die Feierlichkeiten im Live-Ticker.
Das Wichtigste in Kürze:
- Papst Franziskus wird am Samstag (26. 4.) beigesetzt. Auf dem Petersplatz in Rom findet zunächst ein Requiem statt, zu dem Zehntausende Gläubige erwartet werden. Anschliessend wird Franziskus in der Marienkirche Santa Maria Maggiore beigesetzt. Hierfür wird ein Trauerzug auf einer Strecke von sechs Kilometern vom Vatikan durch Rom ziehen – es ist der erste seit mehr als 100 Jahren. Das ist der letzte Weg des Papstes
- Zu der Trauerfeier werden mehr als 150 Staatsgäste erwartet. Unter anderem reisen der amerikanische Präsident Donald Trump, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und die Schweizer Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter nach Rom. Aus Deutschland kommen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der geschäftsführende Kanzler Olaf Scholz.
- Bis Freitagabend (25. 4.) lag der Leichnam Papstes öffentlich aufgebahrt im Petersdom. Seit Mittwoch hatten sich dort Hunderttausende von ihm verabschiedet. Am Freitagabend wurde der Sarg geschlossen und nach katholischem Ritus ein weisses Seidentuch über das Gesicht des toten Papstes gelegt.
- Papst Franziskus war am Ostermontag nach längerer Krankheit im Alter von 88 Jahren gestorben. Am Ostersonntag hatte er noch den Segen «Urbi et Orbi» gespendet. Franziskus, mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio, wurde in Argentinien geboren. Mehr als zwölf Jahre stand er an der Spitze von weltweit mehr als 1,4 Milliarden Katholiken.
Live-Ticker
09.14 Uhr: Wie werden die Staatsgäste platziert?
Die Sitzordnung der Staatsgäste folgt dem diplomatischen Protokoll. In der ersten Reihe werden die Vertreter Italiens Platz nehmen, zuvorderst Staatspräsident Sergio Mattarella und Regierungschefin Giorgia Meloni. Ebenfalls in der ersten Reihe wird Javier Milei sitzen, der argentinische Präsident. Er vertritt die Heimat des verstorbenen Papstes.
Dahinter folgen die katholischen Monarchen, unter ihnen König Felipe von Spanien und der belgische König Philippe mit ihren Gemahlinnen.
Ab der dritten Reihe folgen die Staatschefs, nach dem französischen Alphabet aufgereiht. Französisch ist die Sprache der Diplomatie. Das führt dazu, dass Donald Trump (Etats-Unis) nahe bei Emmanuel Macron (France) sitzt. Dazwischen nimmt der finnische Staatspräsident Platz. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hingegen ist weit von Trump entfernt. Hinter den Staatschefs folgen die Regierungschefs, Minister und Vertreter internationaler Organisationen. Alles in allem: Ein riesiges Weltgipfeltreffen hier.
09.08 Uhr: Unser Korrespondent ist im Vatikan eingetroffen
Die Menschenmassen strömen auf den Petersplatz. Wer jetzt noch in die Nähe des Geschehens kommen will, muss sich in Geduld üben. Es sind zahlreiche Sicherheitsschleusen zu passieren. Die Ordnungskräfte nehmen es genau. Ausserdem wird der Platz allmählich knapp. Selbst auf der zum Petersplatz führenden schnurgeraden Via della Conciliazione stauen sich die Menschen.
Auf den Pressetribünen wird es eng. Über 2500 Medienschaffende wurden für den Anlass akkreditiert. Derweil finden sich die Trauergäste vor der Fassade des Petersdoms ein: Zahlreiche Bischöfe und Kardinäle haben bereits auf den für sie ausersehenen Plätzen vor dem Eingang der Basilika Platz genommen. Der Sarg von Franziskus ist indessen noch nicht sichtbar.
Ein blauer Himmel spannt sich über Rom. Beim letzten Papstbegräbnis, als Benedikt XVI. zur letzten Ruhe gebettet wurde, lag dicker Nebel über der Stadt.
