Montag, Oktober 7

Der Tropensturm «Beryl» hat die USA erreicht. Über zwei Millionen Menschen sind ohne Strom.

«Beryl» hat in der texanischen Metropole Houston für Überflutungen gesorgt.

Carlos Ramirez / EPA

Der Tropensturm «Beryl» hat am Montag die Vereinigten Staaten erreicht und brachte heulende Winde und sintflutartige Regenfälle nach Texas. Besonders der Südosten des Gliedstaats ist betroffen. Mindestens sieben Personen sind laut Behördenangaben gestorben. Autobahnen wurden überschwemmt, Häfen geschlossen, mehr als 1300 Flüge gestrichen. Bei mehr als 2,7 Millionen Haushalten und Geschäften ist der Strom ausgefallen.

Das amerikanische Hurrikanzentrum warnte am Montag vor weiteren Tornados, Sturzfluten und starken Winden in Teilen von Texas, Louisiana und Arkansas. An der Golfküste bestehe weiterhin die Gefahr von lebensbedrohlichen Sturmfluten.

«Beryl» war am frühen Montagmorgen (Ortszeit) nahe der texanischen Ortschaft Matagorda als Hurrikan auf Land getroffen, verlor dann aber an Stärke. Er entstand im Juni im Atlantik und zog letzte Woche eine zerstörerische Schneise durch Jamaica, Grenada und Saint Vincent und die Grenadinen. An der Ostküste der mexikanischen Halbinsel Yucatán traf «Beryl» auf Festland, um dann durch den Golf von Mexiko weiterzuziehen. In Mexiko und der Karibik sind dabei mindestens elf Personen gestorben.

«Beryl» zieht weiter und verliert an Stärke

«Beryl» ist der erste Hurrikan der Kategorie 5 in dieser Saison. Auf dieser Stufe erreicht der Sturm anhaltend Geschwindigkeiten von mehr als 251 Kilometer pro Stunde. In den kommenden Tagen soll der Sturm laut den Meteorologen weiter in Richtung Nordosten von Texas ziehen und dabei weiter an Stärke verlieren.

Die Menschen, die im Pfad von «Beryl» wohnen, vernagelten im Vorfeld ihre Häuser und deckten sich mit Treibstoff und anderen lebenswichtigen Utensilien ein. Schulen in der Region blieben geschlossen. Auch die Inhaber vieler Geschäfte entschieden, nicht aufzumachen.

Schon in der Nacht auf Montag wurden Gemeinden ausserhalb von Houston an der Küste von heftigen Sturmböen und Regenfällen heimgesucht. In Houston wurden Strassen von heruntergefallenem Astwerk blockiert. Mehrere Strassen standen unter Wasser und waren unpassierbar. Bis zu 25 Zentimeter hoch stand das Wasser in der Stadt. In ganz Texas standen mehr als 2500 Nothelfer im Einsatz.

Wirtschaftliche Schäden noch nicht abschätzbar

Die wirtschaftlichen Schäden von «Beryl» in Texas können laut Beamten des Gliedstaates noch nicht abgeschätzt werden. Bis die Stromversorgung wiederhergestellt sei, werde es wohl mehrere Tage dauern, sagte der Vorsitzende der Betreiberfirma.

Der Südosten von Texas ist ein wichtiger Standort für Energiefirmen. Wichtige Häfen zum Verladen von Erdöl wurden vor dem Eintreffen von «Beryl» geschlossen. Das unterbrach vorübergehend die Rohölexporte sowie die Lieferungen von Benzin und Rohöl an die Raffinerien. Der Hafen von Houston dürfte voraussichtlich am Dienstag den Betrieb wieder aufnehmen.

Einige Ölproduzenten, etwa Shell oder Chevron, evakuierten vor dem Sturm das Personal von ihren Offshore-Förderplattformen im Golf von Mexiko.

Mit Agenturmaterial

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