09.00 Uhr: In Rom beginnen die Trauerfeierlichkeiten für Papst Franziskus
Liebe Leserinnen, liebe Leser
Guten Morgen aus der Redaktion. In Rom findet heute ab 1o Uhr die Trauerfeier für Papst Franziskus statt. In diesem Live-Ticker werden wir über das Requiem und den anschliessenden Trauerzug berichten und Sie mit allen News, Eindrücken, Bildern und Hintergrundinformationen versorgen.
Bis es losgeht, empfehlen wir Ihnen unseren Nachruf auf Papst Franziskus. Zur Trauerfeier werden zahlreiche Staats- und Regierungschefs erwartet. Wahrscheinlich werden sie die Begegnungen am Rande der Trauerfeier auch für Gespräche über politische Themen nutzen. Dies nennt man «Beerdigungsdiplomatie».
Hintergrund: Wissenswertes zur Trauerfeier für Papst Franziskus
So läuft der Abschied von Papst Franziskus ab
Zu dem Trauergottesdienst auf dem Petersplatz werden mehr als 150 Staatsgäste und mindestens 100 000 weitere Besucher erwartet. Anschliessend wird Franziskus’ Leichnam auf einer etwa sechs Kilometer langen Strecke durch das Zentrum Roms gefahren.
Der Trauerzug führt zunächst über den Tiber und dann an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei – wie der Piazza Venezia mit dem riesigen Denkmal für König Viktor Emanuel II., den Ausgrabungsstätten der Kaiserforen und dem Kolosseum. Laut dem Vatikan wird die Fahrt etwa eine halbe Stunde dauern. Es wird erwartet, dass Hunderttausende den Trauerzug verfolgen. Mehr als 10 000 Sicherheitskräfte sind im Einsatz.
So ist das Grab gestaltet
Franziskus wird in Santa Maria Maggiore bestattet, seiner Lieblingskirche. Sie liegt in der Nähe des Hauptbahnhofs. Die Beisetzung findet in kleinem Rahmen statt. Mehrere Kardinäle sind dabei, aber auch Franziskus’ Krankenpfleger Massimiliano Strappetti, der ihn bis zuletzt versorgte. Auf besonderen Wunsch des Papstes wurden auch einige Arme und Obdachlose eingeladen.
Das Grab ist ebenfalls schlicht gehalten: eine Platte aus weissem Marmor, auf der allein «Franciscus» steht. Der Argentinier wollte nicht einmal, dass erwähnt wird, dass er Papst war. Angebracht wurde aber eine Nachbildung seines silberfarbenen Brustkreuzes (Pektorale). Zum Bericht
So geht es weiter
Wer tritt die Nachfolge von Franziskus an? Die Entscheidung fällt am kommenden Konklave, das vermutlich Anfang Mai stattfindet. In der Sixtinischen Kapelle werden dann laut derzeitigem Stand 133 Kardinäle einen neuen Papst wählen. Stimmberechtigt ist, wer am Todestag von Franziskus noch keine 80 Jahre alt war.
Ist eine Entscheidung getroffen, steigt aus der Sixtinischen Kapelle weisser Rauch auf. Kurz darauf wird von der Mittelloggia des Petersdoms verkündet: «Habemus papam» – «wir haben einen Papst.» Dann zeigt sich Franziskus’ Nachfolger im weissen Papstgewand der Öffentlichkeit.
Als «papabile» – Kardinäle, die das Format haben, Papst zu werden – sind etwa zwei Dutzend Männer im Gespräch. Als Favorit gilt der Italiener Pietro Parolin, die bisherige Nummer zwei des katholischen Kirchenstaats. Auch bei den Buchmachern in London liegt er vorn. Grundsätzlich ist die Wahl dieses Mal aber relativ offen. Was passiert, wenn ein Papst stirbt? Zu den wichtigsten Antworten
Mit Agenturmaterial